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Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit
Autoren: Susan Mallery
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hinab auf ihre langen, unberingten Finger und stellte sich unwillkürlich einen Goldreif an ihrem Ringfinger vor. Beth war eine dieser Frauen, die zur Ehe geboren waren.
    “Wenn ich nicht mit Übelkeit kämpfe, dann liegt es an Ihnen.”
    “Ein Kompliment, das mein Herz erwärmt.”
    “Es ist mein Ernst.” Sie deutete auf den Innenraum der Limousine und auf ihn. “Ich hätte nie gedacht, dass alles so nett ist, und dass ich mit Ihnen reden kann.”
    “Was hatten Sie denn erwartet?”
    “Dass Sie ein arroganter Kerl sind, der sich bestimmt ärgert, weil ich kein junger, blonder Hohlkopf bin.”
    Todd konnte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal derart beleidigt worden war.
    “Oh, nein”, rief Beth bestürzt aus. “Sie machen ein so verkniffenes Gesicht. Ich habe etwas Schreckliches gesagt, oder? Es tut mir Leid. Ich wollte Sie nicht verärgern.”
    “Ich bin nicht verärgert.”
    “Was dann?”
    “Sie haben keine besonders hohe Meinung von mir. Bisher haben Sie mir unterstellt, dass ich nur mit jungen Frauen ausgehe, dass ich sie alle Baby nenne, weil ich mir ihre Namen nicht merken kann, und dass sie alle Hohlköpfe sind.”
    Beth schlug die Hände vor das Gesicht und blickte ihn dann voller Reue an. “Es tut mir wirklich Leid. Ich wollte nicht beleidigend sein. Es liegt wohl daran, dass ich Sie nicht als reale Person betrachte. Ich meine, ich habe so oft über Sie in der Zeitung gelesen. Für mich sind Sie wie ein Filmstar oder eine Berühmtheit - viel größer als das Leben.”
    Er war sich nicht sicher, wie er diese Worte verstehen sollte.
    In gewisser Weise war ihre Ansicht schmeichelhaft. Doch er wollte nicht einschüchternd auf sie wirken. Bevor ihm jedoch eine Entgegnung einfiel, machte die Limousine vor dem Restaurant Halt.
    Beth blickte aus dem Fenster und las den diskreten Namenszug auf der Markise. “Ich habe von diesem Lokal gehört. Es ist sehr teuer.”
    Todd lehnte sich zu ihr und flüsterte: “Keine Sorge, ich kann es mir leisten.” Ihre Gesichter waren sich sehr nahe, und er verspürte den plötzlichen Drang, sie zu küssen. Verblüfft über diese Anwandlung wich er zurück.
    Ein uniformierter Portier öffnete den Schlag. Todd stieg aus und half Beth dann galant aus dem Wagen.
    “Bestimmt wollten Sie mich beruhigen, als Sie mir gesagt haben, dass Sie sich ein Lokal wie dieses leisten können”, sagte sie, während sie neben ihm zum Eingang ging. “Aber es hat nicht geklappt.”
    “Sie glauben also, dass es leichter wäre, wenn ich LKW-Fahrer oder Lehrer wäre?”
    Sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite, während sie darüber nachdachte. “Vielleicht. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Date überhaupt Spaß macht. Nun ja, mir wäre es tatsächlich lieber, Sie wären nicht so …”
    “Erfolgreich? Reich? Unglaublich gut aussehend?” warf er hilfreich ein.
    Abrupt blieb sie stehen und starrte ihn an. “Ganz zu schweigen von bescheiden.” Doch ein Lächeln spielte um ihre Lippen, und sie war nicht mehr so angespannt wie zuvor.
    Todd winkelte den Arm an und legte sich ihre Hand in die Beuge seines Ellenbogens. “Es wird alles gut gehen. Ich werde dafür sorgen, dass Ihnen nichts Schlimmes widerfährt.”
    “Sie wissen ja gar nicht, wie sehr ich Ihnen glauben möchte.”
    Sobald sie das Restaurant betraten, führte Luden, der Besitzer des Restaurants, sie an den reservierten Tisch. Todd nickte mehreren ihm bekannten Gästen zu. Einen Moment lang wusste er nicht, wie er sich verhalten sollte. Wäre er mit ihr befreundet, hätte er sie seinen Bekannten vorgestellt. Aber es war kein richtiges Date. Er runzelte ein wenig die Stirn, während er sich fragte, was sie denn nun war. Die Erfüllung einer Verpflichtung?
    Als er ihr gegenüber Platz nahm und in ihre großen, misstrauischen Augen blickte, wurde ihm bewusst, dass sie mehr als nur eine Verpflichtung war. Trotz der Tatsache, dass ihm vor diesem Abend gegraut und er das Treffen am liebsten abgesagt hätte, amüsierte er sich inzwischen.
    “Tja, das bestätigt alles”, murmelte sie.
    “Was meinen Sie?”
    “Wenn ich nicht von vornherein gewusst hätte, dass ich nicht Ihr Typ bin, hätten all die erstaunten Blicke und hochgezogenen Augenbrauen es mir soeben verraten.”
    Todd spürte, wie Ärger in ihm aufstieg. Nicht auf sie, sondern auf seine vermeintlichen Freunde, die sie von oben herab betrachteten. “Jetzt bin ich an der Reihe, mich zu entschuldigen. Ich hätte ein anderes Restaurant wählen
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