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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute
Autoren: Stefan Wolf
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letzte Stück über die B soundso fährt, dann bei Dorfenbach rauskommt und von dort über die B dingsda herrollt – ja, dann kann er bis Mittag hier sein. Vor morgen Früh kann er ja nicht ans Schließfach ran. Mein Gott! Hoffentlich hat Moritz nicht zu viel Angst.«
    *
    Als TKKG die Möhlen-Villa verließen, traf ein Mensch im frisch gebügelten Monteursanzug ein. Er trug einen Werkzeugkasten, wie Installateure ihn haben, und sah aus, als könnte er Klosetts und Zentralheizungen reparieren. Tatsächlich konnte er das nicht.
    Â»Guten Tag, Kommissar Lamprecht«, lächelte Gaby und schwebte an ihm vorbei. »Hat mein Papi Sie geschickt?«
    Â»Selbstverständlich«,nickte Lamprecht. »Ich soll die Fangschaltung installieren. Vielleicht bringt das was. Aber ich glaub’s nicht.«
    Als sie außer Hörweite waren, sagte Gaby: »Nun, Tim?« »Was nun?«
    Â»Denkst du, ich habe nicht gemerkt, wie bei dir der Kronleuchter aufging? Das war an der Stelle, wo dieser Mickymaus-Verschnitt Küss mich! Küss mich! rief.«
    Irre scharfe Beobachtung!, dachte er. »Mickymaus? Nein! Das war der blau-rot-goldene Papagei von Hugo Fangschmidt, Pfote. Florian heißt er. Nein! Fridolin.«
    Â»Woher kennst du die beiden?«
    Â»Als ich neulich mit Oskar beim Tierarzt war – weil du nicht konntest – war Fangschmidt mit seinem Fridolin da. Und der gab eine Vorstellung: Küss mich! Küss mich! – am laufenden Meter. Im Übrigen wundere ich mich. Fangschmidt ein Kidnapper? Ist ein irre netter Kerl. Tierfreund und Blumenzüchter. Seltsam! Jetzt verrät ihn sein Fridolin. Und ich wette, Fangschmidt hat das gar nicht bemerkt. Der ist total an seinen Papagei gewöhnt – und hört’s gar nicht mehr, wenn der dazwischenquatscht.«
    Â»Wie gehen wir vor?«
    Â»Wir klingeln bei Fangschmidt. Wenn er aufmacht, lege ich ihn aufs Kreuz. Dann sehen wir weiter.«
    *
    Diese Enttäuschung! Fangschmidt war nicht zu Hause. Von einer Nachbarin hörten sie, er sei schon letzten Montag nach Afrika gereist. Erst in drei Wochen käme er zurück. Und Fridolin? Ob er den mithabe? Natürlich nicht! Was soll denn ein Papagei in Afrika? Nein, Fridolin sei in Pflege gegeben. Sicherlich wohl bei Fangschmidts Freundin. Deren Name? Auch damit konnte die Nachbarin dienen. Die Freundin hieß Pauline Mollig. Sie stand im Telefonbuch.
    Â»Vielleicht sind wir auf ganz falscher Fährte«, meinte Tim. »Denkbar ist, dass auch andere Papageien Küss mich! Küss mich! sagen können. Trotzdem – wir nehmen Pauline Mollig in Augenschein.«
    Â»Wie gehen wir vor?«, fragte Gaby abermals.
    Â»Wir klingeln bei ihr. Wenn sie aufmacht – nee! Mit einer Frau gehe ich sanfter um. Warten wir’s ab!«
    *

    Â 

    Hatten sich die Mächte der Finsternis verschworen? Auch Pauline Mollig weilte nicht zu Hause, sondern hatte bereits ihren Nachtdienst angetreten. Sie sei Telefonistin, erklärte der Hausmeister. Wo sie arbeite, wisse er nicht. Ob bei der Post, in einem Hotel, bei der Polizei oder wo auch immer.
    Â»Sie hat sehr häufig Nachtdienst«, sagte er. »Aber morgen Früh um acht trefft ihr sie an.«
    Es macht mich rasend!, dachte Tim.
    Â»Bestimmt kann ich nicht schlafen!«, sagte Gaby. »Hach, ist das nervend! Kidnapper sollen gefälligst zu Hause bleiben. Aber die Mollig hat nur eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Hellhörig ist die garantiert auch. Ob sie Moritz hier versteckt hat?«
    Â»Hier nicht. Aber vielleicht woanders. Und dort wacht ein Komplize. Der Anrufer. Der versorgt auch den Papagei. Kann sein. Kann nicht sein. Wir gehen jeder Spur nach.«
    *
    7.45 Uhr. Der Tag war noch kühl. Sonne beschien die Dächer des Stadtteils. In den Gärten zerrten junge Amseln lange Würmer aus dem Boden. Die Holunderbüsche warfen ihre weißen Blüten ab.
    TKKG warteten vor der Adresse. Gaby balancierte auf der Kante des Gehsteigs.Tim lehnte am Laternenpfahl. Karl und Klößchen lümmelten am Zaun.
    Ein Kleinwagen rollte heran und hielt. Die junge Frau, die ausstieg, wirkte müde. Sie war schlank, nicht mollig. »Frau Mollig?«, fragte Tim.
    Â»Ja?«
    Â»Ich bin Peter Carsten.« Er stellte auch seine Freunde vor und tischte dann sein Märchen auf.
    Â»Dr. Spechthammer, der Tierarzt, ist mein Onkel. HugoFangschmidts Papagei Fridolin war bei ihm in Behandlung. Jetzt hat sich im
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