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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute
Autoren: Stefan Wolf
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Der Himmel bezog sich mit schwarzen Wolken.
    Â»Bin gespannt, wie’s jetzt weiter geht«, sagte Gaby. »Wollen wir ihn noch länger beschatten? Oder gleich seine Reisetasche untersuchen? Vielleicht hat er schrille Hunderter drin.«
    Â»Beschatten bringt mehr«, meinte Tim. »Am Kragen nehmen können wir ihn später.«
    Der Zug erreichte den Hauptbahnhof.
    Hajos Diesel stand auf dem Vorplatz.
    Als sich der Falschgeldverteiler hinters Lenkrad quetschte, stiegen TKKG in ein Taxi.
    Â»In dem grauen Diesel dort fährt unser Freund«, sagte Tim zum Chauffeur. »Wenn Sie ihm bitte folgen, ja! Die Adresse hat er uns nicht verraten. Das soll eine Überraschung werden.«
    Der Diesel rollte in einen westlichen Vorort, drosselte das Tempo zum Schleichschritt und nagelte durch eine Villen-Straße, wo langsam die Nacht begann und schon einige Laternen brannten. Ansonsten war’s hier unbelebt. Der Diesel hielt an einer mannshohen Hecke. Sie begrenzte ein Grundstück.
    Â»Bitte, weiter bis zur Ecke!«, sagte Tim. »Dort steigen wir aus.«
    Â»Wird wohl eine tolle Überraschung werden für euren Freund?«, meinte der Fahrer.
    Â»Könnte man sagen«, grinste Tim.
    Hinter der Ecke warteten TKKG, bis das Taxi verschwand.
    Stille überall. Die Wolken wanderten. Der Mond kam hervor. Die Kids hatten sich hinter einer vorspringenden Mauer versteckt und spähten.

    Â 

    Haj o war im Wagen geblieben. Offenbar vergewisserte ersich, dass niemand ihn beobachtete. Als er die Fahrertür öffnete, flammte im Wagen Licht auf. Hajo bewegte sich geduckt. Eilig huschte er durch eine Gartenpforte.
    Â»Er hat den Diesel nicht abgeschlossen. Und seine Tasche nicht mitgenommen«, stellte Tim fest. »Das heißt, er ist hier nicht zu Hause, sondern... Ja, was macht er?«
    Sie liefen los und sahen gerade noch, wie Hajo die Eingangstür einer trutzigen Villa öffnete. Dunkel war’s dort – unter dem überdachten Portal. Dunkel waren alle Fenster. Hinter Hajo schloss sich die Tür. Dass jetzt irgendwo Licht aufflammte, konnte man erwarten. Doch nichts geschah.
    Â»Komisch! »,meinte Gaby. »Spielt er blinde Kuh?«
    Â»Sieht aus, als dringt er dort widerrechtlich ein.« Tim beugte sich zu dem bronzenen Namensschild an der Pforte. »Bernhard Lodkamp wohnt hier. Unser Typ heißt Hajo Klemm. Also?«
    Der Augenblick war günstig. Der Mond versteckte sich. Und das Laternenlicht reichte nicht bis hierher. Sie flitzten zum Haus. Die Eingangstür war geschlossen. Sie umrundeten die Villa, duckten sich unter den Parterrefenstern durch und standen dann – zu ihrer Verblüffung – vor einem, das spaltweit geöffnet war.
    Â»Ich klettere rein«, flüsterte Tim. »Ihr wartet hier.« »Wenn wir uns langweilen, kommen wir nach«, drohte Klößchen.
    Tim schob das Fenster auf, raffte die Gardine beiseite und blickte in ein Schlafzimmer. Schwacher Parfümduft bereicherte die Luft. Das Bett war zerwühlt, die Tür handbreit geöffnet.
    Lautlos schwang er sich über die Fensterbank. Es war das Schlafzimmer einer Frau – ohne Zweifel. Tim fasste auf das Bettlaken. Körperwarm. Also war sie eben aufgestanden. Hatte sie den Eindringling gehört?
    Tim schlich zur Tür. Im selben Moment ertönte dahinter ein Geräusch, als stoße jemand gegen ein Möbelstück. Und richtig! Hajo fluchte.
    Sofort flammte Licht auf.
    Â»Hände hoch! Keine Bewegung! Oder ich schieße«, schrillte eine Frauenstimme.
    Tim linste durch den Türspalt.
    Es handelte sich um eine Wohnhalle von gewaltigen Ausmaßen. Schwere Möbel waren sparsam verteilt. Im Hintergrund führte eine Treppe zur Galerie hinauf, denn die Halle war zweistöckig und füllte die Hälfte der Villa.
    Hajo streckte die Arme in die Höhe. Aus seinem Gesicht wich die Farbe. In der rechten Hand hielt er einen Schlüsselbund.An dem hing ein Messingschild mit einem großen B.
    Die Frau stand noch dort, wo sie den Lichtschalter gedrückt hatte, also nahe der Wand. Die kleine Pistole, die sie rechtshändig hielt, war auf Hajo gerichtet. Die Frau war jung, hatte langes, kupferfarbenes Haar und trug ein flaschengrünes Nachthemd.
    Â»Sieh an, ein Einbrecher«, stellte sie fest. »Und so früh in der Nacht. Es ist ja gerade erst neun durch. Wie bist du denn reingekommen? Moment mal! Dich habe ich doch schon irgendwo gesehen.«
    Hajos
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