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Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)
Autoren: Katja Glaser
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gehört. Wir lachen beide, ich entschuldige mich bei ihm. Kein Problem meint er, für ihn alleine sei der Käse eh zuviel. Kurz darauf bekommt er einen Nies- und Hustenanfall. Die Spanier aus unserem Zimmer fragen ihn, ob er eine Allergie habe. Ich übernehme seine Antwort und sage auf Spanisch: „Er istallergisch auf Frauen, die seinen Käse essen“. Der ganze Tisch lacht. Ich freue mich, dass es mit meinem Spanisch doch recht gut klappt.
    Wir packen zusammen und erst jetzt schauen wir nach unserem Bobby, der noch ganz ruhig im Innenhof liegt und wartet. Er freut sich wie ein Irrer, als wir ihn holen. Der österreichische Herbergsvater meint, „Ja is des a liaba Hund, jo so was nettes, der war jo so ruhig di ganz Nacht, des is doll!“ Wir bedanken uns für die nette Gastfreundschaft und machen uns auf den Weg. Nach den ersten Metern habe ich etwas Rückenprobleme, aber das legt sich Gott sei Dank nach einer Weile. Das Wetter ist prima zum Pilgern, leicht bewölkt, etwas windig und kein Regen. Über Sansol und Torres del Rio gehen wir weiter nach Viana. Unterwegs stärken wir uns mit Banane und Trockenfrüchten. Viana ist ein sehr schöner Ort mit toller Kirche. Wir setzen uns vor eine Bar und machen Pause. Bekannte Gesichter tauchen auf und wir essen jeder ein Bocadillo und trinken ein Radler, das tut gut.
    Um eins gehen wir weiter und kommen an einer Schleckerfiliale vorbei. Dort kaufen wir einen 3-Kilo-Sack Trockenfutter (gibt es leider nicht kleiner) für Bobby und ein Schälchen Nassfutter als Belohnung, das wir uns in unsere Rucksäcke aufteilen. Noch zehn Kilometer sind es bis Logroño. Unterwegs treffen wir Tom aus London wieder und gehen zusammen weiter. Wir unterhalten uns gut mit ihm, dadurch ist man abgelenkt und das Laufen fällt einem leichter, weil auch die Landschaft nicht mehr so prickelnd ist. Wir gehen durch ein Industriegebiet. Gegen halb vier erreichen wir die Hauptstadt des Gebietes Rioja: Logroño. Dort suchen wir gleich das Pilgerbüro auf und fragen nach Unterkünften mit Hund. Der Herr weiß auf Anhieb keine, ist aber sehr bemüht und gibt uns zwei Visitenkarten von Pensionen mit; diese Adressen sind auch in unserem Pilgerführer aufgeführt. Wir gehen an die Uferpromenade des Ebro und setzen uns auf eineSteinmauer. Von hier aus rufe ich eine Pension an und habe gleich Glück: es gibt ein Zimmer, und auch noch mit Hund! Wir sagen sofort zu, und dass wir in etwa fünfzehn Minuten dort sein werden.
    Durch die Stadt gehen wir zur Pension, und erst jetzt bemerke ich, wie meine Fußsohlen schmerzen. Auch Rainer klagt heute über schwere Beine. Um vier Uhr sind wir dann am Ziel. Wir werden sehr nett empfangen, Bobby legt sich am Empfang sofort auf den Boden. Der Besitzer bringt ihm gleich eine Schale mit Wasser und fragt uns, ob Bobby auch alles mitläuft. Claro, antworten wir und er bedauert ihn fast ein wenig. Wir versichern ihm, dass Bobby morgen wieder fit ist, wenn er geschlafen hat. Im Zimmer, das wirklich toll ist, frisst er zwei große Rationen und schläft augenblicklich ein. Wir duschen und danach schlafen wir auch zwei Stunden. Als wir danach das Bett verlassen, können wir kaum noch gehen, alles ist wie versteinert und eingerostet. Um sieben Uhr gehen wir aus dem Zimmer, Bobby merkt es nicht einmal.
    Draußen auf dem Flur treffen wir Tom. Er ist auch hier abgestiegen, die Herbergen sind ihm einfach zu laut. Wir gehen in die Stadt und kaufen Postkarten und Briefmarken. Wir wollen allen unseren Freunden zu Hause einen Gruß von unserem Abenteuer schicken. Ziel dieses Abends ist das legendäre Tapas-Viertel der Stadt. Es reiht sich eine Bar an die andere. Überall gibt es tolle Leckereien und natürlich Wein aus dem Rioja-Gebiet. Wir essen in verschiedenen Bars Muscheln, Albondigas (Hackfleischbällchen), frittierte Fische, Patatas bravas (Kartoffelspalten mit Knoblauchsoße), Fleischspieße und mehr, bis wir fast platzen. Rainer möchte noch verschiedene Weine probieren. Wenn wir morgen nicht weiter müssten, könnte man hier grad noch ein wenig versacken. Aber nach einem letzten Gläsle „Lealtanza“ gehen wir zurück in die Pension, wo wir unterwegs nochmal auf Tom treffen, der noch um die Häuser zieht. Normalerweise gehören wir auch zu dennachtaktiven Menschen, doch mein Bett hat gerade meinen Namen gerufen, sage ich zu Rainer. „Hier kommen wir nochmal her, nehmen uns ein paar Tage Zeit und machen alle Kneipen durch“, meint er verschmitzt. „Auf jeden Fall!“, ist mein
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