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Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit
Autoren: Susan Mallery
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“Und du weißt, dass du nicht so negativ eingestellt sein solltest. Du sagst Matt und mir immer, dass wir positiv denken sollen.”
    “Na gut. Ich bin keine hässliche, alte Vettel.”
    Jodi stöhnte. “Das ist auch nicht viel besser. Wie wäre es mit: Ich bin eine attraktive, vitale Frau, und jeder Mann könnte sich glücklich schätzen, mich zu haben.”
    “Du hast gut reden.” Beth gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. “Weil es bei dir zutrifft. Jeder Mann könnte sich glücklich schätzen, dich zu haben.”
    “Bitte, Mum!”
    “Schon gut, schon gut.” Sie straffte die Schultern und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Spiegelbild zu. “Ich werde versuchen, positiv zu denken.”
    Für ihr erstes Date seit über zwanzig Jahren war sie eine volle Woche früher als geplant zum Friseur gegangen. Trotz des feuchten Aprilwetters saßen ihre roten Haare perfekt. Außerdem hatte sie eine Spur mehr Make-up als gewöhnlich aufgetragen.
    Blaugrauer Lidschatten ließ ihre blauen Augen noch größer erscheinen, und sie hatte sogar die Konturen ihrer Lippen nachgezogen, bevor sie den Lippenstift auftrug.
    Nachdem sie sich achtmal umgezogen hatte, war ihre Wahl schließlich auf ihr altes Lieblingskleid in Weiß und Marineblau mit dazu passender, kurzer Jacke gefallen. Der runde Ausschnitt schmeichelte ihrem Gesicht und wirkte sehr züchtig. Die ganze Woche über hatte Cindy sie gedrängt zu zeigen, was sie hatte.

    Doch Beth war der Meinung, dass ihre fast vierzigjährigen Brüste besser hinter Stoff verborgen blieben.
    Perlenohrstecker, eine schlichte, goldene Uhr, zarte Seidenstrümpfe und marineblaue Pumps vervollständigten ihre Aufmachung. Cindy hatte ihr außerdem eine blaue Handtasche geliehen.
    Kritisch musterte sie ihr Gesicht. Um die Augen waren winzige Linien zu sehen, aber ihre Haut war immer noch recht straff und ihr Teint so klar wie damals mit zwanzig. Sie würde nie wieder Größe achtunddreißig tragen können, aber bei einem Meter sechsundsiebzig ließen sich die zwanzig Pfund, die sie zugenommen hatte, leicht verstecken. Wenn sie wieder anfing zu joggen und ihren Schokoladenkonsum einschränkte, könnte sie das übermäßige Gewicht in einigen Monaten loswerden.
    Jodi umarmte sie. “Du bist sehr hübsch.”
    Beth musterte ihr kupferfarbenes Haar und das strahlende, jugendliche Lächeln. “Danke, Kind. Mein Ziel besteht darin, mich nicht zum Narren zu machen. Also werde ich mich auf sachliche, kluge Gedanken beschränken.”
    “He, Mum, du siehst astrein aus.”
    Beth drehte sich um und sah ihren Jüngsten, den vierzehnjährigen Matt, am Türrahmen lehnen. Während Jodi die Haarfarbe und die blauen Augen von ihr geerbt hatte, kam Matt ganz nach seinem Vater. Mittelbraune Haare, braune Augen und eine Brille ließen ihn wie Darren in seiner Jugend aussehen.
    Nach Darrens Tod hatte sein Anblick sie ihren Ehemann noch mehr vermissen lassen. Doch nun tröstete es sie, in ihm Darren sehen zu können.
    “Vielen Dank. Das beruhigt mich ungemein.”
    “Wann kommst du nach Hause?” wollte Matt wissen. “Wir geben nämlich eine Party für große Jungen und Mädchen. Ich habe drei Fässer Bier bestellt, und Jodi hat versprochen, dass eine ihrer Freundinnen strippt.”

    Jodi wirbelte zu ihm herum. “Matt! Mach keine Scherze darüber. Mom ist auch so schon nervös genug.” Sie lächelte Beth an. “Es gibt keine Party. Nur Sara kommt. Wir wollen für die Mathearbeit nächste Woche üben. Ich weiß nicht, was Matt tut, aber er tut es allein.”
    “Ich werde meine Schwester und ihre Freundin ärgern. Sara zieht immer so enge Sachen an, und ich will mir ihren Körper ansehen.”
    “Du bist abscheulich”, fauchte Jodi und drehte ihm den Rücken zu.
    “Ich bin vierzehn, und ich bin ehrlich. Mein Biologielehrer sagt, dass Jungen in meinem Alter von Hormonen überflutet werden. Ich bin also nur normal. Du bist einfach nur neidisch, weil du deine sexuelle Höchstform erst erreichst, wenn du schon fast vierzig bist”, dozierte Matt.
    Beth wollte ihre Kinder lieber nicht daran erinnern, dass sie in nur zwei Jahren vierzig wurde und ihrer angeblichen sexuellen Höchstform sehr nahe war. Also wechselte sie das Thema. “Hast du deinen Aufsatz geschrieben?” erkundigte sie sich.
    “Ja. Ich bin gerade fertig geworden. Er liegt auf dem Küchentisch. Du kannst ihn dir ansehen und mir dann morgen früh all die grammatikalischen Fehler unter die Nase reiben.”
    “Sicher.” Mit einem Lächeln verließ
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