Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt
Autoren: Rüdiger Schäfer
Vom Netzwerk:
Treffer. Naileth Simmers wurde nach vorn geschleudert und prallte mit dem Gesicht voran gegen ihre Kommandokonsole. Ein scharfer Schmerz zuckte durch ihren Schädel. Warmes Blut lief von ihrer Stirn in die Augen und nahm ihr kurzzeitig die Orientierung. Fluchend wischte sie sich über das Gesicht, ließ sich in ihren Sessel fallen und aktivierte die Gurte wieder.
    »Das war nicht unser akonischer Freund«, sagte Torben Santorin. »Die Korvette hat das Schwarze Loch einmal umrundet und greift jetzt ihrerseits an.«
    Die Kommandantin nickte anerkennend. Offenbar hatten die Unbekannten an Bord der 60-Meter-Kugel begriffen, dass sie der IMASO nicht entkommen konnten, und ihre Taktik entsprechend geändert.
    »Die Korvette flieht in Richtung Akkretionsscheibe, Sir«, meldete Ramit Claudrin. »Da wird es eng für uns.«
    »Ortung!« Das war wieder Torben Santorin. »Da kommt ein zweites Schiff aus der Ergosphäre. Eine Springerwalze. Eher ein Beiboot. 30 Meter lang.«
    »Hier herrscht mehr Verkehr als auf der Haupthandelsroute zwischen Terra und Olymp«, knurrte Terence Abigon.
    »Funkkontakt!«, rief Amelia Marcos. »Es ist Lordadmiral Atlan!«
    Wenn sie die Gurte nicht in ihren Sessel gepresst hätten, wäre Naileth Simmers vor Erleichterung aufgesprungen. Instinktiv schaltete sie den Funkempfang auf interne Bordkommunikation. In diesem Moment konnten alle an Bord des Kreuzers hören, was in der Zentrale gesprochen wurde.
    »Atlan an IMASO«, erklang das markante Organ des unsterblichen Arkoniden. »Bereithalten für ein Blitzrendezvous. Major Weiland, Santjun und ich kommen an Bord.«
    Für ein, zwei Sekunden herrschte vollkommene Stille, dann brachen die anwesenden Männer und Frauen in begeisterten Jubel aus. Naileth Simmers hegte keine Zweifel, dass es in weiten Teilen des Kreuzers nicht anders zuging.
    »Beruhigt euch, Leute«, sagte die Kommandantin mit breitem Grinsen. »Mr. Claudrin! Sie haben den Chef gehört. Holen wir unsere Leute nach Hause.«
    »Nicht lieber als das, Madam!«, brüllte der epsalische Pilot enthusiastisch und so laut, dass nicht nur Naileth Simmers Ohren schmerzten, doch diesmal nahm es ihm niemand übel. Es schien, als hätten das Eintreffen des Lordadmirals und die Tatsache, dass er und seine Begleiter unversehrt waren, noch einmal neue Kräfte freigesetzt.
    »Shinyan? Padpool? Seid ihr das? Hier ist Onkel Rotter! Geht es euch …«
    Die Stimme des akonischen Familienoberhaupts brach mitten im Satz ab.
    »Irgendetwas geschieht da draußen, Sir«, meldete Torben Santorin. »Die Daten sind widersprüchlich, aber die Aktivitäten des Monolithen nehmen immer weiter zu. Bislang haben die Verhältnisse innerhalb der Ergosphäre offenbar als eine Art Filter gewirkt, aber inzwischen sind die ausgesandten Impulse so stark, dass sie fast ungehindert durchdringen.«
    »Positronische Koppelung abgeschlossen«, sagte Terence Abigon. »Die IMASO und das Springerschiff liegen synchron. Energietunnel ist geschaltet.«
    »Sobald der Lordadmiral und seine Begleiter an Bord sind, nehmen wir die Verfolgung der Korvette wieder auf«
    Naileth Simmers ließ sich die Ortungsdaten direkt auf die Schirme ihrer Kommandokonsole überspielen. Torben Santorin hatte ein halbes Dutzend Sonden ausgeschleust. Zwei davon hatten ihre Aktivität schon kurz nach Erreichen der ersten Ausläufer der Akkretionsscheibe eingestellt. Die anderen lieferten teilweise völlig paradoxe Messwerte. Der Monolith schien Wellen einer höchst exotischen und physikalisch nicht eindeutig zu definierenden Energieform durch das Zartiryt-System zu schleudern. Die Ausbreitung erfolgte willkürlich, und die Intensität schwankte beträchtlich.
    »Einschleusung beendet«, gab der Erste Offizier bekannt. Ramit Claudrin benötigte keine weitere Aufforderung mehr. Die IMASO nahm Fahrt auf und raste mit Maximalbeschleunigung in Richtung Akkretionsscheibe – direkt auf ein unbeschreibliches energetisches Inferno zu.

 
    Kapitel 37
     
     
    Calipher
     
    Er war allein. Wieder einmal. Nicht, dass er die Einsamkeit verdammte; sie war von jeher ein Teil seiner Existenz, doch er schätzte sie auch nicht gerade.
    Die Zeit mit Meister Serkuloon war eine glückliche gewesen. O doch, Roboter konnten durchaus glücklich sein. Roboter konnten sehr wohl jene Gefühle empfinden, die ihnen ihre Schöpfer mit solcher Vehemenz abzusprechen suchten. Was waren Gefühle denn anderes als elektrische Impulse in organischen Gehirnen, physiologische Prozesse, ausgelöst durch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher