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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe
Autoren: Heather Graham
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in den Kahn, kletterte hinein und begann zu rudern. Mit bebenden Fingern berührte sie seine Wange. »Jerome - deine Familie ...«
    »Keine Bange, meine Mutter brachte die Kinder recht-zeitig in den Wald, und mein Vater - nun, er ist immer noch ein tollkühner Kämpfer. Hoffentlich muß er nie wieder Krieg führen. Aber es war wundervoll von dir, ins brennende Haus zu laufen, meine Eltern und die Kinder zu suchen ...«
    »Wundervoll?« unterbrach sie ihn. »Keineswegs. Immerhin bin ich schuld am Angriff der Yankees.«
    »Nein, Risa. Ich habe gehört, was Finn sagte. Er war voller Haß - eine menschliche Kanonenkugel, die nur darauf wartete, abgefeuert zu werden. Damit hattest du nichts zu tun. Die Yankees werden keine weiteren Männer und Schiffe vergeuden, um mein Heim zu attackieren. Hamlin brachte die Gefangenen zu einer Insel, wo sie demnächst von einem Unionsschiff aufgelesen werden. Aber unsere Gegner haben schwere Verluste erlitten -fünfzehn Tote, zehn Verwundete, ein versenktes Schiff -und die Seminolen erzürnt. Gerade jetzt, wo die Regierung keine neuen Probleme gebrauchen kann.«
    »Das schöne Haus deines Vaters ist zerstört.«
    »Mach dir deshalb keine Sorgen, er wird's wieder aufbauen. Mein Vater gehört zu den Unbesiegbaren, die nie kapitulieren.«
    Als das Boot an der Landungsbrücke anlegte, sprang Jerome auf die Planken und half Risa, auszusteigen. Sie eilten zur Veranda hinauf, wo James und Teela standen, je ein Baby im Arm. Offenbar fanden sie den Schaden, den das Feuer angerichtet hatte, nicht tragisch.
    »Schlafen wir im Hühnerstall«, schlug Teela ungerührt vor.
    »Wie in alten Zeiten.«
    »Einen Großteil des Hauses konnten wir retten«, erklärte James. »Nur das Speisezimmer ist völlig ausgebrannt.«
    »Die Tapete hat mir ohnehin nicht mehr gefallen.«
    »Bald darfst du dir eine neue aussuchen ...«
    Erst jetzt merkte James, daß er nicht mehr mit seiner Frau allein war. Lächelnd legte er Jamie in Risas Arme. »Da ist jemand, nach dem du sicher große Sehnsucht hattest.«
    Vor Freude und Erleichterung schluchzte sie beinahe. »Oh, vielen Dank!«
    »Alles unter Kontrolle, mein Sohn?« fragte James.
    »Aye«, erwiderte Jerome.
    »Tut mir so leid ...«, begann Risa.
    »Unsinn!« wurde sie von ihrem Schwiegervater unterbrochen. »Nichts im Leben ist unersetzlich. Nur das Leben selbst. Das haben Teela und ich schon vor langer Zeit gelernt. Wir werden das Haus wieder instand setzen. Komm her, meine Tochter.« Er legte einen Arm um Risas Schultern. »Jetzt ist es auch dein Heim, das Erbe deines Sohnes.« Lächelnd küßte er ihre Stirn. Dann ging er mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter davon. »Vielleicht sollten wir einen neuen Flügel anbauen.«
    Jerome nahm Jamie in den Arm, ergriff Risas Hand und führte sie den Waldweg zum Teich hinab.
    »Was ist mit deiner Besatzung passiert?« fragte sie. »Mit deinem Schiff?«
    »Hamlin kümmert sich um alles.«
    »Soll ich mich bei den Männern deines Vaters entschuldigen?«
    »Das sind nicht seine Männer. Sie gehören seinem Volk an, sie kämpfen für ihn, so wie er für sie gekämpft hat. Dafür wollen sie keinen Dank. Und sie legen auch keinen Wert auf eine Entschuldigung.«
    Sie setzten sich ans Ufer und schauten zum Mond hinauf. »Wie schön ...«, seufzte Jerome. »Das silbrige Wasser, die milde Luft, die Stimmen der Nachtvögel... Manchmal vergesse ich, wie es ist, daheim zu sein.«
    »Du hast ein wunderbares Zuhause.«
    Eine Zeitlang schwieg Jerome, dann gestand er: »Ich liebe dich, Risa.«
    »Und ich dich. So sehr. Wäre dir etwas zugestoßen, hätte ich's nicht ertragen. Was wollen wir jetzt tun? Der Krieg geht weiter ...«
    »Du bist immer noch eine Yankee, und ich bin immer noch ein Rebell.«
    »Nun, was tun wir?« »Überleben«, antwortete er leise und zog sie an sich.
    »Du wirst wieder zur See fahren ...«
    »Erst wenn wir meinem Vater geholfen haben, das Haus wiederaufzubauen.«
    »Und dann?«
    »Du könntest hierbleiben.«
    »Ja - warum nicht? Ich liebe den Süden. Vielleicht ist es dir deshalb so leicht gefallen, mich am Ufer dieses Teichs zu verführen.«
    »Ich - dich? War's nicht eher umgekehrt?«
    Lächelnd legte sie den Kopf an seine Schulter. »Ich liebe das Wasser, die sanften Brisen, die Palmen, den Sand, die warmen Wintermonate. Wie gern würde ich hier wohnen ... Aber ich bin eine gute Krankenschwester. Solange der Krieg andauert, möchte ich Menschenleben retten. Wenn du mir nicht gestattest, Jamie ins Haus
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