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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)
Autoren: Ralph Pape
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gebrannt?“ Anny druckst herum. Wendet sich an Chris Madson. „Sag du es ihm.“ Madson stottert herum und weiß nicht, wie er anfangen soll. Dann erzählt er zögernd.
    Früh am Morgen, die Bank hatte gerade geöffnet, kam Jack herein. Clays Stiefbruder, ein Taugenichts und Herumtreiber. Er wollte Geld abheben. Chris Madson machte ihn darauf aufmerksam, dass sein Konto kein Guthaben mehr aufweise und er ihm nichts auszahlen könne. Daraufhin wurde Jack ausfallend und schrie herum. Zwang ihn mit der Waffe, das gesamte Geld seines Vaters herauszurücken. Notgedrungen musste er der Aufforderung nachgeben. 2000 Dollar, alles, was auf dem Konto war, räumte Jack ab. Dann rannte er nach draußen und jagte auf seinem Pferd aus der Stadt. Selbst der Sheriff mit ein paar Männern konnte ihn nicht mehr auffinden.
    Chris Madson ist noch ganz aufgeregt von dem Geschehen. Er schluckt und sieht Clay hilflos an. Der steht wie versteinert da. Seine Gesichtszüge verhärten sich. Schweigend hört er zu. Dann, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, geht er schnellen Schrittes nach draußen. Ernst und sorgenvoll blicken ihm Anny und Chris Madson hinterher. „Na, das kann ja heiter werden“, murmelt Anny.

    Clay sattelt in aller Eile sein Pferd und reitet im wilden Galopp in Richtung Ranch. Wieder einmal hatte Jack, sein Stiefbruder gezeigt, was für ein Mensch er war. Er, Clay Morgen, ist mit seinen dreiundvierzig Jahren der Ältere von beiden. Aufgewachsen sind beide hier, in der Nähe des Ortes „Helena“ in Montana. Als Clays Mutter wieder heiratete, brachte der andere Mann einen Sohn mit in die Ehe. Mutter nahm den Namen ihres Mannes an. Beide Stiefbrüder waren fast im gleichen Alter. Von Anfang an mochten sich die beiden nicht besonders. Jack war anders als Clay. Er war sehr jähzornig und machte der Familie das Leben manchmal zur Hölle. Zudem war er ein Angeber und Maulheld. Oft prahlte er mit seinen Schießkünsten. Und damit, dass er jedes Problem mit der Waffe aus dem Weg räumen könnte. Er war unberechenbar und schießwütig, wenn er getrunken hatte. Und aus der Ranch-Arbeit machte er sich auch nicht viel. Er lebte lieber auf leichtem Fuß und trieb sich mit irgendwelchen zwielichtigen Gestalten herum. Clays Stiefvater hatte – obwohl er streng und gerecht war – seine liebe Not mit dem missratenen Sohn. Alle Erziehungskünste halfen nichts.

    Jack ist einer derjenigen, die sich auch leicht beeinflussen lassen. Besonders von zwielichtigem Gesindel, das schnelles und leichtes Geld versprach. Und jetzt diese Sache. War Jack jetzt vollkommen irre geworden? Doch Clay traut ihm mittlerweile alles zu. Clay mag seinen Stiefvater. Sein eigener Vater war gestorben, als er noch klein war. Und der Stiefvater mag Clay. Ist der doch so, wie er sich seinen eigenen Sohn gewünscht hätte.

    Die Familie kaufte eine kleine Rinder- und Pferde-Ranch. Montana hat saftige Weiden. Gut für Viehzucht. Oh ja, sie hatten eigentlich ein gutes Auskommen. Zeitweise beschäftigten sie auf der Ranch sogar zwei Cowboys. Doch dann kam in 1896 die Wirtschaftskrise. Auch aus diesem Grund hielt der Stiefvater sein Geld zusammen. Die Zeiten waren schlecht und jeder musste sehen, wie er über die Runden kam. Jack hatte öfters Streit mit seinem Vater deswegen. Er hatte keine große Lust zu arbeiten, und aus der Ranch machte er sich nicht viel.

    Im vollen Galopp prescht Clay auf die Ranch. Hart zügelt er das Pferd und springt aus dem Sattel. Mit klirrenden Sporen rennt er über die Veranda und stößt die Tür auf. Da kommt auch schon seine Mutter auf ihn zugestürzt. Von Weinkrämpfen geschüttelt, erzählt sie Clay, was geschehen war.

    Jack verlangte wieder einmal Geld von seinem Vater. Wie üblich kam es zu einem erbitterten Streit. Jack wollte mit zwei zwielichtigen Gestalten aufbrechen, um am Yukon eine Goldmine auszubeuten. Doch dafür brauchte er Geld. Die beiden Partner wollten ihn angeblich beteiligen. Und die hatten ihn auch dazu überredet, mit ihnen in den Yukon zu gehen. Dort sollte das Gold auf dem blanken Erdboden liegen. Man bräuchte es nur aufzulesen. Und dieser Schwachkopf Jack fiel auf dieses Geschwätz herein und wollte mitziehen.
    Als sein Vater ihm das Geld strikt verweigerte und ihm stattdessen riet, sich das mal mit ehrlicher Arbeit zu verdienen, rastete Jack aus. Er schlug seinen Vater vor Wut ins Gesicht, dann ritt er in die Stadt, um sich volllaufen zu lassen.
    Betrunken war Jack wieder auf die Ranch zurückgekehrt. Der
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