Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
nicht, dass er so viel geistloses Gerede ertragen konnte.
    R.J., sein Chauffeur, öffnete stilvoll die Tür des Wagens, und Todd trat hinaus in die warme Abendluft. Obwohl die Sonne bereits vor über einer Stunde untergegangen war, hielten sich noch eine Menge Leute draußen auf. Gelächter erregte seine Aufmerksamkeit. Er blickte zu seiner Linken und sah in einem Vorgarten einen Vater mit seinem Sohn ringen. Der Junge mochte fünf oder sechs Jahre alt sein. Sie hatten beide offensichtlich viel Spaß.
    Abrupt blieb Todd stehen und sah ihnen zu. Das Gefühl der Einsamkeit war ihm so vertraut, dass er den Schmerz kaum noch spürte. Vor langer Zeit hatte er sich nach einer kameradschaftlichen Beziehung zu seinem eigenen Vater gesehnt. Doch der alte Mann hatte nie für etwas anderes Zeit aufgebracht als für die neueste Mrs. Graham.
    “Mr. Graham?” R.J. reichte ihm eine Schachtel mit langstieligen roten Rosen.
    “Danke.” Todd sah keinen Sinn darin, Blumen zu diesem Pflichtakt mitzubringen, aber seine Sekretärin hatte darauf bestanden, und er widersprach ihr nicht häufig. Er ging zur Haustür, läutete und wartete.
    Keine zehn Sekunden später wurde die Tür geöffnet, und er sah sich von Angesicht zu Angesicht mit seinem Date wieder.
    Flüchtig musterte er ihre Gestalt, richtete dann die Aufmerksamkeit auf ihr Gesicht und lächelte. “Guten Abend, Beth. Ich bin Todd Graham.”
    Sie entsprach weitgehend seiner Erwartung. Vielleicht sah sie etwas jünger aus, aber nicht wesentlich. Ihre Figur wirkte füllig.
    Nicht fett, aber kurvenreicher, als er es gewohnt war oder auch mochte. Das rote Haar war interessant, doch er bevorzugte Blondinen. Sie hatte hübsche, tiefblaue Augen. Sie sah aus wie das, was sie war: eine attraktive Vorstadtbewohnerin mittleren Alters.
    “Es ist nett, Sie kennen zu lernen.” Ihre Stimme war leise und klang ein wenig angespannt. “Ich … Möchten Sie einen Moment hereinkommen?”
    Er wollte eigentlich nicht, aber er war entschlossen, höflich zu sein. “Sicher. Allerdings nicht zu lange. Wir haben eine Reservierung in der Stadt.”
    “Wie nett.” Sie trat zurück und bedeutete ihm einzutreten.
    Flüchtig blickte er sich im Eingang um. Es war klein, unauffällig möbliert, kaum dekoriert. Wie erwartet. “Die sind für Sie”, sagte er und reichte ihr die Blumenschachtel.
    Sie hob den Deckel und entdeckte die Rosen. “Wie hübsch.
    Vielen Dank.” Dir Lächeln wirkte verkrampft und unaufrichtig.
    “Ich stelle sie schnell ins Wasser.”
    Ihre Absätze klapperten auf dem Holzfußboden, als sie davoneilte, vermutlich in die Küche. Erneut blickte er sich um und entdeckte einen Beutel mit Inlineskates an der Garderobe.
    Sie wirkte auf ihn nicht wie der Typ, der sich dieser Sportart widmete. Dann erstarrte er. Offensichtlich hatte sie Kinder, wie die meisten Frauen ihres Alters.
    Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Seit seiner eigenen Kindheit hatte er keinen Umgang mehr mit Kindern.
    Seine Freunde scherzten oft darüber, dass seine Begleiterinnen jung genug waren, um Kinder genannt zu werden, doch er wusste, dass solche Bemerkungen aus Neid entstanden.
    Beth kehrte zurück. “Ich habe sie ins Wasser gestellt.
    Nochmals danke. Sie sind sehr schön.” Sie nahm eine kleine Handtasche von einem Tisch neben der Tür. “Wollen wir dann gehen?”
    “Gewiss.”
    Er wartete, während sie die Haustür schloss, und begleitete sie dann zum Wagen. R.J. hielt ihnen den Wagenschlag auf.

    Beth stieg ein und rutschte über den Sitz, bis sie die andere Tür berührte.
    Todd sank auf das weiche Lederpolster und deutete auf den Champagner in einem Eiskübel. “Darf ich Ihnen ein Glas anbieten?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Es schmeckt bestimmt herrlich, aber ich …” Sie klammerte sich an den Türgriff, als sich der Wagen in Bewegung setzte. “Lieber nicht.”
    Er runzelte die Stirn. Fürchtete sie, dass er sie betrunken machen wollte? “Sie sind völlig sicher in meiner Gesellschaft”, scherzte er.
    Sie stieß ein kleines Lachen aus, das wie ein ersticktes Stöhnen endete. “Als ob ich das nicht wusste.”
    “Dann verstehe ich es nicht.”
    Sie drehte sich zu ihm um, drückte sich aber weiterhin in die Ecke. “Nichts für ungut, Mr. Graham, aber ich will eigentlich gar nicht mit Ihnen ausgehen,”
    Er konnte es kaum fassen. “Sie wollen dieses Date nicht?”
    “Mir wäre eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung lieber”, platzte es aus ihr heraus.
    ,
    “Warum haben Sie dann bei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher