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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute
Autoren: Stefan Wolf
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Nachhinein herausgestellt, dass ein gewisser Verdacht auf Mauserfortuplöxivarizen besteht. Das heißt, Fridolin muss sofort geimpft werden. Wir hörten, er genießt zurzeit Pension bei Ihnen.«
    Â»Verdacht auf Mauserfortu... Das ist ja schrecklich. Kann er daran sterben?«
    Â»Ich bin kein Tierarzt«, erklärte Tim schlicht. »Also? Befindet sich Fridolin bei Ihnen?«
    Â»Nein.«
    Â»Nein?«
    Â»Ich hätte ihn ja gern genommen. Ich liebe Fridolin. Aber in meiner Wohnung darf ich keine Tiere halten. Hugo hat ihn einem seiner Freunde gegeben. Zur Pflege.«
    Â»Welchem Freund?«, fragte Gaby.
    Â»Ich weiß nicht. Ich glaube... Eigentlich kommt nur Hans-Dieter Whildehsel infrage. Hans wohnt in Dorfenbach. Kennt ihr, ja? Er kann gut umgehen mit Tieren.«
    TKKG bedankten sich und zogen ab.
    Â»Ich komme mir vor wie bei einer Schnitzeljagd«, meinte Karl. »Aber jetzt sind wir sicherlich auf der richtigen Spur. Wie weit ist es bis Dorfenbach?«
    Â»Zwanzig Kilometer«, stöhnte Klößchen. »Der Tag fängt ja gut an. Und sicherlich geht’s auch so weiter.«
    *
    Weit vor der Abzweigung betätigte Lugi Schreyer den Blinker. Aber erst als er die Schnellstraße verließ und an dem Schild GEFÄHRLICHE WEGSTRECKE vorbeifuhr, wurde ihm bewusst, was er tat. Es bestand kein Grund, diesen Weg zu nehmen: kurvenreich und am Rande eines Steilhangs. Die Schnellstraße führte bequemer zum Ziel.
    Ich spinne, dachte er. Wahrscheinlich, weil ich ein schlechtes Gewissen habe, nehme ich die Schleichwege.
    Als würde ihn jedermann anstarren – so fühlte er sich seit gestern. Natürlich alles Einbildung. Aber seine Nervosität wuchs.Er hielt es zu Hause nicht mehr aus. Schon am frühen Morgen war er in die Großstadt gefahren – und an der Möhlen-Villa vorbei. Ganz ruhig sah es dort aus. Weit und breit kein Bulle.
    GEFÄHRLICHE WEGSTRECKE. Kurve reihte sich an Kurve. Hinter der nächsten bremste er seinen Kombi hart ab. Dann hielt er neben der zerborstenen Leitplanke. Sieht total nach Unfall aus, dachte Lugi.
    Er stieg aus, trat an den Rand und blickte den Hang hinunter. Der Wagen, eine dicke Limousine, hatte eine Bahn gepflügt, Büsche niedergewalzt, den Rasen zerfetzt. Überschlagen hatte er sich offenbar auch. Der Wagen besaß nur noch Schrottwert.
    Lugi kletterte hinunter – eine lange Strecke.
    Als er neben dem Wagen stand, sah er den Fahrer, einen grauhaarigen Typ. Angegurtet hing er im Sitz. Bewusstlos.
    Lugi zerrte mit aller Kraft an der linken Vordertür und konnte sie öffnen.
    Â»Heh, Mann!«
    Er fühlte nach dem Puls. Der Graukopf lebte. Aber er blutete aus einer Kopfwunde und der linke Arm schien gebrochen. Als Lugi den Bewusstlosen aus dem Gurt löste, fiel sein Blick auf die Aktentasche. Sie lag im Fond. Unter dem Aufprall hatte sie sich geöffnet. Lugi hielt inne. Offenen Mundes starrte er auf die Geldbündel. Sie füllten die Tasche. Im Seitenfach steckte eine rotlederne Brieftasche.
    Diese Chance! Das durfte nicht wahr sein! Wie viel war das? Eine Million? Oder mehr? Sah so die Summe aus, die er für Moritz kassieren wollte?
    Vergessen war, dass der Verunglückte Hilfe brauchte. Mit der Aktentasche unterm Arm hastete Lugi den Hang hinauf. Nach wenigen Metern blickte er über die Schulter zurück. Ihn interessierte das Nummernschild. War der Wagen von hier? Nein, aus der Schweiz.
    *
    Pest und Pocken! Nichts lief. Den Vormittag hatten sie in Dorfenbach verplempert, hatten Hans-Dieter Whildehsel gesucht und endlich bei einem Bauern gefunden, dem er bei der Buchführung half. Wieder mündeten die Erwartungen in eine Enttäuschung. Whildehsel hatte den Papagei nicht, hielt aber – wie Pauline Mollig – Mauserfortuplöxivarizen für was Gefährliches und hätte TKKG gern geholfen. Doch er konnte nicht, weil er keine Ahnung hatte, bei wem Fridolin zurzeit getränkt und gefüttert wurde.
    Total gefrustet bikten TKKG von Dorfenbach stadteinwärts zurück. Es war früher Mittag. Sie mieden die Schnellstraße und radelten über die GEFÄHRLICHE WEGSTRECKE.
    Â»Heh!« Gaby spähte voraus.
    Tim kniff die Lider schmal.
    Auch Karl und Klößchen wurden aufmerksam.
    Drei Steinwurfweiten entfernt parkte ein Kombi an der Leitplanke. Soeben hastete ein rothaariger Typ den Steilhang herauf, warf eine Tasche in den Wagen und sich selbst hinters Lenkrad.
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