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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)
Autoren: Ralph Pape
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einer glauben wollte. Den braucht Clay jetzt. Sofort macht er sich zu Matthew auf den Weg. Der lebt in einer kleinen Hütte am Stadtrand, die ihm der Bürgermeister wohlwollend überlassen hatte. Auch durch Fürsprache von Clay und einigen anderen Bürgern.
    Als Clay knarrend die Tür öffnet, schlägt ihm Alkoholdunst entgegen. Hinten in der Ecke liegt Matthew in voller Montur auf seiner Pritsche und schnarcht. Sogar seine Pelzmütze hat er noch auf dem Kopf. Kopfschüttelnd reißt Clay erst einmal die Fensterläden auf und lässt frische Luft herein. Brummelnd und irgendwelche Worte murmelnd, bewegt sich der Alte unter seinen Felldecken. Clay tritt zu ihm hin und rüttelt ihn am Arm. „Hey Matthew. Aufwachen, du Schnarchhahn!“, ruft er laut. Doch der Alte rührt sich nicht. Brummelt nur im Schlaf unverständliche Worte in seinen Bart. Clay sieht sich um und entdeckt eine halb volle Wasserkanne. Mit einem Schwung klatscht er dem Alten das kalte Nass ins Gesicht. Laut fluchend und sich durch das Gesicht wischend fährt der hoch. Orientierungslos blinzelt er in der Hütte herum. Clay sitzt breit grinsend am Tisch, die Beine übereinandergeschlagen. „Na, du alter Suffkopf. Steh auf, du hast Besuch.“
    Matthew quält sich ächzend von der Pritsche hoch. Sitzt da und verzieht das Gesicht zu einer Grimasse. „Wer zum Teufel bist du denn?“, fragt er und blickt Clay aus glasigen Augen an. „Mann, oh Mann. Bist wohl wieder total abgesackt was?“, erwidert Clay kopfschüttelnd. Der Alte erhebt sich und muss sich an der Wand abstützen. Schwankend schlurft er an den Tisch und lässt sich seufzend auf einen Stuhl fallen. Er greift sich an den Kopf und verzieht schmerzlich das Gesicht. Dann reckt er den Kopf nach vorne. So, als wolle er Clay ganz genau betrachten. „Ahhh, du bist das, Clay“, stöhnt er. „Ohh, mein Kopf. Was ist los?“ „Naja. Ich wollte mal eine Biberpelzmütze sehen, unter der ein total Besoffener hängt“, antwortet Clay spöttisch. Der Alte blickt ihn gequält an. Dann sieht er sich suchend um. „Gibt es hier nichts zu trinken?“ „Ohh doch. Das haben wir gleich“, erwidert Clay. „Ich fülle dich jetzt mit Kaffee ab, mein Lieber. Du musst auf die Beine kommen. Ich brauche dich. Und das nüchtern.“ Dann macht er sich daran, den Ofen anzuheizen und stellt krachend den Wasserkessel auf die Ofenplatte. Während der schwarze und starke Kaffee brodelt, teilt Clay dem Alten mit, was er von ihm will. Auch auf die Gefahr hin, dass er das Erzählte später noch einmal wiederholen muss.
    Matthew soll in der Stadt herumlaufen und die zwei fremden Kerle beobachten, wenn sie denn dort sind. Er soll sie unauffällig beschatten. Wohin sie gehen, was sie machen und wann sie aus der Stadt verschwinden, in welche Richtung sie reiten. Clay will über jeden Schritt der Typen Bescheid wissen. Und dann bläut er dem Alten zum Schluss noch ein, dass er während dieser Aktion einen großen Bogen um jeglichen Alkohol machen muss. Vornehmlich um Whisky. Mit schmerzlich verzogenem Gesicht hört sich Matthew diese Warnung an. Clay holt den Kaffeekessel vom Ofen und schüttet dem Alten den größten Becher voll, den er finden kann. Der trinkt das schwarze Gebräu, als wäre es mit Klapperschlangengift angereichert. Zwei, drei Tassen schüttet er herunter, ehe er würgend hinter der Hütte verschwindet. Clay grinst sich eins. Nur so bekommt er den Alten wieder einigermaßen nüchtern.
    Nach einer Stunde quälender Kaffee-Behandlung und der Einnahme einiger Kräuter geht es Matthew etwas besser. Jedenfalls soweit, dass Clay ihn seinen Auftrag wiederholen lässt. Wie erwartet, bringt der Alte alles durcheinander und Clay muss seine lange Rede wiederholen. Zum Schluss bemerkt er noch, dass Matthew sich ein Pferd im Mietstall holen kann, falls er eines braucht. Es soll dann auf seine Rechnung gesetzt werden.
    Als der Alte endlich alles verstanden hat, macht sich Clay auf den Heimweg. Vorher muss er aber noch zu Jack Garber. Die fälligen Rechnungen müssen bezahlt werden. Als sie aus dem Yukon zurückkamen, hatte Clay seiner Betty Geschenke gemacht. Ihr gefielen einige Kleider und Stoffe aus Europa. Die aber mussten erst geliefert werden. Jetzt kann Clay sie abholen. Langsam reitet er die Hauptstraße entlang. Und plötzlich sieht er einen der Kerle unter dem Vordach stehen. Die Beschreibung des Deputy passt genau auf ihn. Ein hagerer Typ. Mit einem Schnauzbart, der an den Seiten weit herunterhängt. Er trägt einen
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