Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
Dann geigte er los und kam ihnen in mörderischem Tempo entgegen.
    TKKG hielten sich scharf rechts. Der Wagen preschte vorbei.
    Â»Spinnt der?«, rief Gaby.
    Einen Moment später entdeckten sie den Unfallwagen.
    Â»Mich tritt die Waldfee!«, meinte Tim. »Da sitzt einer drin.«
    Alle hetzten hinunter. Und wieder Mal erwies sich, wie nützlich, ja lebensrettend die Ausbildung in erster Hilfe ist.
    Mit aller Vorsicht hoben sie den Bewusstlosen ins Freie, betteten ihn fachgerecht, untersuchten ihn, bedienten sich aus dem Verbandskasten, schienten den gebrochenen Arm und versorgten die Kopfwunde.
    Der Mann trug keine Brieftasche bei sich. Sie lag auch nicht im Wagen.
    Â»Erst dachte ich«, sagte Tim, »der Typ im Kombi wäre losgerast, um Hilfe zu holen. Jetzt denke ich das nicht mehr.«
    Gaby nickte. »Der hat sich einen Dreck um diesen Verletzten gekümmert, sondern hat ihn hängen lassen wie er hing! Unfasslich! Und dass die Brieftasche fehlt, sagt doch alles. Der Rothaarige hat sie. Außerdem warf er eine Aktentasche oder so was in seinen Wagen. Wahrscheinlich gehört die dem Mann hier.«
    Der Verletzte stöhnte und begann, sich zu regen. Leider hatte keiner sein Handy dabei.
    Â»Ich zische los«, sagte Tim. »Zurück nach Dorfenbach. Das ist der kürzere Weg. Ich alarmiere den Arzt. Leider habe ich nicht auf das Kennzeichen geachtet. Ihr?«
    Â»Nicht genau«, sagte Karl. »Aber ich glaube, es war hiesiger Landkreis. Grauer Kombi. Rothaariger Fahrer. Der muss doch zu finden sein.«
    Â»Ein Volvo war’s«, rief Klößchen.
    Tim verlor keine Zeit und spurtete den Hang hinauf.
    *
    Lugis Entschluss war gefasst. Auf keinen Fall wollte er sein Glück strapazieren. Geradezu vermessen wäre es gewesen, hätte er jetzt noch versucht, das Lösegeld einzutreiben.
    Ãœber eine Stunde war er wie betäubt durch die Gegend gebrettert. Jetzt, in Dorfenbach, presste er die Aktentasche an sich, als er in die Telefonzelle trat.
    Herbert Möhlen meldete sich sofort.
    Â»Ich bin’s«, sagte Lugi. »Wie ...«
    Mit einem Aufjaulen wurde er von Möhlen unterbrochen. Die Stimme des Fabrikanten zitterte.
    Â»Bitte, hören Sie mich an! Was ich Ihnen jetzt sage, ist die Wahrheit. Sie werden denken, es ist ein Trick, mit dem ich Sie reinlegen will. Aber ich schwöre, Herr Kidnapper, ich...«
    Â»Was ist los?«, fiel Lugi ihm ins Wort.
    Â»Ich... ich wollte die Million beschaffen. Aber ich habe sie nicht mehr. Das Geld ist weg. Alles, was ich besaß. Das Geld befand sich in der Schweiz. Mein Bruder Conrad wollte es herbringen. Mit dem Wagen. Er war schon fast hier, aber wohl doch sehr aufgeregt. Jedenfalls ist er verunglückt. Auf der so genannten GEFÄHRLICHEN WEGSTRECKE – hinter Dorfenbach, bei...«
    Â»Ich weiß, wo das ist.«
    Â»Conrads Wagen stürzte einen Hang hinunter. Mein Bruder ist schwer verletzt und befindet sich bereits im Krankenhaus. Während er bewusstlos war, muss ihn jemand gefunden haben. Der hat ihm aber nicht geholfen, sondern ihn bestohlen. Die Tasche mit dem Geld ist weg. Ich schwöre! Ich schwöre! Das ist die Wahrheit.«
    Lugi grinste genüsslich. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Mein Gewissen hat sich gemeldet. Ich bereue zutiefst, was ich getan habe. Denn eigentlich bin ich ein ehrlicher und bescheidener Mensch. Nur tiefe Verzweiflung hat mich zu der Tat getrieben. Jetzt aber weiß ich: Mein Gewissen würde mir keine Ruhe lassen. Deshalb verzichte ich aufs Lösegeld. Ich setze Ihren Jungen irgendwo aus. Späterrufe ich nochmal an, damit Sie wissen, wo Sie ihn abholen können.«
    *
    Polizeimeister Lehnert vom Polizeiposten Dorfenbach rieb sich das Kinn. Wohlwollend betrachtete er TKKG.
    Â»Das wäre also erledigt. Habt ihr gut gemacht. Conrad Möhlen ist im Krankenhaus. Wer der Mann ist, ließ sich ja anhand des Kfz-Zeichens feststellen. Und jetzt haben wir Zeit, uns um den Dieb zu kümmern. Grauer Volvo-Kombi, sagt ihr, Landkreis-Kennzeichen, Fahrer mit rotem Haar. Tja, ich kenne hier fast jeden. Und würde sagen, Lugi Schreyer könnte das sein. Ist ein mieser Typ. Dem traue ich zu, dass er Verunglückte fleddert.«
    Â»Ein Gedanke«, sagte Gaby, »bei dem mir die Füße absterben. Menschen gibt’s – so was gibt’s gar nicht.«
    Â»Mir kocht der Magensaft«, nickte Tim. »Wir kommen natürlich mit, wenn Sie diesen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher