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Atlantis in London

Atlantis in London

Titel: Atlantis in London
Autoren: Jason Dark
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wusste.
    Viel war es nicht gewesen. Aber das wenige reichte auch, falls es zutraf. Die Familie Bristol schwebte in einer großen Gefahr. Durch Nichtwissen hatte sie sich ein Kindermädchen ins Haus geholt, das die Kontrolle über den dreijährigen Sohn Kevin bekommen hatte. Gleichzeitig war von dieser Person namens Julia eine mörderische Gefahr ausgegangen, unter der auch die Erwachsenen litten.
    In dieser Nacht sollte es zu einer Entscheidung kommen, und Frank hatte auch von einem Alleingang gesprochen, den er unternehmen wollte, um uns zu helfen.
    Wir waren gefahren und standen dort, wo die normale Straße weiterführte und ein Weg abzweigte, der in direkter Richtung dem Haus der Bristols entgegenführte.
    »Komm mit!« sagte Bill nur. In der letzten Zeit hatte ich ihn selten so angespannt und gleichzeitig aufgeregt erlebt. Dieser Anruf war ihm schwer an die Nieren gegangen, aber auch mich hatte er misstrauisch gemacht, was allein an dem Begriff Atlantis lag. Was dieses Thema anging, war ich allergisch, weil ich einfach schon zuviel erlebt hatte. Die Bristols lebten am Stadtrand von London, in einer ländlichen Idylle und Abgeschiedenheit. Für mich war das nichts, dafür musste man geboren sein.
    Bill hatte es sehr eilig, deshalb lief er auch vor. Kein Licht brannte in der Nähe. Die hohen Bäume bildeten einen sperrigen Wall, der sich noch verdichtete, als der Wald enger und tiefer wurde. Allerdings nur für wenige Yards, denn schon sehr bald entdeckten wir die Lichtflecken, die durch das kahle Geäst der Bäume schimmerten.
    Dort lag das Haus!
    Bill drehte den Kopf, schaute mich an, flüsterte mit Zitterstimme.
    »Verdammt, hoffentlich geht das gut.«
    »Weiß nicht…« Ich fuhr über meine Augen, weil mich ein Zweig gestreift hatte. »Wir hätten möglicherweise doch den Wagen nehmen sollen und bis ans Ziel fahren.«
    »Ja, sicher…«
    »Und warum nicht?«
    Bill blieb stehen. »Weil ich es so abgemacht habe. Frank Bristol wollte nicht, dass wir bis vor das Haus fahren. Es hätte jemand aufmerksam werden können.«
    »Dieses Kindermädchen?«
    »Zum Beispiel.«
    »Verstanden.«
    Wir bewegten uns weiter durch die Finsternis der Nacht. Bill und ich vermieden es, unsere Leuchten einzuschalten. Man hätte sie zu leicht sehen können, und wir wussten nicht, wer uns unter Kontrolle hatte.
    Dann hörten wir die dumpfen Laute. Sie passten in diese Stille wie ein Kühlschrank an den Nordpol. Die Echos zerrissen die Stille, als wären sie der wilde, trommelnde Herzschlag eines Riesen.
    Bill war für einen Moment stehen geblieben. »Ich ahne Schreckliches«, flüsterte er.
    »Und was?«
    »Denk nach, John!« fuhr er mich an. »Das sind Echos, die entstehen, wenn jemand mit einem harten Gegenstand vor Holz oder etwas Ähnliches hämmert. Sonst nichts.«
    »Wohnen die Bristols nicht in einem Holzhaus?«
    »Leider…«
    Wir hatten es noch eiliger. Die Echos begleiteten uns, und jedes hörte sich an, als würde sich die Gefahr immer mehr verdichten. Eine Gefahr, die allein die Menschen im Haus anging, uns dabei noch nicht gestreift hatte.
    Auch mein Herzschlag beschleunigte sich. Als die Schläge verstummten, wurde ich trotzdem nicht ruhiger. Aus Erfahrung wusste ich, dass so etwas schlimme Dinge nach sich ziehen konnten.
    Wir rannten noch schneller und blieben auch nicht mehr auf dem normalen Weg. Bill Conolly war der erste, der sich in das Buschwerk schlug. Er durchbrach das Unterholz wie ein Panzer, kürzte ab und war so schnell, dass ich ihm kaum folgen konnte…
    ***
    »Mummy - Mummy - was ist denn?« Der Junge stand in der Tür. »Ich konnte nicht schlafen…« Seine Stimme klang weinerlich. Er hatte die Ärmchen halb erhoben und rieb seine Augen.
    Nancy Bristol erstarrte!
    Sie spürte plötzlich den Druck, diese heiße, irrsinnige Angst, die sie überfallen hatte. Auf ihrer Stirn vermehrte sich der Schweiß, die Furcht drückte alles in ihr zusammen, und sie dachte nicht mehr an ihre Waffe. Alles war gleichgültig geworden, selbst die mörderische Julia. Jetzt zählte nur noch Kevin.
    Das Kindermädchen lachte…
    Es war wieder dieses widerliche, dieses grausam klingende Kichern, das sie der Mutter entgegenschickte. Abrupt stoppte sie das Lachen und sagt statt dessen: »Er kommt freiwillig zu mir. Kevin kommt tatsächlich freiwillig…«
    »Halt deinen dreckigen Mund, du Bestie!« Bei diesen Worten überschlug sich Nancys Stimme. »Das ist Wahnsinn, das ist…«
    »Was willst du denn, Süße? Ich habe es immer
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