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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss
Autoren: Linda Howard
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schwarzes Gewehr im Arm. So müde war er nicht mehr gewesen, seit … Scheiße, seit er das letzte Mal das Gewehr in der Hand gehabt hatte, aber gleichzeitig war er euphorisch. Er wollte nur noch ein paar Kleinigkeiten erledigen und dann heimfahren zu Daisy.
    Sykes und Philipps wurden bereits im Krankenhaus von Huntsville operiert, aber selbst wenn Sykes nicht durchkommen sollte, hatten sie genug in der Hand, um gegen die Übrigen vorzugehen.
    Die Informationen waren nur so aus Sykes herausgesprudelt. Mitchell war umgebracht worden, weil er die Angewohnheit hatte, Mädchen mit GHB flachzulegen; zwei von ihnen waren dabei gestorben, darum hatte Nolan beschlossen, dass Mitchell beseitigt werden musste. Als Sykes nach den Drogen gefragt wurde, hatte er die Namen aller ihm bekannten Dealer heruntergerasselt. Aufgrund von Sykes’ Aussagen waren in zehn weiteren Fällen Ermittlungen eingeleitet worden.
    Nachdem sich Jack von Todd alle Einzelheiten hatte geben lassen, fragte er Sykes, ob er etwas über die Frau wisse, der man im Buffalo Club GHB verabreicht hatte und die im Anschluss von mindestens sechs Männern vergewaltigt worden war. Auf diese Frage wusste allerdings selbst Sykes keine Antwort; Jack glaubte nicht, dass es je eine Antwort geben würde.
    Als er seine Bürotür öffnete, starrte er fassungslos auf Eva Fay, die an ihrem Schreibtisch saß. Sie blickte auf und streckte ihm eine Tasse mit frischem, heißem Kaffee hin. »Hier, Sie sehen aus, als könnten Sie einen brauchen.«
    Er nahm erst die Tasse und dann einen kleinen Schluck. Jawohl, der Kaffee war so frisch, dass er noch die Bohnen riechen konnte. Er beäugte seine Sekretärin über den Tassenrand hinweg. »Also gut, Eva Fay, raus mit der Sprache, wie machen Sie das?«

    »Was?« Sie sah ihn erstaunt an.
    »Woher wissen Sie, wann ich reinkomme? Wie schaffen Sie es, dass Sie immer frischen Kaffee für mich haben? Und was zum Teufel tun Sie hier um Viertel nach sechs am Morgen?«
    »Gestern war viel los«, erklärte sie. »Mir ist viel liegen geblieben, deshalb bin ich heute früher gekommen.«
    »Und jetzt erklären Sie mir das mit dem Kaffee.«
    Sie sah ihn lächelnd an. »Nein.«
    »›Nein‹? Was soll das heißen, ›Nein‹? Ich bin Ihr Vorgesetzter und verlange eine Erklärung.«
    »Zu dumm«, beschied sie und drehte sich wieder ihrem Computerbildschirm zu.
     
    Er wusste, dass er eigentlich erst heimfahren und sich frisch machen sollte. Er musste unbedingt schlafen. Aber noch dringender musste er Daisy sehen, in der Gesellschaft einer Frau sein, die nie im Leben in einer Feuerwehreinfahrt parken oder auch nur bei Rot über die Straße gehen würde. Nachdem er so tief im Schmutz und in menschlichem Abschaum gewühlt hatte, vermisste er ihre Sauberkeit, ihre unkomplizierte Güte. Und obwohl er wusste, dass ihr nichts fehlte, musste er sie sehen, seinem Verstand durch seine Augen Gewissheit verschaffen. Er konnte nicht genau sagen, wann sie so wichtig für ihn geworden war, aber es gab eben Dinge, gegen die ein Mann nicht ankämpfen konnte. Außerdem konnte er auch bei ihr duschen.
    Schon beim ersten Klopfen riss sie die Tür auf. »Ich habe deinen Wagen gehört«, sagte sie und musterte ihn dann von Kopf bis Fuß. »Meine Güte.«
    »Das geht beim Waschen ab«, versicherte er und verschmierte dabei die Reste der schwarzen Tarnfarbe auf dem Gesicht. Auf der Toilette der Polizeistation hatte er sich schon notdürftig mit Papierhandtüchern gesäubert, aber dort hatte es keine Seife gegeben, und zu diesem Zweck brauchte man ganz eindeutig Seife.

    Sie fixierte ihn zweifelnd. »Na hoffentlich.«
    Sie trug Midas im Arm, und der Welpe strampelte mit Leibeskräften, um zu ihm zu gelangen. Midas war es egal, wie er aussah, dachte Jack und streckte die Hand aus, um den kleinen Flauschball auf den Arm zu nehmen. Midas begann wie üblich hektisch an ihm herumzulecken, und Daisy sah ihn ernst an. »Ich weiß nicht, ob du ihm das erlauben solltest«, meinte sie.
    »Warum nicht? Er macht das doch immer so.«
    »Schon, aber sonst hast du im Gesicht nicht dieses … Zeug. Ich möchte nicht, dass er sich den Magen verdirbt.«
    Jack hatte kurz eine Vision, wie er Daisy packte und das Zeug auf ihrem Gesicht verteilte, aber wahrscheinlich würde sie ihm eher eine knallen. Sie sah zum Anbeißen aus, dachte er, mit dem zerzausten Blondhaar und den verschlafenen, verschiedenfarbigen Augen. Ihre Haut wirkte frisch und rein, und der dünne rosa Morgenrock war beinahe dick
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