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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe
Autoren: C.J. Cherryh
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still.
    »Mit den besten Empfehlungen von Lord Tatiseigi«, tönte es gut verständlich aus dem Taschen-Kom.
     
    Deana Hanks war tot. Banichi ließ daran keinen Zweifel, und es wäre wahrscheinlich besser gewesen, nicht zu den Lastwagen zu gehen, aber Bren ging dennoch. Es stank nach Rauch, Öl und Meer, hauptsächlich nach Verbranntem, und während er sich dort aufhielt, brach aus den Klippen hoch oben ein kleines Felsstück, das in einer Schütte aus Geröll herabstürzte. Sechs Menschen. Jedenfalls zählte er sechs. Mehr Atevi. Zerdelltes Metall, verbrannter Lack. Banichi hatte sie mit einer Handgranate erwischt.
    Und Tatiseigis Truppen hatten die Ortschaft besetzt und mit Hilfe der Anwohner eine Straßenblockade errichtet. Soviel war über Funk zu hören.
    Fischerboote waren so nahe ans Ufer herangekommen wie nur möglich und dort vor Anker gegangen. Man sah die Taue ins Wasser reichen. Bren fiel auf, daß es dämmerte, als er und Banichi zum Strand zurückgingen.
    Jason und Jago warteten auf ihn, wo die Straße im Sand verschwand, wo zwei Bootswracks lagen und die Fähre von Dur angelandet war. Vor dem Hintergrund der Landzunge von Saduri hatten sich auf dem Wasser zahllose Jachten und Fischerboote eingefunden.
    Jago hatte seinen Computer. Das Gehäuse war offenbar großer Hitze ausgesetzt gewesen und teilweise schwer lädiert. Ein Wunder, daß der Gurt noch hielt.
    »Tut mir leid, Bren-ji. Es ließ sich nicht verhindern.«
    »Trotzdem, danke.« Er nahm ihr das Gerät ab, so wie es war. Was blieb ihm anderes übrig? Vielleicht würden sich einzelne Dateien noch bergen lassen, doch daran zweifelte er. »Wie geht es Ihnen? Sind Sie verletzt?«
    »Kaum der Rede wert, Nadi. Die Aiji-Mutter ist wohlauf, so auch Lord Geigi. Cenedi ist von einer Glasscherbe angeritzt worden. Von uns hat keiner ernstere Verletzungen davongetragen. Lord Geigis Steuermann hat anscheinend nicht nur einen, sondern beide Arme gebrochen. Um so höher ist zu bewerten, daß er uns sicher abgesetzt hat, als die Brücke getroffen wurde.«
    »Ich bin sehr froh, Jago.« Bren lehnte sich an den Fels und atmete tief durch. Er deutete auf die Fähre. »Waren Sie darauf vorbereitet?«
    »Wir hatten nicht die geringste Ahnung, Nadi«, antwortete Jago. »Unsere Leute hatten strikte Anweisung, alle Funkgeräte ausgeschaltet zu lassen. Rejiris Hilfe kam ganz unverhofft.«
    »Hanks ist tot. Ich habe sie gesehen. Wie sie umgekommen ist, läßt sich wohl kaum mehr rekonstruieren, aber es scheint, daß sie mit dem Wagen gegen die Felswand geprallt ist.« Er blickte, während er dies sagte, aufs Meer hinaus und entdeckte im Dunst aus Rauch und frühem Morgenlicht eine Segeljacht, die aus der Flotte der übrigen Boote herausstach.
    Sie gehörte nicht in hiesiges Gewässer. Sie kam von der Nordküste Mospheiras.
    »Mein Gott!« entfuhr es Bren, und dann auf ragi: »Das ist das Boot meines Bruders.«
     
    »Bren!« brüllte jemand, und Bren erkannte den Mann, der aus dem angelandeten Beiboot heraussprang, eine Fischerjacke trug und einen lächerlichen Hut, dessen Krempe mit Angelhaken, Blinkern und Schwimmern gespickt war. Ihm folgend, stiegen nun auch Yolanda Mercheson und Shawn Tyers über den Dollbord des orangefarbenen Kunststoffbootes. Yolanda hatte offenbar Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Doch Bren hatte nur noch Augen für Toby, den unrasierten Bruder, der aussah, als hätte er seit Tagen nicht mehr geschlafen, aber dennoch über das ganze Gesicht grinste.
    »Mann, ist das schön, dich zu sehen.«
    »Und wie ich mich erst freue!« sagte Bren. Er warf die Arme um den Bruder, drückte ihn an sich, und es kümmerte ihn nicht, was Atevi davon halten mochten.
    »Was machst du hier?« gelang es ihm zu fragen.
    »Das gleiche wollte ich dich fragen«, antwortete Toby. »Haben wir jetzt Krieg oder was? Wir sind von einem Kanonenboot hierher eskortiert worden.«
    »Das ist eines von uns. Wie geht es Mutter?«
    »Ganz gut. Wir konnten sie allerdings nicht mitbringen. Jill ist bei ihr. Und die Kinder. Wir haben aber Shawns Familie mitgebracht.«
    Shawn trug eine dick wattierte Jacke, hellblau. So leger hatte er seinen Chef noch nie gesehen. Er löste sich von Toby und streckte die Hand zum Gruß aus.
    »Willkommen an Land, Sir. Was verschafft uns die Ehre?«
    »Es wurde langsam ungemütlich«, sagte Shawn und deutete mit einem Nicken in die Richtung, aus der er gekommen war. Derweil begrüßten sich Jason und seine Kollegin auf eine Weise, die den Atevi ganz und
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