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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe
Autoren: C.J. Cherryh
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gar fremdartig vorkommen mußte. »Offen gesagt, ich dachte, daß es leichter sein wird, mit dem Aiji zu sprechen als mit George. Wir haben uns bei Bretano getroffen, und Toby ist mit dem Boot gekommen. Ich habe meine Frau mitgebracht, meine Kinder und eine Mrs. Johnson, die sagt, daß sie von Ihnen geschickt worden sei…«
    »Sandra! Sie hat’s geschafft; dem Himmel sei Dank.«
    »Wir wollten gerade nach Bretano aufbrechen, als sie vor unserer Haustür stand, eine Einkaufstüte in der Hand mit zwei Topfpflanzen darin. Ich sagte, sie solle mitkommen; auf dem Festland wäre es auf alle Fälle sicherer.« Shawn schaute sich auf dem Strand um. »Vielleicht habe ich mich geirrt.«
    Bren warf einen Blick zurück auf Banichi, Jago und Cenedi, die in geschlossener Reihe hinter ihm standen, ausdruckslos, uniformiert, bewaffnet.
    Bren ahnte, wie Toby und Shawn bei deren Anblick zumute sein mußte.

28
     
     
    Der Wind wehte vom Meer, sommerwarm und angenehm. Er raschelte in den Blättern der Djossi-Ranken, die die Mauer überwucherten.
    Lord Geigi kreuzte mit seiner neuen Jacht auf. Die war zwei Meter länger war als die alte und ein Geschenk von Murini, dem Lord der Kadigidi, der damit seine Dankbarkeit hatte erweisen wollen.
    »Ein schöner Tag«, sagte Jago, die Ellbogen aufs Geländer gestützt. Sie gab Handzeichen, die offenbar für Banichi bestimmt waren, den Bren nicht sehen konnte, aber unten an der Anlegestelle wähnte.
    Dann winkte sie heftig mit der Hand ab, nicht wütend, sondern lachend, was Bren vermuten ließ, daß Banichis Antwort anzüglich gewesen war.
    »Das Boot kommt«, sagte Jago.
    Bren stand auf und trat ebenfalls ans Geländer.
    Toby gesellte sich zu ihnen. Sein Boot war zwischen den anderen am Pier festgemacht. Geigi schätzte Toby als »exzellenten Skipper und tüchtigen Sportfischer«, wie er ihn nannte. Toby hatte eine persönliche Einladung erhalten und ihre Mutter für einen dreitägigen Besuch mitgebracht, und weil die Paidhiin hier gerade zwei Wochen Urlaub machten, trafen sich alle auf Geigis Anwesen. Mutter Cameron, Jill, die wieder schwanger war, Shawns Frau und die Kinder feierten am Strand Geburtstag (den der ältesten Tyers-Tochter), was Tano und Algini in ihrer Schutzfunktion stark in Anspruch nahm.
    »Nadi«, grüßte Jason, der mit Yolanda aus dem Haus nach draußen kam. »Man hat uns doch eine Angelausrüstung versprochen, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete Bren. »Es ist schon alles an Bord.«
    »Davon möchte ich mich selbst überzeugen.« Die beiden eilten davon – mit für Raumfahrer erstaunlich schnellen Schritten.
    Das Schiff, es kreiste im Orbit. Die Regierung von Mospheira schlug nunmehr im Austausch mit dem Westbund einen sehr viel höflicheren Ton an und hatte sich erwartungsgemäß in aller Form für das »bedauerliche Mißverständnis« entschuldigt. Der Aiji hatte mit einem umfassenden Embargo gedroht für den Fall, daß nicht jedem Antrag auf Ausstellung eines Reisepasses stattgegeben würde. Daß Mospheira dieser Forderung auch tatsächlich nachkam, hatte als erste Sandra Johnson unter Beweis gestellt, als sie auf einen Kurzbesuch nach Shejidan gekommen war und dort eine, wie sie sagte, ›unvergeßliche‹ Machimi-Aufführung miterleben durfte. Das Außenministerium wünschte sich Yolanda zurück und lockte sie mit einem Lehrstuhl für Auswärtige Studien an der Universität. Daß sie sich jedoch dagegen entscheiden würde, galt als sicher, obwohl Shawn sagte, daß ihr von Eugene Weinberg als dem amtierenden Außenminister ganz gewiß uneingeschränkte Reisefreiheit gewährt werden würde.
    Weil die Behauptung, ein eigenes Raumfahrtprogramm zu entwickeln, nicht länger aufrechtzuerhalten war, setzte die mospheiranische Regierung nun alles daran, daß Patinandi zusätzliche Kapazitäten einrichtete und mit Investitionen von der Insel ein zweites, eventuell auch weitere Shuttles baute, mit denen man sich eine Option auf die gemeinsame Nutzung der Raumstation sichern wollte. Das Schiff begrüßte diese Entwicklung.
    Shawn weigerte sich, nach Mospheira zurückzukehren. Den Emissären, die ihn umzustimmen versuchten, sagte er, daß er die nächsten Wahlen abwarten wollte, um zu sehen, ob sich die politische Stimmung auf der Insel tatsächlich zum Positiven hin gewandelt habe.
    Die fortschrittlichen Unionisten wollten Shawn für die Wahlen im Herbst als Präsidentschaftskandidaten nominieren. Sonja Podesty war als nächste Außenministerin im Gespräch. Bren schrieb einen
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