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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel
Autoren: Enid Blyton
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vergessen habe!« Sie lief in die Halle zum Telefon und wählte die Nummer von Georgs Eltern.
    Ungeduldig hörten die Kinder zu, wie die Mutter mit Tante Fanny erst über alle möglichen unwichtigen Dinge redete, bevor sie zum Thema kam. »Wir wollten ja auch noch wissen Fanny«, rief sie ins Telefon;»Wann Georgina hier bei uns eintrifft!«
    Sie horchte und die Kinder sahen, daß sie plötzlich vor Aufregung ganz rote Wangen bekam. »Um neun Uhr sagst du? Mein Gott und jetzt ist es schon halb elf! Da müssen wir uns aber beeilen! Auf Wiederhören, Fanny. Hoffentlich ist Georgina so klug und wartet auf dem Bahnhof!«
    Die Kinder sahen sich beunruhigt an. Georgina war also schon seit eineinhalb Stunden auf dem Bahnhof, und sie hatten die kostbare Zeit beim Frühstück vertrödelt!
    Wie der Blitz rannten sie nach oben in ihre Zimmer, rissen die Jacken vom Kleiderbügel und stürmten die Treppen wieder hinunter.
    »Wir nehmen schnell unsere Fahrräder!« riefen sie der Mutter zu. »In ein paar Minuten sind wir wieder zurück.«
    »So wartet doch, Kinder!« rief die Mutter und lief ihnen bis an die Haustür hinterher. »Wir können doch mit dem Auto fahren! Wie wollt ihr denn Georgs Koffer nehmen, und den Hund … «,dann schüttelte sie hilflos den Kopf.
    Die Kinder radelten schon mit Höchstgeschwindigkeit die Straße hinunter. Anne hatte einen hochroten Kopf. Sie trat so schnell wie möglich in die Pedale, aber trotzdem konnte sie nicht so schnell fahren wie ihre beiden Brüder. Schließlich war sie ja auch die Jüngste und bei weitem nicht so kräftig wie Julius und Richard.
    Als die beiden Jungen sahen, daß ihre kleine Schwester schon ein ganzes Stück zurückgefallen war, hielten sie an.
    »Wir müssen auf Anne warten« sagte Julius, der schon sehr vernünftig war. »Schließlich freut sie sich auch auf Georg. Da dürfen wir ihr nicht einfach davonfahren.«
    In diesem Augenblick hörten sie laute aufgeregte Rufe von der Straße. »Hallooo! Julius!! Richard!« Ein Hund bellte aufgeregt »Wuff! Wuff!«
    Richard sah sich entgeistert um. Er versuchte, zwischen den fahrenden Autos hindurch auf den anderen Bürgersteig zu blicken. »Das war Tim«, sagte er, »sein Bellen kann ich aus tausend Hundestimmen heraushören.«
    Aber Georg und Tim waren nirgendwo zu sehen. Immerhin konnte ein Mädchen mit schwarzen Haaren, einer Jungenhose, einem Koffer und einem Hund ja nicht spurlos verschwinden.
    »Julius! Richard! Hier bin ich! Hier im Auto!«
    Da entdeckte Julius sie. Sie hatte gerade ihren schwarzen Wuschelkopf aus dem Fenster eines grauen Lieferwagens gesteckt, auf dem mit großen weißen Buchstaben stand: »Ellie Blacks Hühnerfarm.« Neben ihr steckte Tim seinen braunen zottigen Kopf aus dem Fenster und wackelte aufgeregt mit den Ohren.
    Die beiden Jungen lehnten ihre Räder gegen den Zaun und stürmten auf die Straße. Ein Motorrad, das mit großer Geschwindigkeit herankam, bremste haarscharf neben Julius' rechtem Fuß.
    Der Motorradfahrer schimpfte ärgerlich, aber Julius verbeugte sich und entschuldigte sich in aller Form. »Es tut mir außerordentlich leid«, sagte er, »aber ich war so aufgeregt, weil ich meine Kusine gerade entdeckt habe!« Er zeigte auf den Lieferwagen.
    Der Motorradfahrer blickte, noch immer etwas grimmig, in die angedeutete Richtung. Kusine, sagst du?« fragte er ungläubig. »Das ist doch kein Mädchen! Das ist doch ein Junge!«
    Tatsächlich sah Georg an diesem Tage wieder einmal wie ein richtiger Junge aus. Die vielen Sommersprossen, das kurze Haar und der energische Mund wirkten nicht gerade sehr mädchenhaft.
    Richard lachte. »Da haben Sie meiner Kusine das größte Kompliment gemacht! Sie findet es nämlich wunderbar, wenn man sie für einen Jungen hält!«
    Der Motorradfahrer schüttelte verständnislos den Kopf.
    »So etwas!« brummte er. »Die jungen Leute werden heutzutage immer verrückter!« Dann gab er Gas und fuhr weiter.
    Inzwischen war auch Anne bei dem Lieferwagen angekommen. Erstaunt betrachtete sie das Auto. »Wie kommst du denn in diesen komischen Wagen, Georg?« fragte sie, während sie halb neugierig, halb mißtrauisch einen Blick auf die Frau am Steuer warf.
    Die hatte ein freundliches sonnengebräuntes Gesicht und kupferrote Haare, die unter einem Kopftuch hervorguckten. Die Frau lachte gutmütig. »Ich habe die beiden am Bahnhof aufgegabelt«, sagte sie. »Sie machten so einen traurigen Eindruck da mit ihrem Koffer. Und dem Mädchen kullerten schon ein paar Tränen
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