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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe
Autoren: Heather Graham
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Schrank zu hängen ...«
    »Ein paar Sachen!« fiel James ihr ins Wort.
    »Weder Sydney noch meine Frau haben jemals eine modische Neuheit versäumt. Mitten im Krieg gelangt Godey's Lady's Book regelmäßig hierher - in den Sumpf!«
    »So wichtig war mir die Mode nie!« protestierte Teela lachend. »Aber irgendwas muß man ja anziehen. In diesem schwülen Wetter trägt man am besten Baumwolle. Komm, Risa, ich führe dich nach oben.«
    Jeromes Zimmer spiegelte sein Erbe wider, mit vielen Seminolen-Kunstwerken - Pfeifen und Federschmuck, kleinen Puppen, Messern und bunten Matten. An den Wänden hingen aber auch schöne Drucke von Audubon, in den Regalen standen Romane und Sachbücher. Der Schrank und die Schubladen waren mit Zivil- und Arbeitskleidung gefüllt. Hier war er aufgewachsen. Das Fenster ging zum Meer und einem Sandstrand hinaus, und Risa ahnte, wie wundervoll es sein mußte, den Sonnenuntergang zu beobachten.
    Auf dem großen, im europäischen Stil geschnitzten Vierpfostenbett lag eine dunkelbraune, gestrickte Decke, die zu den Vorhängen paßte. Würden sie einander jemals
    verzeihen und dieses Bett teilen? Nachdem sie Jamie gestillt hatte, schlief er ein. Plötzlich fühlte sie sich rastlos und wollte frische Luft atmen. Sie eilte ins Erdgeschoß hinab und fand James in der Bibliothek, wo er vor dem Kamin saß. »Wenn du baden willst - unten am Weg findest du einen moorigen Teich, von weißem Sand und Kiefern umgeben«, schlug er vor. »Dort wird dich niemand stören.«
    »Danke.« Sie folgte dem Weg und blieb entzückt am Ufer des Teichs stehen. Im seichten Wasser spielten weiße Vögel mit langen, anmutigen Hälsen, und die sinkende Sonne färbte den Sand rosig. Risa zog ihre Schuhe und die Strümpfe aus und steckte einen Zeh ins warme Wasser. Dann schlüpfte sie aus dem Baumwollkleid, faltete es sorgsam zusammen und legte es über einen umgestürzten Baumstamm. Nur mit ihrer Unterhose und einem blau bebänderten Hemd bekleidet, watete sie in den Teich.
    »Sonst ziehst du nichts aus?«
    Erschrocken drehte sie sich um und sah Jerome an einem Kiefernstamm lehnen - barfuß, die Arme vor der nackten Brust verschränkt, die Breeches hochgekrempelt. »Heutzutage überlege ich mir sehr genau, wo ich alle meine Kleider ablege.«
    »Das solltest du auch.«
    »Warum?«
    »Weil niemand außer mir die nackte Haut meiner Frau sehen darf.«
    »Obwohl deine Haut allgemein bekannt ist?«
    »Was meinst du?«
    »Ach, nichts ...« Sie wandte sich ab und wollte ins tiefere Wasser waten. Aber er folgte ihr, hielt sie fest und drehte sie herum. Erbost riß sie sich los. »Offen gestanden, ich verstehe nicht, wieso du ausgerechnet mich hierhergebracht hast.«
    »Die Lage meines Elternhauses ist kein militärisches Geheimnis.«
    »Wenn es anders wäre, würdest du mir nicht trauen.«
    »Könnte ich das?« fragte er gedehnt.
    Risa zuckte die Achseln. »Nun, warum bin ich hier?«
    »Weil ich dich geheiratet habe.«
    »Das hättest du nicht tun sollen.«
    »Ja, darauf wurde ich bereits hingewiesen.«
    »Nachdem ich dich verraten habe ...«
    »Nicht nur einmal.«
    »Oh! Diesmal auch?« zischte sie. »Habe ich mir selber auf den Kopf geschlagen? Bin ich dann zu den Yankees gerannt?«
    »Vielleicht hast du um ihren Besuch am anderen Ufer gebeten - und sie dachten, sie würden dir einen Gefallen tun.«
    »Ja, vermutlich. Leider war ich zu dumm, um das zu erkennen.«
    »Hast du sie etwa bekämpft?« erkundigte er sich skeptisch. »Mußte ich dir deshalb nachreiten? Fast wären wir beide gestorben.«
    »Verdammt, ich erkannte dich nicht. Und da ich schon einmal angegriffen wurde ... Oh, dieses Gespräch ist doch völlig sinnlos!« In ihren Augen brannten Tränen des Zorns.
    Seine Miene verriet nicht, was er dachte. »Jedenfalls werde ich ständig verraten. Und du bist stets in der Nähe.«
    »Niemals habe ich dich verraten! Und ich wiederhole mich jetzt - ich habe diese ständigen Anschuldigungen gründlich satt! Oh, ich könnte dich umbringen!« Vor Wut halb von Sinnen, warf sie sich auf ihn. Da er nicht auf die Attacke vorbereitet war, landeten sie beide im Sand am Wasserrand. Risas Hände lagen auf seiner nackten Brust, ihre Beine zwischen seinen, und sie spürte sein sonnenwarmes Fleisch. O Gott, ihr Hemd und ihre Unterhose waren viel zu dünn. Jeromes durchdringender Blick schürte ihren Zorn, weckte aber auch eine unerwünschte Leidenschaft. Bevor sie von ihren Gefühlen überwältigt wurde, mußte sie ihm entrinnen. »Laß mich
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