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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel
Autoren: Enid Blyton
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Gegend nichts zu suchen.«
    »Die Holzfällerhütte«, sagte Anne plötzlich, .haben wir schon gesehen. Tim hat da eine Katze gejagt.«
    »Eine Katze?« rief Ellie Black aufgeregt. »Du willst doch nicht im Ernst sagen, daß hier eine Katze herumläuft! Um Gottes willen, meine kleinen Küken! Sie wird alle meine kleinen Küken fressen!« Entsetzt starrte sie die Kinder an. »Es hat hier in der Gegend noch nie eine Katze gegeben! Solange es Ellie Blacks Hühnerfarm gibt, hat hier noch nie eine Katze gelebt!«
    »Aber Frau Black!« rief Anne beruhigend. »Es war doch nur ein ganz winziges niedliches harmloses kleines Kätzchen! Ich bin sicher, das wird Ihren Küken niemals etwas tun!«
    Aber Ellie Black schüttelte immer noch besorgt den Kopf. »Ich verstehe einfach nicht, wo die Katze hergekommen sein kann«, sagte sie. »Und kommt nur nicht auf die Idee, sie mit hierherzubringen!«
    »Keine Angst«, sagte Georg, »das wird Tim schon nicht zulassen. Katzen sind für ihn nämlich genau das gleiche wie Kaninchen: er jagt sie für sein Leben gerne.«
    Ellie Black atmete erleichtert auf. »Ich habe ja immer gesagt, daß Hunde sehr vernünftige Tiere sind. Aber nun kommt mit in die Küche. Ich habe alles auf den Tisch gestellt. Wir essen nämlich immer in der Küche, mit den Arbeitern zusammen. Das ist hier so üblich. Aber es ist auch lustig. Mögt ihr kalten Rinderbraten?« Die Kinder verdrehten die Augen. »Kalter Rinderbraten ist unser Lieblingsgericht!«

IV
Wenn der Hahn kräht
    Ellie Black hatte vier Arbeiter auf ihrem Hof, zwei Frauen und zwei Männer. Die Frauen hatten ganz erhitzte rote Gesichter, und ihre Arme waren von der Arbeit in der Sonne richtig verbrannt. Die Männer behielten ihre Mützen auch beim Essen auf. Aber sie waren sehr lustig und erzählten immerzu Witze.
    Die Kinder konnten nur kaum etwas verstehen. »Der Dialekt, den die Leute in Wales sprechen, klingt fast wie chinesisch«, flüsterte Anne Georg ins Ohr. »Ich weiß gar nicht, wovon sie reden.«
    Georg schob sich noch ein Stück Fleisch in den Mund.
    »Ich auch nicht. Aber ich finde sie lustig, sie lachen so viel. Hast du den Salat probiert? Er ist phantastisch.«
    »Ich kann nicht mehr«, stöhnte Anne. »Ich bin schon knüppeldickesatt.«
    Da erschien Ellie Black aus der Speisekammer. »Und nun, Kinderchen, kommt das beste: ein Apfelkuchen mit Vanillesoße. Er ist noch ganz warm. Mögt ihr auch warmen Apfelkuchen?«
    Diese Frage brauchte Ellie Black kaum zu stellen. Kaum hatte sie die Platte mit dem Kuchen auf den Tisch gestellt, fielen die Kinder wie die Wölfe darüber her. »Apfelkuchen«, sagte Richard, »ist mein absolutes Lieblingsgericht.«
    Ellie Black lachte. »Mir scheint, junger Mann, daß du viele Lieblingsgerichte hast!«
    Richard nickte. »Oh ja, ich glaube«, er runzelte die Stirn, als wenn er nachzählte, »ich glaube, so ungefähr tausend!«
    In dem Knusperhäuschen(Georg hatte es gleich so getauft) war inzwischen schon alles vorbereitet worden. Krüge mit frischem Brunnenwasser standen auf der Anrichte, Handtücher lagen in einem Stapel daneben, und auch die Betten für Georg und Anne waren mit geblümtem Leinen bezogen.
    »Wie hübsch!« rief Anne begeistert. »Ich glaube, hier werde ich wunderbar schlafen können!« Sie gähnte herzhaft.
    »Bist du etwa schon müde?« fragte Georg empört. »Ich dachte, wir würden mit Tim noch einen Spaziergang machen!«
    »Wuff!« machte Tim. Er schien genau zu wissen, worum es ging. Mit seinem schönsten Gesicht stellte er sich vor Anne auf und sah sie bittend an.
    Aber Anne schüttelte den Kopf. »Beim besten Willen nicht, lieber guter Tim«, sagte sie müde. »Meine Beine tragen mich überhaupt nicht mehr. Ich glaube, die Augen fallen mir schon im Stehen zu.«
    Auch die Jungen waren von der langen Fahrt müde.
    Niemand hatte mehr Lust, etwas zu spielen. »Dafür stehen wir morgen früher auf und machen unseren ersten Erkundungsgang«, schlug Richard vor, »gleich wenn die Hähne krähen.«
    Mit dieser Idee waren sie alle einverstanden. Zehn Minuten später hörte man im Knusperhäuschen nur noch das gleichmäßige Atmen der Kinder.
    Tim streifte noch etwas herum, aber dann sprang er mit einem eleganten Schwung auf Georgs Bett und rollte sich am Fußende zusammen.
    »Guter Tim«, murmelte Georg im Schlaf.
    Es war genauso, wie Ellie Black es gesagt hatte: um Punkt sechs Uhr begannen die Hähne mit ihrem Frühkonzert. Tim, der die Schnauze tief unter den Pfoten vergraben hatte,
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