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Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)
Autoren: Katja Glaser
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eine Pension für Rucksacktouristen, die in unserem Reiseführer beschrieben ist, und werden von Tom und John, zwei Pilger aus England, angesprochen. Sie suchen auch noch eine Unterkunft und gemeinsam studieren wir den Stadtplan. Sie notieren sich einige Namen von Pensionen, danach trennen wir uns wieder. Kurze Zeit später finden wir die beschriebene Pension. Leider sind die Zimmer dort schon alle belegt und sie können uns nicht weiterhelfen. Wir gehen weiter durch die große Stadt und machen so noch manchen Kilometer. Allerdings sehen wir auch gleichzeitig viel von Pamplona. In der Calle San Nicolas gibt es auch mehrere Hotels und Pensionen, steht im Pilgerführer. Dort angekommen probieren wir unser Glück.Bei der zweiten Anfrage bekommen wir ein Zimmer und sagen sofort zu. Oben im Zimmer wird erst einmal wieder alles abgeschrubbt, geduscht, auch Bobby ist wieder total “eingesaut”. Dann ruhen wir uns etwas aus. Später hält Rainer Bobby auf seinem Schoß nach oben, und ich schaue, ob er verletzt ist, weil er ja etwas schlecht gelaufen ist heute. Unter seinen Vorderbeinen ist er ganz wund. Wahrscheinlich hat der ganze Dreck unter seinem Rucksack ihn dort wundgescheuert. Ich creme ihn gleich mal mit Hirschtalg ein, dort kann er das auch nicht abschlecken. Danach frisst er und dann schläft er sofort. Hoffentlich heilt das schnell wieder ab und wir können trotzdem unseren Weg fortsetzen.
    Jetzt gehen wir zwei nochmals durch die Stadt, die voller Leben ist. Überall sind schöne Gassen mit vielen kleinen Läden und Souvenirshops mit allem rund um den Stier. In der Fußgängerzone sind mehrere Stiere aus Bronze als Denkmal aufgestellt. Rainer muss sich davor stellen, damit ich ein Bild von ihm machen kann; sein Sternzeichen ist nämlich Stier, das muss ich festhalten. In einem Sportladen kaufe ich mir eine Regenhose, da immer noch schlechtes Wetter vorhergesagt ist. Nachdem sich unsere Ponchos ja aufgelöst haben, kaufen wir noch für jeden einen Rucksacküberzieher. An der Kasse halte ich meine Tüte hoch, als Rainer ein Foto schießt, als Beweis, dass ich schon etwas gekauft habe. In der Stadt könnte man noch so manches kaufen. Wir Frauen sind doch ein bisschen anfällig, wenn wir einen Laden sehen, aber leider muss man das alles tragen. Auf jeden Fall sind wir jetzt wieder für alle Wetterlagen gewappnet.
    Als wir weiter durch die Stadt gehen, sehen wir ein sehr einladendes Tapaslokal. Wir bestellen dreizehn verschiedene Sachen und trinken dazu ein Bier. Zurück zum Hotel fällt uns auf, wie viele Leute jetzt in der Stadt sind. Es ist Freitagabend und wahrscheinlich geht hier der Punk ab. Nachdem wir im Hotel sind, geht Rainer mitBobby nochmal raus und holt die Pilgerstempel ab. Währenddessen wasche ich die total verdreckten Hosenbeine meiner Wanderhose unter der Dusche. Draußen schüttet es wieder wie aus Eimern. Später telefoniere ich noch nach einer Unterkunft in Obanos und bekomme ein Zimmer! Hurra, morgen müssen wir nicht noch umherirren und suchen. Aber oft werde ich am Telefon gefragt: Bellt der Hund, wie groß ist der Hund, schläft er im Bett oder auf dem Boden, und so weiter. Die Dame am anderen Ende fragt sogar, ob wir verheiratet sind. Ja, was ist denn das? Brav beantworte ich: Ja, wir sind seit 22 Jahren verheiratet, wir haben drei Söhne und der Hund ist lieb; er bellt nicht, ist mittelgroß und er schläft nie im Bett, sondern immer auf dem Boden. Dann ist ja alles in bester Ordnung. Wir können morgen kommen.
    Die Nacht ist eine einzige Katastrophe! Die Betten und alles sind o.k., aber der Lärm unten auf der Straße – unglaublich. Wir haben unser Zimmer im zweiten Stock in einer Gasse mit sehr vielen Bars und Kneipen. Von Stunde zu Stunde wird die Musik und das Reden der Menschen immer lauter. Türen auf, Türen zu, Gelächter und Geschrei. Schlafen geht nur zeitweise. Bis 6 Uhr morgens geht das so, dann ist Ruhe. Bei uns in Deutschland wäre das undenkbar. Da wäre schon zigmal die “grüne Minna” vor dem Haus gestanden. Nachdem wir unsere Sachen gepackt haben, geht es wieder los. Ich stehe schon seit einiger Zeit mit Rucksack auf dem Rücken im Zimmer und warte. Rainer packt abends grundsätzlich alle Tüten aus und sucht alles Mögliche, und am anderen Morgen muss das alles wieder verstaut werden und das dauert…“So langsam weiß man doch, wo welche Tüte ist“, sage ich leicht genervt. Dazu muss man wissen, dass wir alle Kleidungsstücke in Gefrierbeutel mit
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