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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt
Autoren: Jason Dark
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Vincent van Akkeren, der Grusel-Star, nickte. Er ging zur Seite und nahm auf einem dunklen Stuhl Platz. Nachdem er die für ihn bequemste Lage erreicht hatte, hob er die Arme und legte die Hände hinter seinem Kopf zusammen. »Wir alle wollen das«, flüsterte er. »Sinclair hat uns zu viel Ärger eingebracht. Ich kenne ihn von früher her. Ich weiß deshalb, dass es nicht so einfach sein wird.«
    »Das habe ich erlebt«, erklärte Justine trocken. Sie hob die Schultern. »Er ist leider gut, das muss ich zugeben, aber das ist es nicht allein. Er hat Freunde, die ebenfalls nicht zu unterschätzen sind. Ich weiß, dass sie Zusammenhalten. Dass dieser Abbé nicht mehr lebt, war auch etwas Glück.«
    »Aber wirklich nur etwas«, schränkte van Akkeren ein. »Denke daran, dass ich der Stellvertreter des Baphomet bin und dabei meine eigenen Pläne verfolge.«
    »Das weiß ich ja. Ich will dich dabei auch nicht stören und möchte den eigenen Weg gehen. Aber irgendwo treffen wir uns, und dann müssen wir gemeinsam zuschlagen.«
    »Wunderbar, getrennt marschieren, vereint zuschlagen.«
    »Wenn es denn geht, ist das gut.«
    Van Akkeren sagte in den folgenden Sekunden nichts. Er ließ die blonde Bestie in ihrem eigenen Saft schmoren. Sie sah nicht nur nachdenklich aus, sie wirkte auch nervös. Zu lange schon war sie untätig gewesen und hatte ihre Wunden geleckt. Sie hielt sich in Dracula’s II Vampirwelt auf, was für sie alles andere als optimal war. Sie brauchte wieder Action, Bewegung. Sie wollte Erfolge erreichen, sie musste Erfolge erzielen, sonst hatte ihr Dasein keinen Sinn.
    Der Grusel-Star ließ sie schmoren, und das merkte Justine auch. Als sie sich unruhig auf ihrem Sitzplatz bewegte, knirschte das Leder der Jacke. »Sei nicht so nervös«, sagte er. »Wir werden eine Lösung finden.«
    »Das hoffe ich.«
    »Und ich denke, dass ich schon einen Weg gefunden habe, um Sinclair zu schaden.«
    Die blonde Bestie verzog den Mund, als hätte man ihr statt Blut Himbeersaft zu trinken gegeben. »Das ist mir zu wenig«, flüsterte sie. »Das sind Theorien.«
    »Noch.«
    Justine horchte auf. »Du weißt mehr?«
    »Kann sein, denn ich habe mir ebenfalls Gedanken über Sinclair gemacht. Wir müssen ihn ausschalten, das weiß ich ebenso gut wie du.«
    »Hast du einen Plan?« Justine beugte sich vor. Wieder glänzten ihre Augen. Sie war gespannt. Über ihren Rücken rann ein Schauer, da reagierte sie wie ein Mensch.
    »Kann sein.«
    »Ich will ihn hören!«
    »Gemach.« Van Akkeren winkte ab. »Du bekommst ihn schon früh genug erklärt. Das Stichwort hast du vorhin selbst gegeben. Du hast davon gesprochen, dass Sinclair nicht allein ist. Kannst du dich erinnern?«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich müsste nachdenken. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich damit meine Probleme. Ich habe einiges von mir gegeben, aber…«
    »Es ging nicht nur um ihn, sondern auch um seine Freunde. Das habe ich damit gemeint.«
    Justine fuhr durch ihr helles Haar. Im Augenblick fühlte sie sich überfordert. Das ärgerte sie. Sie war jemand, die gut sein wollte, und es wurmte sie, wenn einer besser war als sie. Das bezog sie nicht unbedingt auf van Akkeren, denn der war auf seine Art und Weise wirklich ein Star, doch die Blonde gehörte zu den Wesen, die es anderen zumindest gleich tun wollten.
    Der Grusel-Star ließ sie noch schmoren. Erst nachdem er sich gereckt hatte, was ihm ein Gefühl der Sicherheit und Überlegenheit gab, kam er auf das Thema zu sprechen.
    »Es gibt nicht nur ihn allein, das hast du gut erkannt. Er hat Freunde, dieser verfluchte Geisterjäger.«
    »Ja!«, zischte Justine. »Die Conollys, die Templer, dieser Chinese und noch…«
    Da van Akkeren den Kopf schüttelte, sprach sie nicht mehr weiter. Sie ballte nur die Hände zu Fäusten, weil sie sich darüber ärgerte, unterlegen zu sein.
    »Wer noch?«
    »Marek!«
    Justine Cavallo schwieg. Mit diesem Namen konnte sie nichts anfangen. Marek sagte ihr nichts.
    Dieser Name war neu. Van Akkeren hatte ihn bisher nie erwähnt, deshalb konnte sie auch nicht daran glauben, dass er so wichtig sein sollte.
    »Wer ist das?«
    »Marek, der Pfähler.«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    »Das weiß ich.«
    »Woher kennst du ihn?«
    Der Grusel-Star winkte ab. »Eigentlich aus alten Zeiten, denn da hat er auch schon existiert. Ich hatte allerdings damit gerechnet, dass es ihn nicht mehr gibt, aber ich habe mich verrechnet. Nun ja, das spielt keine Rolle. Jedenfalls gibt es ihn, und er ist nicht
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