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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe
Autoren: Heather Graham
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Janine verlobt. Das las ich nur in der Zeitung, ebenso wie du. Und ich habe kein einziges Mal mit ihr geschlafen -obwohl ich mich in diesem elenden Krieg versucht fühlte, die Reize einer schönen Frau zu genießen. Doch ich konnte es nicht. Weißt du, warum?«
    »Nein ...«
    »Weil du so zauberhaft bist. Weil wir füreinander geschaffen sind. Weil du Gefühle in mir entfachst, die ich vorher nicht kannte. Zum Teufel mit dir, ich liebe dich. Aber ich wollte dich nicht lieben. Du bist meine Feindin. Vor lauter Angst, du würdest mich zum Narren machen, habe ich mich selber zum Narren gemacht. Also, noch einmal - ich habe mich nie von Miss Janine Thompson verführen lassen. Dafür werde ich jetzt dich verführen.«
    Sein Knie schob ihre Beine auseinander, und als er sich mit ihr vereinte, schien die ganze Welt in goldenem Glanz zu versinken. Halb benommen vor Glück, preßte sie ihr
    Gesicht an seine Schulter. Unter sich spürte sie den feuchten, weichen Sand, auf ihr den kraftvollen Körper des geliebten Mannes, der sich immer schneller in ihr bewegte, bis sie die Hüften leidenschaftlich umherwand. Als sie zu sterben glaubte, zog er sich plötzlich zurück. Seine Lippen fanden ihre Brüste, wanderten über ihren Bauch nach unten, und ein intimer Kuß brachte sie beinahe um den Verstand. Atemlos rief sie seinen Namen, und da verschmolz er wieder mit ihr. Gemeinsam erreichten sie den Gipfel der Lust, schwebten langsam zur Erde zurück.
    »O Jerome, ich liebe dich ...«
    Noch während sie die Worte flüsterte, zuckte sein Kopf hoch. Er sprang auf und starrte nach Südwesten.
    Benommen erhob sie sich. »Was ist los?«
    »Das Haus brennt!« stieß er hervor und zog hastig seine Breeches an.
    In der Abenddämmerung donnerten todbringende Kanonen.

28
    Jerome war verschwunden, ehe sie ihr Kleid vom Baumstamm nehmen konnte. Mit zitternden Händen streifte sie es über ihren Kopf und wollte ihm folgen. Aber da traten zwei Yankees zwischen den Büschen hervor und versperrten ihr den Weg.
    »Wer sind Sie?« rief sie entsetzt. »Woher kommen Sie?«
    »Ma'am, Sie können nicht zum Haus gehen.«
    »Lassen Sie mich sofort vorbei!«
    »Nein, Ma'am.«
    »Mein Kind ...«
    »Das ist eine Rebellenfestung, und sie brennt gerade nieder.«
    »Geben Sie den Weg frei ...«
    »Risa!« Ein dritter Mann stürmte den Hang herab, in der Uniform eines Unionsmajors.
    »Jetzt wird Ihnen Major McCullough alles erklären«, seufzte einer der beiden Soldaten erleichtert.
    Entgeistert starrte sie Finn an, der über das ganze sommersprossige Gesicht grinste und sich tief verneigte. »Ich wußte, ich würde Sie verblüffen, Risa! Der dumme, fügsame Finn! Aber so dumm bin ich nicht. Ich gehöre dem Geheimdienst der Potomac-Army an, und Hooker hat unsere Einheit gut organisiert. Schon seit einiger Zeit arbeiten wir sehr erfolgreich unter Pinkertons Leitung. Sie waren sehr hilfreich, Risa, denn Sie haben mir wertvolle Informationen geliefert. Natürlich wußte ich, Ihr Mann würde sie zurückholen, wenn ich Sie aus der Rebellenstellung am St. Johns verschleppe. Nun haben Sie der Union einen ebenso großen Dienst erwiesen wie ich.«
    »O Gott, Finn, in diesem brennenden Haus ist mein Baby. Und andere Kinder ...«
    »Sie hätten nicht mit dem Feind schlafen dürfen, Risa.« In seinen Augen erschien ein gefährliches Licht. Bedauernd schüttelte er den Kopf. »Ich habe Sie geliebt. Leider wollten Sie nichts von mir wissen. Dann wurden Sie von einem wilden Rebellen entführt, von einem Halbindianer, und - ließen sich prompt schwängern.«
    Ausgerechnet Finn, der sich nie für den Krieg interessiert hatte, dem es egal gewesen war, woher der Wind wehte, solange er seine Geschäfte als Bergungstaucher machen konnte ...
    Ein Freund, hatte sie geglaubt. Und sie war von Gewissensqualen geplagt worden, weil sie ihn gebeten hatte, mit ihr in die Biscayne Bay zu fahren, zu Alaina. Wie töricht von ihr, ihm jemals zu vertrauen! Also hatte sie Jeromes Festnahme und den Verlust seines Schiffs tatsächlich verursacht, wenn auch unwissentlich. Elender Schurke ... Und jetzt brannte das Haus, in dem sich womöglich ihr Baby und die Familie ihres Mannes befanden. Mit schmalen Augen starrte sie die beiden Soldaten an. »Wenn Sie mich anrühren, läßt mein Vater Sie hängen. Die United States führen keinen Krieg gegen Zivilisten und Kinder.«
    Wütend schob sie sich an den Männern vorbei, rannte zum Haus hinauf und ignorierte Finns Ruf. Der linke Flügel stand in Flammen,
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