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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)
Autoren: Ralph Pape
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sie Clay, der mit einem kräftigen Tritt die Brettertür aus dem Rahmen reißt. Wie ein Berserker stürzt er Jack hinterher. Seine Wut und sein Hass verleihen ihm ungeahnte Kräfte. Draußen steht Jack. Er wankt etwas. Wie ein wilder Stier rennt Clay in gebückter Haltung mit dem Kopf in ihn hinein. Durch die Wucht des Aufpralls landen beide am Boden. Clay ist als Erster wieder auf de Beinen. Er reißt Jack mit beiden Händen auf die Beine. Dann schlägt er zu. Immer wieder. Das Gesicht von Jack gleicht einer blutigen, unkenntlichen Masse. Dem Stakkato der Schläge kann Jack nichts entgegensetzen. Seine Arme hängen kraftlos herunter, als Clay zu einem letzten gewaltigen Schlag ausholt. Beide sind bei dem Kampf am Abhang des Plateaus gelandet. Jack steht stöhnend und keuchend vor Schmerz gebückt da, als Clay ihn mit einem Aufwärtshaken am Kinn trifft. Jack taumelt zurück und verliert vollends das Gleichgewicht. Er stürzt über den Abhang und man hört nur noch seinen schrecklichen Schrei. Clay lässt sich auf die Knie fallen und stützt sich mit beiden Händen auf den Boden. Schwer atmend und keuchend vom Kampf ist auch er am Ende seiner Kräfte. Schritte nähern sich ihm von hinten. Er blickt auf und da steht Kid vor ihm. Hinter ihm kommen drei Cowboys zum Vorschein, die Revolver noch in den Händen. „Dich kann man auch keinen Augenblick alleine lassen, alter Mann“, scherzt Kid. Erschöpft erhebt sich Clay und fällt Kid in die Arme. Dabei klopft er ihm freundschaftlich und erleichtert auf die Schulter klopft. Kid stöhnt schmerzlich auf. „Autsch. Pass auf Alter, der Drecksack hat mich in der Schulter erwischt.“ Erst jetzt fällt Clay auf, dass sich auf Kids Hemd Blut zeigt und sein linker Arm herunterhängt. „Ahhh, tut mir leid, mein Freund“, murmelt er entschuldigend. Kid winkt lächelnd ab. „Halb so schlimm. Die Kugel ist glatt durchgegangen.“

    Doch jetzt will Clay erst einmal zu seiner Betty. Sie kommt ihm schon entgegen. Die Hände noch auf dem Rücken gefesselt. Clay befreit sie davon und dann fallen sie sich in die Arme. Bei Betty löst sich die ganze Anspannung und sie liegt weinend in Clays Armen. Der tröstet sie und küsst ihr zärtlich die Tränen aus dem Gesicht. „Schon gut, Liebling. Es ist alles vorbei. Wir haben es überstanden“, murmelt er und tastet nach seinem geschwollenem Auge.

    Einer der Männer ruft nach Clay und deutet hinunter zum Abhang. Als sie hinunter blicken, sehen sie Jack auf einem Baumstamm liegen. Im Fallen hat er sich mehrfach überschlagen und ist mit dem Rücken auf einen Baumstamm geprallt. Ein knorriger, spitzer Ast hat ihn durchbohrt und aufgespießt. Mit ausgebreiteten Armen hängt er leblos wie ein Mahnmal auf dem ausgebleichten Baumstamm. Der blutige Ast ragt aus seiner Brust wie der Speer eines Ritters im Mittelalter. Mit heruntergezogenen Mundwinkeln wendet sich Clay ab. Er verspürt keine Reue. Kein Mitgefühl. Eigentlich verspürt er in diesem Moment gar nichts mehr. Eine seltsame Leere füllt ihn aus. Er ist nur noch froh, dass alles überstanden und seiner Betty nichts weiter passiert ist. Er geht noch einmal in die Hütte, um seine Waffen zu holen. Dann nimmt er die Petroleumlampe und wirft sie gegen die Wand, wo sie klirrend zersplittert. Reißt ein Zündholz an und verlässt die brennende Hütte.

    Auf der Ranch werden sie schon sorgenvoll erwartet. Big John trägt einen dicken weißen Verband um den Kopf. „Wirklich gut, euch unbeschadet wiederzusehen, verdammt noch mal“, ruft er erleichtert. „Habt ihr es diesem Pack gezeigt? Ich hoffe, sie schmoren alle in der Hölle, verdammt noch mal.“ Hierbei haut er Clay kräftig auf die Schultern. Der lächelt etwas schmerzlich über den Prankenhieb des Alten. Betty und Amy liegen sich erleichtert in den Armen. Sie verschwinden Arm in Arm im Haus, denn es gibt viel zu erzählen und Shorty wartet.

    Es dauert Tage, bis jeder auf der Lycky B&C Ranch alles über die Ereignisse in der Hütte erfahren hat.
    Und auch die Stadt Helena in Montana hat jetzt Gesprächsstoff, der für lange Zeit reichen wird.

    Ende
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