Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
Bett.«
    »Du musst diese Frau hinauswerfen«, riet Jamie.
    »Dann würde er mir böse sein. Mittlerweile mag ich sein Lächeln viel zu sehr, um ihn zu erzürnen. Seit ich nicht mehr heule, ist er viel netter zu mir. Der Mann verabscheut Tränen. Allmählich beginne ich ihn zu mögen.«
    Dieses Geständnis entzückte Jamie. »Dann bitte ihn doch, mit dir zu schlafen.«
    »Das verbietet mir mein Stolz. Aber ich habe einen Plan.«
    »Welchen?«
    »Ich möchte ihm sagen, er darf seine Geliebte behalten, wenn er auch mit mir …«
    »Du kannst deinen Gemahl doch nicht mit einer anderen teilen!«
    Hilflos hob Mary die Schultern. »Ich würde so gern Daniels Liebe gewinnen.« Sie begann zu weinen, ausgerechnet in dem Augenblick, wo Alec die Halle betrat. Sobald er merkte, in welchem Zustand sich seine Schwägerin befand, machte er kehrt und eilte wieder hinaus.
    »In der Tat, die Männer verabscheuen Tränen«, stimmte Jamie ihrer Schwester zu. »Sag Daniel, er soll seine Geliebte behalten … Hör erst mal zu, ehe du protestierst. Und dann füge ganz beiläufig hinzu, er müsse wohl mit dieser Frau üben, ehe er es wagen könne, mit dir zu schlafen.«
    Als Alec in die Halle zurückkehrte, hörte er die beiden Schwestern schallend lachen.
    Zwei Tage lang ließ sich Mary nicht in Kincaids Haus blicken, und Jamie machte sich große Sorgen. Am dritten Tag erschien ihre Schwester endlich, mit glückstrahlendem Lächeln.
    Jamie wollte keine Einzelheiten hören, aber Mary bestand darauf ganz genau zu erzählen, welch wunderbarer Liebhaber ihr Mann sei. Währenddessen kamen Alec, Daniel, Marcus und Gavin in die Halle und wollten in die Unterhaltung einbezogen werden. Sofort wechselten die beiden Frauen das Thema.
    In dieser Nacht liebten sich Alec und Jamie. Er erlaubte ihr nicht, die Initiative zu ergreifen, so wie sie es wollte, denn er fürchtete, ihre Kräfte wären noch nicht wiederhergestellt. Letzten Endes musste er jedoch zugeben, er sei zwar stärker, sie besitze aber mehr Durchhaltevermögen.
    Am nächsten Morgen verließ er die Burg, um einen Auftrag seines Königs zu erfüllen. Erst in einer Woche sollte er heimkehren. Jamie nutzte seine Abwesenheit, um eine weitere Veränderung im Haushalt vorzunehmen. Das Bett mitsamt der Plattform wurde aus der Halle entfernt. Hinter dem Wandschirm befand sich jetzt eine Durchreiche. Zunächst rebellierten die Soldaten gegen diesen englischen Brauch, aber als sie erkannten, dass sie dadurch schneller zu ihrem Ale kommen würden, führten sie klaglos alle Befehle aus.
    Bei der Ankunft des Lairds standen sie in Reih und Glied bereit, um Jamie wieder einmal zu verteidigen. Er saß am Kopfende der Tafel, und seine Kinnmuskeln zuckten, während sie ihm die Notwendigkeit einer Durchreiche erklärte. Es fiel ihm schwer, diese Neuerung hinzunehmen, doch Jamie war sehr zufrieden mit ihm, weil er sie kein einziges Mal anschrie. Dieser Verzicht kostete ihn große Kraft. Das merkte sie ihm an, und sie hatte Mitleid mit ihm. Deshalb zuckte sie mit keiner Wimper, als er tonlos bat, sie solle ihn ein paar Minuten in Ruhe lassen.
    Dass sie ihm nicht grollte, erkannte er sofort, denn sie nahm keine Münze aus dem Geldkästchen auf dem Kaminsims. Sie hatte eine subtile Methode entwickelt, um ihm ihren Ärger zu zeigen, indem sie kein Wort sagte, ihn nur anstarrte und sich dann einen ihrer Shillings holte. Jeden Abend legte Vater Murdock diese Münzen in das Kästchen zurück, aber das wusste Jamie nicht.
    Die Eingewöhnung verursachte ihr immer noch Schwierigkeiten. Eines Abends hielt der Priester neun Shillings in der Hand.
    Als sie mit Mary Kathleen das Haus verließ, stieg ihre Schwester gerade vom Pferd und platzte heraus: »Ich habe furchtbare Neuigkeiten! Andrew ist auf dem Weg hierher!«
    »Andrew?«
    »Der Mann, mit dem du verlobt warst. Wie konntest du ihn so schnell vergessen, Jamie?«
    »Ich habe ihn nicht vergessen.« Jamie reichte ihr das Kind und zwang sich zur Ruhe. »Warum kommt er? Und wie hast du es herausgefunden?«
    »Ich hörte, wie Daniel mit einem seiner Krieger sprach. Alle Hochländerclans wissen Bescheid. Andrew und sein Heer müssen ihre Gebiete durchqueren.«
    »O Gott, er kommt mit einem Heer? Warum denn nur?«
    Mary stellte ihre Nichte auf den Boden und wisperte: »Wegen der Leihgabe. Erinnerst du dich an die Münzen, die er Papa geborgt hat?«
    »Wie könnte mir das entfallen? Papa hat mich an Andrew verkauft … O Mary, ich kann mich vor meinem Clan nicht demütigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher