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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)
Autoren: Ralph Pape
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geschehen ist.“ Kid will aufbegehren, doch Clay winkt mit einer barschen Handbewegung ab. „Das ist meine ganz persönliche Angelegenheit. Falls was schiefgeht, wirst du für Betty sorgen.“

    Damit ist die Diskussion beendet und Clay geht mit schnellen Schritten ins Haus. Er greift sich eine Schachtel Munition und prüft seinen Colt. Seine Winchester stellt er in das Regal und nimmt sich stattdessen eine der neusten Schrotflinten mit. Eine sogenannte Vorderschaft-Repetierflinte. Diese Waffe vom Kaliber 12 fasst sechs Patronen, die mit grobkörnigem Schrot gefüllt sind. Auf kurze Entfernung können diese einen Mann in Stücke reißen. Dann begibt er sich in die Koppel und sattelt Blacky, das schwarze Mountain Horse. Am Zügel führt er es hinaus und hält dann noch einen Moment inne. Zu Kid gewandt sagt er: „Wenn ich bis zum Abend nicht zurück bin, erledigst du den Rest. Nimm die Jungs mit und mach kurzen Prozess.“ Dann schwingt er sich auf sein Pferd und galoppiert davon. Nachdenklich und besorgt blickt ihm Kid hinterher.

    Zur gleichen Zeit steht Jack Morgan bei der alten Hütte im Nordwesten der Ranch wartend draußen vor der Tür. Nur ein schmaler Pfad führt hier hinauf. Die ehemalige Unterkunft der Cowboys, die hier im Winter Unterschlupf fanden, liegt auf einem kleinen Plateau. Ringsherum unwegsames Gelände, das steil ansteigend bis zu den Geröllfeldern am Fuße des Mount Murtle reicht. Nur wenige knorrige trockene Büsche und einige Krüppelkiefern wachsen hier noch. Zwischen all den Felsen liegen knochentrockene, entwurzelte Bäume und dicke Äste, die wie bleiche Knochen wirken. Man hat einen weiten Blick über das Land und kann den schmalen Pfad einsehen, der sich aus dem Dickicht nach hier oben durch die Felsen windet.
    Ungeduldig blickt Jack Morgan immer wieder hinunter. Das Geräusch von Pferdehufen auf dem steinigen Untergrund sagt ihm, dass seine Komplizen erscheinen. Dann tauchen auch schon zwei Reiter unten aus dem Gebüsch auf. Einer von ihnen hat eine Frau vor sich auf dem Pferd sitzen. Ihre Hände sind gefesselt. Nach wenigen Minuten sind die Reiter auf dem kleinen Plateau angelangt. Gehässig grinsend hebt der eine Betty vom Pferd. Sie strampelt und wehrt sich. Doch sie ist hilflos. Spöttisch lächelnd kommt Jack Morgan näher. „Na, sieh einer an. Freut mich aufrichtig, meine Schwägerin mal kennenzulernen. Ein wirklich hübsches Täubchen hat sich mein Stiefbruder da angelacht.“ Er greift Betty grob am Arm und führt sie in die Hütte, während die zwei Komplizen am Rande des Plateaus Posten beziehen. Betty schnauft und sieht Jack mit hochrotem Gesicht an. „Das wirst du noch bereuen, du Bandit. Du verdammter Entführer. Clay wird dich zerreißen, wenn er dich in die Finger bekommt. Und ich werde mit Freude dabei zusehen.“ Jack lacht laut und gehässig und drückt Betty brutal auf einen Stuhl. Er fesselt ihre Hände erneut hinter dem Rücken zusammen und legt ihr obendrein die Schlinge eines Lassos um den Hals. Das andere Ende des Seils wirft er über einen Stützbalken an der Decke. Seine Stimme überschlägt sich, als er antwortet. „Dazu muss er erst mal herkommen. Ich warte auf ihn. Und du kannst zusehen, wie ich ihn diesmal erledige. Dieser Hund hat mich fast erwischt, oben in Dawson. Doch diesmal wird er dran glauben“,zischt er bösartig. „Er glaubt wohl, er kann sich auf der Ranch breitmachen, die mir gehört. Dieser Hund hat mir alles genommen. Immer war er der Liebling meines Vaters. Doch diesmal nehme ich ihm alles, was ihm lieb und teuer ist. Ich werde ihm alles wegnehmen. Die Ranch. Sein Geld. Einfach alles.“ Jacks Augen blicken Betty irre an. Der ist total verrückt, denkt sie. Völlig außer Kontrolle. Der wird sie ohne zu zögern umbringen. Und krampfhaft denkt sie über eine Flucht nach. Sie schielt verzweifelt zu einem Messer hin, das auf dem Tisch liegt. Doch Jack grinst nur fies. „Ja, soll ich dir deine Schönheit damit aus dem Gesicht schneiden? Glaub nicht, dass ich das nicht tue, nur weil du eine Frau bist. Du bist mir völlig egal. So egal wie eine Küchenschabe. Du bist nur das Pfand, damit dein Kerl nicht auf dumme Gedanken kommt.“
    Betty presst die Lippen aufeinander und erwidert lieber nichts, um ihn nicht noch mehr zu reizen. Jack wendet von Betty ab und geht nach draußen. Er ruft seinen Komplizen etwas zu, was Betty nicht versteht und kommt dann wieder in die Hütte zurück. Hinterhältig sagt er: „Dein Kerl ist geliefert. Ich werde
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