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Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)
Autoren: Katja Glaser
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Harald aus Oldenburg. Kerstin hat nur drei Wochen Zeit und muss deshalb eine größere Strecke dazwischen mit dem Bus fahren. Im Übrigen ist sie in der 9. Woche schwanger. Sie ist sehr hübsch und weiß, was sie will. Aber eben doch nicht so ganz, da sie zwischen zwei Typen, dem Kindsvater und einem anderen, hin- und hergerissen ist. Deshalb macht sie den Weg, um sich klar zu werden, mit wem sie ihr Leben verbringen will. Das Beste wäre eine Mischung aus den beiden Typen. So was gibt’s halt leider nicht, meine ich.
    Harald ist Systementwickler, gerade mal wieder Single und hat gehörig die Schnauze voll von tagtäglich Büro und dem ganzen “Hamsterrad”. Er will wissen, was sein Leben bringt, und ob es sich noch lohnt, eine dauerhafte Beziehung einzugehen. Deshalb dachte er, jetzt nimmt er sich mal ’ne Auszeit und pilgert. Auch wir erzählen unsere Geschichte. Harald und Kerstin sind begeistert, dass man heute noch Paare trifft wie uns, die so früh geheiratet haben und noch nach so vielen Jahren zusammen sind. Das macht doch Hoffnung auf mehr, meint Harald. Wenn Duwüsstest, was mein Mann mit mir alles mitmachen muss, sage ich, und wir lachen. Rainer raucht noch eine Zigarre, wir vier reden über Gott und die Welt und mittlerweile ist es Nacht. Wir verabschieden uns, Harald zeigt uns im Vorbeigehen noch seine Herberge, sie ist zweckmäßig und schlicht. Das wäre auch für uns klasse, aber es sind halt keine Hunde erlaubt, obwohl sich hier viele Leute Hunde halten. Dann sind wir auf dem Heimweg ins Hotel. Jetzt sind wir erst vier Tage unterwegs, es kommt einem viel länger vor, weil die Tage so viel Abwechslung bringen und irgendwie auch mehr Stunden als zu Hause haben. Bobby liegt im Koma, als wir das Zimmer betreten. Er freut sich, dass er nicht auf dem Balkon schlafen muss.
    In der Nacht musste ich die Balkontüre öffnen, da das Zimmer total überhitzt war. Die Fußbodenheizung glühte, und draußen regnet es heute früh wieder heftig. Mit voller Regenmontur gehen wir los, bereits um acht Uhr sind wir schon wieder auf dem Weg. In Puente la Reina, einer wirklich tollen Stadt, bekommen wir ein richtig gutes Frühstück mit Obst und Saft. Rainer hat Bobbys Rucksack wie eine Satteltasche über seinen drübergepackt, das sieht gut aus. Heute gehen wir meist schweigend nebeneinander her, mal einer voraus, mal hinterher… Es ist unglaublich, wie dreckig unsere Schuhe und unsere Hosen sind. In Cirauqui kaufen wir ein frisches Körnerbrot und eine Cola. Auf einem Bänkle gegenüber dem Laden machen wir Rast und essen. Ein Mann aus Ungarn spricht uns an und fragt, wie es mit dem Hund so geht. Er spricht Englisch und hat Bekannte in Kernen und Waiblingen. Außerdem pilgert er mit einem überdimensionalen Wanderstab aus Holz. Etwas unhandlich finden wir, aber jedem das Seine. “Tschüsle” und “Ade” sind seine deutschen Worte, die er kann. Wir lachen und brechen zusammen auf. Unterwegs verlieren wir ihn.
    Über Lorca kommen wir nach Villatuerta, davor machen wir wieder eine kleine Rast auf einer Steinbrücke. Das Wetter ist etwas schöner geworden. Als wir weiter gehen, schaue ich im Pilgerführer nach, was heute mit Unterkünften geboten ist. In Villatuerta gibt es eine Herberge, die Hunde erlaubt, dort wollen wir fragen. Als wir ankommen, werden wir nett hereingebeten. Hunde sind generell möglich, allerdings ist heute schon ein riesiger, schwarzer Hund hier, der sich mit anderen nicht versteht. Also gehen wir weiter nach Estella. Unterwegs haben wir wieder alles an Wetter, was das Pilgerherz begehrt: Matsch, Gewitter, Sonne und Regen. Dort angekommen, beginnt erneut unsere Suche, die uns heute endlos vorkommt.
    Von Weitem zieht wieder ein Unwetter herein. Ob wir noch etwas finden, bevor es wieder anfängt zu schütten, denke ich? Kreuz und quer gehen wir durch den Ort und klappern alle Möglichkeiten ab. Unser Gesichtsausdruck scheint Bände zu sprechen. Eine freundliche Dame spricht uns an und fragt, was wir suchen. Sie ruft mit ihrem Handy zwei Pensionen an, supernett ist das, aber leider ohne Erfolg. Nachdem wir selbst noch einige erfolglose Telefonate geführt haben, spreche ich einen Fußgänger an und frage ihn nach einer Unterkunft mit Hund. Ein anderer Herr kommt hinzu und hört meine Frage. Er nennt uns den Namen einer Pension, wo er meint, dort könnte es klappen. Wir bedanken uns herzlich und sehen wieder, wie groß die Hilfsbereitschaft der Menschen hier ist. Dort angekommen, bekommen wir auf
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