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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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des Unsterblichen. In rasender Eile ging es voran. Atlan fühlte sich dabei so hilflos wie ein Kind und wusste genau, dass er allein niemals wieder den Weg zurückfinden würde.
    Es war ein unverzeihlicher Fehler gewesen, Rtrigor und seine Nachkommen zu verlassen. Was mochten seine Gefährten wohl im Moment tun? Vermissten sie ihn bereits? Hatten sie sich womöglich sogar auf die Suche nach ihm gemacht?
    Plötzlich war Atlan frei. Das Tuch verschwand, er wurde nach vorn gestoßen und stolperte in eine blendende Lichtfülle hinein.
    Erstaunt blickte sich der Arkonide um. Er stand in einer Halle mit hoher Decke, an deren Ende breite Stufen aufstiegen. Auf einem Podium stand eine Art Thron, reich verziert und prunkvoll. Links und rechts des Thrones tummelten sich eine Reihe affenartiger Geschöpfe. Sie umsorgten eine wesentlich größere Gestalt, die sich beim Näherkommen als ebenfalls affenähnlich erwies. Atlan zweifelte keine Sekunde daran, dass es sich bei dem Hünen um Ushannyn handelte.
    Der Revierherrscher bleckte ein wahres Raubtiergebiss. »Du bist also der Fremde, von dem alle sprechen«, sagte er. »Eigentlich schade, dass du nicht freiwillig gekommen bist, nachdem es dir gelungen ist, diesen unfähigen Orter zu überlisten. Aber beschäftigen wir uns lieber mit der Gegenwart.«
    Ushannyn wollte aufstehen, was er jedoch ohne fremde Hilfe nicht schaffte.
    »Gut so, Mädchen«, lobte er seine Helfer, bei denen es sich offenbar um weibliche Vertreter ihrer Art handelte. Sie griffen ihm im wahrsten Sinne des Wortes unter die Arme und wuchteten den massigen Körper nach oben.
    »Ich werde euch zur Belohnung nächste Nacht alle mit meinem Besuch beehren«, versprach Ushannyn, wobei Atlan stark bezweifelte, dass sich die Damen auf diese Form der Dankesbezeigung besonders freuten.
    »Wenn ich diesen ungehorsamen Burschen hier abgeliefert habe«, sprach das Affenwesen weiter, »haben wir gewiss einen guten Grund zum Feiern.«
    Atlan stand breitbeinig in der Halle und starrte zu dem Riesen hinauf. »Du willst der mächtige Ushannyn sein?«, rief er laut. »Komisch. Ich sehe nur einen fetten Widerling, der anscheinend zu träge geworden ist, um seine Geschäfte selbst wahrzunehmen. Da, wo ich herkomme, hätte man dich schon längst mit Schimpf und Schande davongejagt.«
    Du spielst mit hohem Einsatz, flüsterte der Extrasinn. Das ist nicht mehr Tuganekk, den du leicht einschüchtern konntest.
    Ushannyn war währenddessen erstarrt. Ein solcher Frevel war ihm offenbar noch niemals untergekommen. Er richtete seine stechenden Augen auf Atlan, und im gleichen Moment spürte der Arkonide die ungeheure Macht dieses Blickes.
    Der Arkonide begriff sofort: Ushannyn war ein Suggestor! Mit dieser Fähigkeit konnte er es sich leisten, fett und träge zu sein. Er musste sich nicht bewegen, um sich seine Konkurrenten vom Leib zu halten.
    Bei Atlan hatte er damit allerdings kein Glück. Das Affenwesen begriff erschreckend schnell. Mit einer knappen Geste wies er die Entführer, die den Unsterblichen hergebracht hatten, an, sich auf ihn zu stürzen.
    Atlan trat rasch einen Schritt nach vorn. »Das solltest du dir gut überlegen, mein Freund«, stieß er hervor. »Der Herr in den Kuppeln will mich in einem Stück. Wenn du mir auch nur ein Härchen krümmen lässt, kannst du deine Belohnung vergessen.«
    Ushannyn hob eine Hand, und seine Schergen wichen zurück. Dann ließ sich der Revierherrscher auf seinen Thron zurückplumpsen. »Du beeindruckst mich, Fremder«, knurrte er. »Wahrscheinlich würdest du in Viorvarden schnell Karriere machen. Immerhin wird mir jetzt klar, warum der Herr in den Kuppeln so scharf auf dich ist. Es tut mir ehrlich leid, dich ihm übergeben zu müssen, aber meine Macht steht und fällt nun einmal mit der Loyalität gegenüber den Robotern. Sie sind die eigentlichen Herren dieses Planeten, und solange ich ihnen nicht in die Quere komme, lassen sie auch mich in Ruhe.«
    » Forresjor scheint anders zu denken als du«, erwiderte Atlan. »Vielleicht hat er einfach nur mehr Mut. Vielleicht ist er aber auch klüger.«
    Ushannyn fuhr erneut aus seinem Thron hoch – diesmal ohne Hilfe seiner Betreuerinnen. Das dabei vorgelegte Tempo hätte Atlan ihm nicht zugetraut.
    »Überspanne den Bogen nicht, Fremder!«, rief er zornbebend. »Der Name Forresjor wird in meinem Beisein nicht ausgesprochen. Zumindest so lange nicht, bis ich diesen stinkenden Bastard ein für alle Mal in seine Schranken gewiesen und vernichtet
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