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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Sir«, beantwortete sie meine unausgesprochene Frage. »Die Korvette …?«
    »… trägt den Namen RONIN und gehört einem Mann namens Malcher«, vollendete ich ihren Satz. »Ich will den Kerl lebend. Um jeden Preis.«
    Während Ramit Claudrin die IMASO durch das Zartiryt-System jagte, hörte ich mir den knappen Bericht der Kommandantin an und informierte sie dann meinerseits über die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Stunden.
    »Wo ist Spezialist Santjun?«, fragte Naileth Simmers, als ich geendet hatte.
    Ich sah mich um. Tatsächlich. Der Agent war verschwunden.
    Er hat die Zentrale in ziemlicher Eile verlassen, als du noch mit der Kommandantin gesprochen hast , wisperte der Extrasinn.
    »Sir?«
    Naileth Simmers und ich wandten uns gleichzeitig zu Terence Abigon um.
    »Major Santjun auf Internkanal 1«, sagte der Erste Offizier.
    »Wo sind Sie, Santjun?«, kam ich Naileth Simmers zuvor.
    »An Bord der MOONDANCER, Sir«, lautete die Antwort. »Erbitte Erlaubnis zum Ausschleusen.«
    »Darf ich fragen, was Sie vorhaben?« Ich ließ mir meinen Ärger über die neuerliche Eigenmächtigkeit meines Agenten nicht anmerken.
    »Lassen Sie uns keine Zeit mit nutzlosen Diskussionen vergeuden, Sir. Die IMASO kann Malcher innerhalb der Akkretionsscheibe nicht stellen. Die Korvette ist für einen Flug durch den Trümmergürtel zwar ebenfalls zu groß, aber doch signifikant kleiner und damit wendiger als der Kreuzer. Die MOONDANCER verfügt dagegen nicht nur über einen geringen Durchmesser, sondern auch über eine Transformkanone mit einer Abstrahlkraft von 200 Gigatonnen. Das sollte reichen, um den Scheißkerl aus seiner Deckung zu treiben. Sie können ihn dann ganz bequem aufsammeln.«
    Er hat recht , flüsterte der Logiksektor nur.
    »Sie trauen sich diese Mission noch zu?«, fragte ich.
    »Andernfalls hätte ich mich längst in die barmherzige Obhut unseres Bordmediziners begeben«, antwortete der Agent.
    »Auch wenn ich das stark bezweifle, wünsche ich Ihnen viel Glück, Santjun«, sagte ich und unterbrach die Verbindung. Mit leichtem Befremden registrierte ich den vorwurfsvollen Blick von Naileth Simmers.
    »Die IM-SJ-1 ist unterwegs«, bestätigte Ramit Claudrin kurz darauf die Ausschleusung der Kleinst-Space Jet.
    »Bringen Sie die IMASO in eine Position oberhalb der Ebene der Akkretionsscheibe«, wies ich den Piloten an. »Von dort aus haben wir den besten Überblick. Was macht der Akone?«
    »Laut der letzten brauchbaren Ortung hat er sich in Richtung Zartiryt bewegt«, sagte Torben Santorin. »Ich habe eine der Sonden entsprechend umgeleitet. Die Daten müssten in den nächsten Sekunden eintreffen.«
    »Gute Arbeit«, lobte ich. »Wir sollten …«
    Der stechende Schmerz, der mir mit einem Mal durch die Brust fuhr, ließ mich aufstöhnen. Meine Knie fühlten sich an wie Gelee, und ich musste mich an einem der Kontursessel festhalten, um nicht umzukippen.
    »Lordadmiral …?« Der besorgte Ausruf der Kommandantin fuhr wie eine glühende Nadel mitten durch mein Gehirn. Ich hob die rechte Hand.
    »Schon gut«, keuchte ich. »Ich bin in Ordnung.«
    »Die MOONDANCER hat eine kurze Linearetappe ausgeführt«, rief Ramit Claudrin und brachte meinen Schädel damit fast zum Platzen. »Etwa 200 Millionen Kilometer. Mehr ist in dem Chaos da draußen auch kaum möglich. Dieser Santjun ist ein Teufelskerl.«
    »Dieser Verrückte wird sich umbringen«, stieß Naileth Simmers wütend hervor.
    Ich kämpfte noch immer gegen meine Schwäche an. Der Zellaktivator hämmerte wie ein Maschinengewehr.
    Was ist los mit mir? , wandte ich mich in Gedanken an den Extrasinn, doch mein zweites Ich gab keine Antwort.
    »Ich empfange einen Notruf« Amelia Marcos hatte ihre klobigen Kopfhörer inzwischen wieder abgenommen. »Es ist der Akone. Er muss mitten in eine dieser seltsamen Schockfronten geraten sein. Ich … o mein Gott …«
    Über den Panoramaschirm flackerten eine Reihe erschütternder Bilder, einige zweifellos von Torben Santorins Sonde aufgenommen, andere stammten direkt aus dem Akonenraumer. Das Schiff hatte knapp ein Drittel seiner Masse verloren. Es sah aus, als hätte jemand mit einem gigantischen Messer einfach eine große Scheibe aus dem Kugelkörper entfernt. Zwischen Trümmern aller Größen und Formen, zerfetzten Resten der Außenhülle und der Atemluft, die zu träge rotierenden Eiskristallwolken gefroren war, schwebten Dutzende von menschlichen Körpern. Die Katastrophe hatte sich in unmittelbarer Nähe des
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