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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Offizier über Interkom. »Wir sind bereit.«
    Auf dem Panoramaschirm war zu sehen, dass die IMASO das Akonenschiff bereits mit Traktorstrahlen erfasst und abgebremst hatte.
    Der zweite Schmerzanfall erfasste mich mit brutaler Gewalt. Ich schrie, presste beide Hände auf den Zellaktivator, der auf meiner Brust zu glühen schien. Mein gesamter Körper stand in Flammen, und die Medopositronik meines Kampfanzugs, den ich nach wie vor trug, gab Alarm. Durch den Tränenschleier vor meinen Augen las ich wie in Trance die gemessenen Vitalwerte ab. Meine Herzfrequenz lag bei 210 Schlägen pro Minute, und ich bekam kaum noch Luft.
    So gut wie sämtliche Körperparameter bewegten sich außerhalb der Norm. Ohne den Zeilaktivator hätte ich diesen physiologischen Orkan nicht überlebt.
    Naileth Simmers fing mich instinktiv auf, als ich in die Knie brach. Jeder Atemzug löste eine neue Schmerzwelle aus, und doch sog ich den Sauerstoff wie ein Ertrinkender in mich hinein, weil ich das Gefühl hatte zu ersticken.
    »Medizinisches Notfallteam in die Zentrale!«, rief die Kommandantin. Die Panik in ihrer Stimme trug nicht zu meiner Beruhigung bei.
    »Die IM-SJ-1 hat eine zweite Linearetappe absolviert und den Rand des Zartiryt-Systems erreicht«, meldete Ramit Claudrin. »Die Korvette hat einen zu großen Vorsprung und droht zu entkommen. Major Santjun bittet um Anweisungen.«
    Hol ihn zurück! hörte ich das Wispern des Extrasinns durch das Rauschen meines Blutes in den Ohren. Du musst ihn sofort zurückholen! Siehst du denn den Zusammenhang nicht?
    »Zurück …«, presste ich mühsam hervor. »Santjun … zurück …«
    Meine Muskeln verkrampften sich, wurden von einer Sekunde zur anderen hart wie Stein. Die Schmerzen steigerten sich noch einmal, obwohl ich nicht geglaubt hatte, dass das möglich gewesen wäre. Ich spürte, wie sich meine Blase explosionsartig entleerte; meine Zähne schlugen stakkatoartig aufeinander. Sah so das Ende aus?
    »Verdammt, Geriok!«, brüllte Naileth Simmers. »Wo bleiben Sie?«
    »Oberleutnant Atair hat die IMASO bereits gemeinsam mit dem Rettungsteam verlassen, Sir«, verkündete Terence Abigon über Funk. »Ich habe zwei seiner Mediker und einen Spezialroboter auf den Weg geschickt. Sie müssen jeden Moment eintreffen.«
    »Amelia«, wandte sich die Kommandantin an die Cheffunkerin. »Sagen Sie Major Santjun, er soll unverzüglich zur IMASO zurückkehren. Und betonen Sie das unverzüglich !«
    »Ortung!«, rief da Torben Santorin. Die Kette der sich überschlagenden Ereignisse schien nicht abreißen zu wollen.
    »Das ist ein dicker Brocken – und er ist in unmittelbarer Nähe der Position der MOONDANCER aufgetaucht. Ich … ich kann den Major nicht mehr erfassen. Das fremde Schiff überlagert die Tastimpulse …«
    »Major Santjun meldet sich nicht«, sagte Amelia Marcos.
    »Der Fremde beschleunigt.« Das war wieder Santorin. »Tut mir leid, Sir, aber ich bekomme keine vernünftige Identifikation. Die Daten reichen für einen Abgleich mit unseren Typenkatalogen nicht aus. Das unbekannte Schiff geht in den Linearraum. Sein Kursvektor zeigt grob in Richtung Thanaton.«
    Die letzten Worte des Cheforters kamen nur noch verzerrt bei mir an. Ich wollte etwas sagen, doch meiner Kehle entrang sich lediglich ein ersticktes Gurgeln. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie sich das Zentralschott öffnete und die beiden Mediker mit dem Spezialroboter hereinstürmten. Naileth Simmers packte mich an den Schultern und sprach zu mir; zumindest sah ich, dass sich ihre Lippen bewegten. Hören konnte ich nichts mehr.
    Dann wurde alles schwarz.

 
    Kapitel 39
     
     
    Naileth Simmers
     
    »Atemlähmung. Kontrollierte Reanimation Stufe 2.«
    »Schwere Unterzuckerung. Gebe Glukose intravenös sowie 50 Milliliter Ara-Glukagon ins Muskelgewebe.«
    »Nierenfunktion eingeschränkt. Blutdruck stark erhöht. Kreislaufkollaps imminent. Das Herz schlägt unregelmäßig. Setze einen Nano-Impulsgeber in den Sinusknoten.«
    »Metabolisches Koma? Wie ist so etwas möglich? Sollte der Zellaktivator das nicht verhindern?«
    »Die Symptomatik ist nicht schlüssig. Und fass den Aktivator mal an. Wenn er noch ein paar Grad heißer wird, müssen wir ihn abnehmen, weil er sich sonst in seine Brust brennt …«
    »Der Zellaktivator bleibt, wo er ist!«
    Naileth Simmers bemühte sich, ihre Stimme im Zaum zu halten, doch das gelang ihr nur unzureichend. Sie musste Entscheidungen treffen – und sie musste es schnell tun. Die beiden
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