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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs
Autoren: Julie Garwood
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lassen. Gütiger Himmel, Alec wird sich bemüßigt fühlen, Andrew zu töten!«
    Mary nickte. »Das hat Daniel auch gesagt.«
    »Weiß er, warum Andrew hier ist?«, fragte Jamie entsetzt.
    »Ja. Andrew musste einen Grund für seine Reise ins Hochland angeben, sonst wäre er nicht so weit gekommen und immer noch am Leben. Du hast doch gemerkt, dass die Schotten die Engländer nicht besonders mögen?«
    »Verdammt, wem könnte das entgehen?«
    »Sprich nicht so undamenhaft!«
    »Ich kann nicht anders, wenn ich aufgeregt bin … Glaubst du, Alec hat es auch schon erfahren?«
    Mary zuckte die Achseln. »Mein Mann behauptete, alle Schotten wüssten es, wenn Fremde anrücken.«
    »Ich darf das nicht zulassen. Sonst trüge ich die Verantwortung für einen Krieg zwischen England und Schottland.«
    »England? Alec wird nur Andrew und dessen Heer umbringen.«
    »Und du meinst, König Henry würde es nicht merken, wenn einer seiner Barone verschwunden ist?« Jamie riss ihrer Schwester die Zügel aus der Hand und schwang sich aufs Pferd.
    »Was hast du vor?«, rief Mary.
    »Ich werde Andrew suchen und vernünftig mit ihm reden. Wenn ich verspreche, ihm das Geld zu schicken, gibt er seinen Plan sicher auf.«
    »Es ist bald dunkel. Deshalb wollte Daniel mir nicht erlauben, hierher zu reiten.«
    Jamie lächelte. »Trotzdem bist du gekommen?«
    »Natürlich, ich musste dich doch warnen. Ich dachte, du willst dich für einige Zeit verstecken.«
    »Es war sehr tapfer und uneigennützig von dir, mir Bescheid zu geben. Aber du müsstest wissen, dass ich mich niemals verstecke.«
    »Ich hatte es gehofft, und ich finde, du solltest Andrew lieber nicht suchen. War ich wirklich tapfer?«
    Jamie nickte. »Versprich mir, niemandem zu verraten, wohin ich geritten bin.«
    »Einverstanden.«
    »Und pass inzwischen auf Mary Kathleen auf.«
    »Was soll ich Alec sagen?«
    »Gar nichts.«
    »Aber …«
    »Am besten weinst du, dann wird er dir keine Fragen stellen. Wahrscheinlich bin ich zurück, ehe jemand meine Abwesenheit bemerkt. Und jetzt zeig mir den Weg.«
    »Einfach nur bergab.« Mary bekreuzigte sich, als sie ihre Schwester davongaloppieren sah. Vater Murdock schlenderte heran und meinte, Lady Kincaid habe es aber sehr eilig. Wisse Lady Ferguson zufällig, wohin das Mädchen wolle?
    Prompt brach Lady Ferguson in Tränen aus. Sie hielt das Versprechen, das sie ihrer Schwester gegeben hatte, und verriet auch Alec nicht, wohin Jamie ritt. Das war nicht nötig. Mary Kathleen plauderte alles aus, was sie gehört hatte.
    Sobald ihre Mutter aus dem Blickfeld verschwunden war, rannte die Kleine in die Halle, kletterte auf Alecs Schoß und nahm einen großen Schluck von seinem Ale, ehe er sich’s versah. Sofort entriss er ihr den Becher und gab ihr Wasser. Dann fragte er geistesabwesend, wo denn Mama sei.
    Mary Kathleen lehnte sich an Papas Brust und spielte mit ihren Zehen und seinem Gürtel, während sie das belauschte Gespräch fast wortwörtlich wiederholte.
    Seiner Tochter zuliebe schrie er erst, als er das Haus verlassen hatte. Sobald Mary sein Gesicht sah, musste sie ihr Schluchzen nicht mehr vortäuschen und bekam einen hysterischen Anfall.
    Vater Murdock tat sein Bestes, um die arme Frau zu trösten, doch er bemühte sich vergeblich. Nachdem Alec mit einigen Soldaten aufgebrochen war, kreischte Mary immer noch wie ein festgebundenes Huhn. Der Priester floh in seine Kapelle, wo er um Ruhe und Frieden betete, vor allem aber flehte er den Herrn an, Daniel möge kommen und seine Frau holen.
     
    Alec folgte Jamies Spur. Als sie nach Osten bog, atmete er auf. Sie befand sich im Ferguson-Gebiet.
    »Hat sie sich anders besonnen?«, schrie Marcus.
    »Nein, sie hat sich nur verirrt!«, rief Alec über die Schulter. »Gott sei Dank!«
    Fünfzehn Minuten später holte er Jamie ein und zwang sie, anzuhalten, indem er sie von seinen Kriegern umzingeln ließ. Mann und Frau starrten einander an, und es dauerte sehr lange, bis das Schweigen gebrochen wurde. Verzweifelt überlegte Jamie, welche plausible Erklärung sie abgeben sollte. Und Alec fragte sich, was für Lügen sie ihm auftischen würde. Schließlich sagte sie: »Du hast mich gebeten, dich eine Weile in Ruhe zu lassen.«
    »Ja.«
    Sie lenkte ihr Pferd an die Seite seines Hengstes und wisperte: »Ich will Andrew zur Vernunft bringen. Sicher hat dir meine Schwester alles erzählt.«
    »Nein, deine Tochter.«
    Verwundert hob sie die Brauen. »In Zukunft darf ich nicht mehr so freimütig vor Mary
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