Auf dem Schlachtfeld der Liebe

meines Vaters zu bringen, würde ich's verstehen. Aber laß mich mit ihm nach St. Augustine zurückkehren. Oder zu Julian.«
    »In einem Rebellenlager könnte ich dich öfter besuchen.«
    »Und wenn ich bei den Yankees lebe, amüsierst du dich mit Janine Thompson.«
    Lachend schüttelte er den Kopf, legte das schlafende Baby in den weichen Sand und umarmte seine Frau. »Weißt du, wieso sie mein Muttermal kennt? Eines Nachts, in Charleston, schlich sie in mein Zimmer und sah meinen nackten Körper. Sie wollte mit mir schlafen, und ich schickte sie weg, weil ich immer nur an dich dachte. Tut mir leid, ich hätte dir längst sagen müssen, daß ich nie mit ihr verlobt war. Aber ich war so verletzt und wütend.«
    »Mir tut's auch leid. All die Mißverständnisse ...«
    »Das ist jetzt vorbei. Ich liebe dich, mit meiner Seele, mit meinem Herzen, und ich brauche ich.«
    In Risas Augen schimmerten Freudentränen. »Oh, mein Liebster ...«
    »Was auch zwischen uns treten mag, wir werden es überwinden und letzten Endes Zusammensein. Dieses schöne Fleckchen Erde wird unser Paradies bleiben. Hier werden alle Wunden heilen, wenn das Grauen ein Ende findet. Selbst wenn der Süden den Krieg verliert. Aber wenn uns das Schicksal woandershin führt - du darfst nie an meiner Liebe zweifeln.«
    »Und du nicht an meiner.«
    »Risa?«
    »Ja?«
    »Solche Stunden können kostbar sein.«
    »Das weiß ich.«
    »Und wenn wir in diesem Krieg auch auf verschiedenen Seiten stehen - wir haben ein wunderschönes Kind gezeugt.«
    »Allerdings«, flüsterte sie. »Wir wär's mit einem zweiten? Nutzen wir den Augenblick, die Gunst der Stunde, lassen wir uns zum Himmel emportragen, vom warmen Südwind.«
    »Vom Rebellenwind ...«
    Ein leidenschaftlicher Kuß verschloß ihr den Mund. Als sie in den Sand hinabsanken, schlang sie die Arme um Jeromes Hals. Was die Zukunft bringen würde, wußte Risa nicht. Aber diese Nacht gehörte einer süßen Kapitulation.