Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
hatte.
    »Donnerwetter, das schmeckt«, stöhnte Richard. Er hielt sich den Bauch. »Ich glaube, ich werde die nächsten drei Tage nichts mehr essen können.«
    »Haha«, lachte Anne, »ausgerechnet du! Du wachst doch nachts auf und schleichst dich in die Speisekammer!« Richard sah seine Schwester empört an. »So etwas würde ich nie tun, das weißt du genau.«
    »Und wer«, fragte Anne schelmisch, »hat dann heute nacht in der Speisekammer das Licht angemacht, nachdem Mutter es abends ausgeknipst hatte?«
    »Vielleicht die Mäuse«, schlug Georg vor.
    »Wuff«, sagte Tim. Er hatte die Schnauze auf die Pfoten gelegt und träumte noch ein bißchen von dem wunderschönen Knochen, den die Mutter für ihn in den Picknickkorb gelegt hatte.
    Der Fahrer klatschte in die Hände. »Kommt, Kinder, wir müssen weiter! Ich möchte noch vor der Dunkelheit in Wales sein. Sonst finden wir dort in der Einsamkeit niemals die Hühnerfarm von Ellie Black. Und im Wetterbericht haben sie außerdem für heute abend Nebel vorausgesagt.«
    Anne bekam sofort eine Gänsehaut. Nichts fürchtete sie mehr als Nebel. Wie leicht konnte man sich da verirren! Und wie unheimlich alles war, wie unwirklich! Und wie erschreckend die Stimmen im Nebel klangen.
    Sie machte ein besorgtes Gesicht. »Gibt es dort in Wales viel Nebel?« fragte sie vorsichtig.
    Der Fahrer nickte. »Im Sommer ist es nicht so schlimm, aber im Herbst möchte ich dort nicht begraben sein! Da kann man manchmal tagelang nicht einmal das Haus des Nachbarn erkennen! Und unheimliche Dinge passieren dann.«
    »Was für Dinge?« fragte Georg aufgeregt.
    Der Fahrer schüttelte den Kopf. »Ich sag nichts. Ich will euch nicht ängstigen. Und für kleine Mädchen ist das sowieso nichts.«
    Georg machte ein empörtes Gesicht. »Mir macht Nebel überhaupt nichts aus!« rief sie hitzig. »Ich könnte da sogar im Freien schlafen, ich hätte keine Angst!«
    Der Fahrer sah sie amüsiert an. »Mir scheint«, sagte er, »das kleine Fräulein hat Mut.«
    Julius nickte. »Darauf können Sie Gift nehmen«, sagte er stolz, »unsere Kusine hat mehr Mut als eine ganze Horde Einbrecher zusammen.«
    Der Fahrer verzog sein Gesicht. »Na, so etwas wird euch in den Ferien ja sicherlich nicht passieren. Bei Ellie Black seid ihr bestens aufgehoben. Ich habe schon einmal Gäste hingefahren. Dort ist es sehr nett. Und Einbrecher gibt es bestimmt keine.«
    Wenn der Fahrer gewußt hätte, welche aufregenden Abenteuer die Kinder auf Ellie Blacks Hühnerfarm erwarteten – er hätte bestimmt nicht so überzeugt gesprochen! Aber jetzt waren sie ja noch nicht einmal am Ziel. Im Auto schliefen die Kinder nacheinander ein.
    Nur Tim war unruhig. Er hob immer wieder den Kopf, drehte sich fünfmal um die eigene Achse, schnaubte und hustete und schlackerte mit den Ohren. Georg gähnte und öffnete schläfrig die Augen. »Was ist los, Tim«, murmelte sie verschlafen. »So gib doch endlich Ruhe! Du trampelst mir ja auf meinem vollen Bauch herum. Hör auf, mein Ohr zu lecken, das kitzelt. Außerdem stinkst du nach dem Knochen!« Aber Tim gab keine Ruhe, bis Georg sich aufgerichtet hatte. Sie starrte aus dem Fenster. Die Landschaft hatte sich total verändert. Sie waren offensichtlich schon in den Bergen. Hier gab es nicht mehr so saftige Weiden, dafür viele Kiefern und auch Ziegen, die an Holzpfählen angebunden waren und an dem dünnen Gras knabberten. Es War sehr einsam hier. Nur vereinzelt sah man ein Bauernhaus. »Ist es noch weit?« fragte Georg den Fahrer.
    »Nein, ich nehme an, wir müssen gleich dort sein. Teufelsbrücke heißt der Ort, in dem wir abbiegen müssen.«
    »Teufelsbrücke?« wiederholte Georg erstaunt. Was für ein merkwürdiger Name für einen Ort.«
    Die anderen Kinder erwachten auch nach und nach. Sie fuhren sich mit der Hand durch die Haare, und Julius reichte ein paar Riegel Schokolade nach hinten. Das machte die Kinder wieder munter.
    »Jetzt könnt ihr mir ein bißchen helfen«, schlug der Fahrer vor, »paßt einmal auf, daß wir das Schild nicht verpassen. Es muß rechts reingehen.«
    Tim wurde immer unruhiger. Georg konnte es kaum noch ertragen ..
    Schließlich mußte sie den Fahrer bitten, einmal anzuhalten. »Ich glaube, er ist krank«, sagte sie besorgt, »er sieht ganz blaß aus, findet ihr nicht?«
    Aber die anderen konnten beim besten Willen nichts an Tim entdecken. Es ist ja auch schwer zu sagen, ob ein Hund blaß ist, wenn sein ganzes Gesicht von einem dichten braunen Fell bedeckt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher