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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute
Autoren: Stefan Wolf
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»Lass den Kombi irgendwo stehen. Ich hau jetzt hier ab. Bis später.«
    Sie hörten, wie er durch den Flur zur Hintertür ging und das Haus verließ.
    Frank griff auf ein Regal hinauf und nahm einen Schlüssel herunter.
    Â»Das ist der zweite für die Kellertür«, sagte er. »Falls mal versehentlich jemand eingeschlossen wird, muss er sich befreien können. Wahrscheinlich steckt außen noch der andere Schlüssel. Aber den stoßen wir raus.«
    Tim übernahm das. Nach etwa drei Minuten konnte er die Tür öffnen. Inzwischen hatte Klößchen vier Portionen Schoko-Creme vertilgt. Er nahm Franks Angebot wörtlich.
    Â»Wir haben den Namen«, stellte Tim fest, »wissen aber nicht, wo wir diesen Marcello Agasi finden. Es sei denn, er steht im Telefonbuch. Sehen wir nach.«
    Sie blätterten in dem dicken Wälzer. Es gab keinen Agasi.
    Tim griff zum Branchen-Verzeichnis. Die Kfz-Betriebe interessierten ihn. Es waren nicht wenige. Doch was sein muss, muss sein.
    Als erstes rief er eine Werkstatt an, die spezialisiert war auf italienische Wagen. Eine heitere Frauenstimme meldete sich.
    Â»Hier spricht Willibald Wummel«, sagte Tim. »Ich bin zweiter Vorsitzender vom Städtischen Tätowierten-Sportverein. Wir machen zurzeit eine Mitgliederwerbung und sprechen alle Liebhaber von Hautzeichnungen an. Wie ichhörte, haben Sie einen jungen Mitarbeiter, der – leider ist mir sein Name entfallen – über eine Tätowierung auf dem rechten Handrücken verfügt. Es handelt sich um eine beißfrohe Schlange in geringeltem Zustand.«
    Â»Sie meinen sicherlich Renzo Pergamutto«, erwiderte die Frau. »Der hat so’n... Dings auf der Hand. Aber im Moment ist er nicht da. Er musste zum Zahnarzt. Nachher kommt er zurück.«
    Â»Ich werde ihn persönlich ansprechen. Besten Dank, meine Dame.«
    Tim legte auf. »Ich glaube, wir haben ihn. Mit dem ersten Anruf. Aber man darf ja mal Glück haben. Frank, jetzt sollten Sie Ihren Bruder anrufen. Wahrscheinlich beschimpft er Sie.«
    *
    Als sein Meister ihn rief, kroch Renzo Pergamutto unter dem Sportwagen hervor und rieb die ölverschmierten Hände an einem Lumpen ab. Dann trat er auf den Hof.
    Zwei uniformierte Polizisten standen dort – mit Kommissar Glockner. Hinter Gabys Vater hatten sich aufgebaut: TKKG, Frank und Heinz-Otto Bieler sowie ein rehäugiges, schlankes Mädchen mit braunem Mittelzopf.
    Das war Nicoline. Sie hatte bei Gaby gewartet.
    Heinz-Otto wies auf Renzo Pergamutto. »Das ist der Kerl, der mir das Essen vor die Tür gestellt hat, Herr Kommissar.«
    Ehe Renzo zum zweiten Mal atmen konnte, war er mit Handschellen gefesselt. Unter seinem Overall trug er die Pistole.
    Â»Jetzt sagst du uns ganz schnell«, herrschte Glockner ihn an, »wo wir Marcello Agasi finden.«

    Â 

    Knieweich stammelte der junge Ganove die Antwort. Dann wurde er abgeführt.
    *
    Am schönsten Tisch des Bistros saßen spätnachmittags Gaby, Tim, Karl, Klößchen und Nicoline.
    Heinz-Otto befand sich im Polizei-Präsidium. Er war ja kein Unschuldslamm und würde nicht ungeschoren bleiben. Doch die Hauptsache war, dass er sich von der Mafia endgültig getrennt hatte.
    Renzo, Agasi und deren Chef – ein hiesiger Ganove – saßen hinter Gittern. Frank stand in der Küche.
    Â»Für das Picknick ist es heute zu spät«,Tim lächelte Gaby an. »Aber Frank wird uns entschädigen. Er sagt, er will kochen wie noch nie. Nur für uns.«
    Â»Ob da mein Vater mitessen darf?«, fragte Nicoline. Sie reckte den Kopf in Richtung Fenster. »Er kommt nämlich gerade. Und macht ein Gesicht, als wollte er sich bedanken. Ah, ich weiß schon. Wegen der Lenkung an seinem Wagen. Die ja nun heil bleibt.«

3. Ganoventreff im Intercity
    Er ist unpünktlich!, dachte Gaby. Wie ich das hasse!
    Sie lehnte ihr Bike an die Normaluhr, den beliebten Treffpunkt mitten in der Stadt, und blickte kriegerisch in die Richtung, aus der Tim kommen musste.
    Nur mit ihm war sie verabredet. Klößchen musste seine Mutter beim Einkauf begleiten, brauchte er doch dringend drei Paar Schuhe, Unterhosen und extragroße Sommerjeans. Auch Karl war zu Hause unabkömmlich wegen dem Besuch einer Tante, die ihn vergötterte. Also ein Nachmittag allein zu zweit, doch von Tim keine Spur.
    Gaby beschloss zu warten und schlenderte zum Juweliergeschäft Werthammer
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