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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs
Autoren: Julie Garwood
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Kathleen sprechen. Natürlich konnte ich nicht ahnen, dass sie bei ihrer grausamen Pflegemutter so gut Englisch gelernt hat …«
    »Vor allem wirst du in Zukunft keine Dummheiten mehr machen.«
    »Bitte, sei mir nicht böse, Alec.«
    Er umfasste ihren Nacken und küsste sie. »Warum bist du nicht zu mir gekommen, als du gehört hast, Andrew sei auf dem Weg zu uns?«
    »Weil ich mich schämte. Er hat Papa Geld geliehen. Und du solltest nicht den Eindruck gewinnen, mein Vater hätte mich verkauft …«
    »Das alles hat nichts mit meinen Gefühlen für dich zu tun. Ich werde den Bastard bezahlen. Komm jetzt, Frau. Je eher wir diese leidige Sache überstanden haben, desto besser.«
    Jamie wagte nicht zu widersprechen, fragte sich aber, wie er Baron Andrew bezahlen wollte. Alec saß auf einem ungesattelten Hengst, und an seinem Gürtel hing kein Geldbeutel. Nur ein Schwert. »Rechnest du mit Schwierigkeiten?«, fragte sie.
    Er gab keine Antwort, und sie wurde mit ihren Sorgen allein gelassen, als sie ihm folgte. Er hat Recht, dachte sie. Ich hätte sofort zu ihm gehen sollen. Eheleute müssen alle ihre Probleme miteinander teilen. Und es ist so wunderbar, dass ich mich jederzeit an Alecs starke Schulter lehnen kann …
    Bis sie Andrews Lager erreichten, schwiegen sie. Jamie versuchte vorauszureiten, aber der Laird packte ihr Pferd am Zügel und zog es zu sich heran. Er hob eine Hand, und die Soldaten postierten sich sofort zu beiden Seiten des Paares.
    »O Alec«, jammerte Jamie, »warum musstest du so viele Krieger mitnehmen?« Als er die Antwort erneut schuldig blieb, seufzte sie: »Nun, wenigstens sind es unsere vertrauenswürdigsten Leute, die meine Schande für sich behalten werden.«
    Er grinste, hob erneut die Hand, und Jamie beobachtete verblüfft, wie mehrere Lairds mit ihren Clans zwischen den Bäumen hervorkamen. Sie bildeten einen großen Kreis, in dessen Mittelpunkt sich Andrew und seine Männer befanden.
    Die englischen Soldaten zogen die Schwerter, und Alec bedeutete den Schotten, den Kreis zu verkleinern und gleichzeitig vorzurücken. Sobald die Engländer das Ausmaß des gegnerischen Heeres erkannten, warfen sie die Waffen weg. Andrew kam auf Jamie zu.
    Sie hatte vergessen, wie klein er war. Hatte sie ihn jemals für hübsch gehalten? Sie erinnerte sich nicht. Jedenfalls erschien er ihr jetzt völlig reizlos. Mit seinem kurzgeschnittenen Haar sah er wie ein kleiner Junge aus. Nein, er gefiel ihr ganz und gar nicht. Ein Glück, dass Alec sie vor der Ehe mit diesem Kerl bewahrt hatte …
    Als Andrew noch dreißig Schritte entfernt war, hielt Kincaid wieder eine Hand hoch. Der Baron begriff den stummen Befehl sogleich und blieb stehen.
    »Jedem, der sich auf unser Land wagt, werden die Füße abgeschnitten.«
    Alecs Drohung schien Andrew allen Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Engländer wich ein ganzes Stück zurück, ehe er seine Fassung wiedergewann. Angstvoll wanderte sein Blick zwischen dem Laird und dessen Frau hin und her. »Das lässt du doch nicht zu, Jamie?«
    Sie lächelte Alec an. »Mit deiner Erlaubnis würde ich gern antworten.«
    »Das darfst du.«
    »Andrew!« Ihre Stimme war klar und kalt wie ein wolkenloser Wintermorgen. »Mein Mann tut, was ihm beliebt. Aber manchmal gestattet er mir, ihm zu helfen. Und ich werde ihm meine Hilfe auch dann anbieten, wenn er beschließt, dir die Füße abzuhacken.«
    »Du bist eine Barbarin geworden!«, schrie der Baron. In seiner Wut vergaß er die Gefahr, in der er schwebte. »Er hat dich in eine Schottin verwandelt!«
    Obwohl sie wusste, dass er sie beleidigen wollte, konnte sie ihre Belustigung nicht verbergen, und ihr Gelächter hallte von den Berghängen wider. »Andrew, ich glaube, dieses Kompliment hat deine Füße gerettet.«
    »Sagen Sie, was Sie wollen!«, brüllte Alec, um den Verlauf der Dinge zu beschleunigen und Jamie in die Arme nehmen zu können und ihr zu beteuern, wie sehr er sie liebte, wie stolz er auf sie war.
    Der donnernde Befehl erfüllte seinen Zweck. Stotternd erklärte Andrew, was es mit der Leihgabe auf sich hatte, und Jamie senkte beschämt den Blick. Nun wussten alle Clans, dass sie von ihrem Vater verschachert worden war. »Wirst du ihn töten?«, flüsterte sie ihrem Mann zu.
    »Nein, und das weißt du auch. Es würde dir missfallen, Frau, und ich möchte dich glücklich machen. Ich gebe ihm mein Schwert, dessen Wert …«
    »Keinesfalls darfst du ihm diese prächtige Waffe überlassen«, unterbrach sie ihn, »sonst
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