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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)
Autoren: Ilsa J. Bick
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Wolfskadaver als rituelle Wächter dienten und Wolf eine entsprechende Kutte trug, musste Darth eigentlich wissen, dass das Tier da war. Es sei denn, das war nur Wolfs ganz besonderer kleiner Fetisch, sein Seelenbegleiter oder was auch immer, mit dem sich Darth und die anderen einfach abfanden.
    Sie dachte darüber nach, was sie gerade erlebt hatte. Wie sollte sie es nennen? Einen Bewusstseinssprung? Oder hatte sich jemand in ihr Bewusstsein hineingedrängt? Oder beides? Denk nach, Alex, wie hat es angefangen? Sie war bei dem Wolfshund gewesen  … nein, das stimmte nicht ganz. Der Bewusstseinssprung war passiert, als sie sich entspannte und das Tier anlockte. Sie hatte in ihrer Wachsamkeit nachgelassen, und dann war entweder ihr Monster herausgekommen oder etwas – jemand – hatte es gepackt. Und was bedeutete das nun genau?
    Ihr Monster wachte immer dann auf, wenn Wolf in der Nähe war. Vielleicht war er also schon auf dem Weg hierher und sie hatte unterschwellig seinen Geruch aufgeschnappt, ihn aber nicht bewusst wahrgenommen, weil sie an die Veränderten gewöhnt war. Könnte sein. Sie hatte keine Ahnung, wie weit ihr sechster Sinn reichte. Wahrscheinlich spielte auch der Wind eine Rolle, aber im Moment regte sich kein Lüftchen. Doch Wolf könnte in der Nähe sein. Ohne Darth aus den Augen zu lassen, verlangsamte sie ihren Schritt und schnupperte, ließ die Luft über ihre Zunge streichen, doch sie konnte nur den Kupfergeschmack ihres Blutes, Nadelbäume, Schnee, den flüchtigen Duft des Wolfshundes wahrnehmen. Kein Wolf.
    Na schön, das also nicht. Es sei denn, Wolf ist auf dem Heimweg und das Monster weiß irgendwie davon. Ja, aber wie sollte das funktionieren? Vielleicht so, wie du an jemanden denkst, und dann klingelt plötzlich dein Handy. Was bedeuten würde, dass ihr Monster auf irgendeine merkwürdige Art mit Wolf in Kontakt stand.
    »Tja, Schätzchen, ich hoffe, das ist nicht der Fall.« Eine aufkommende Brise teilte das Wölkchen ihres Atems. Aber was hab ich gesehen? Was war das? Sie drehte sich um und schaute zurück zu dem Hang am See. Sie konnte es einfach nicht genau  …
    »Moment mal.« Blinzelnd betrachtete sie die blendenden Sonnenstrahlen auf der makellosen Schneefläche des Sees. Genau das hab ich gesehen! Es war einfach irreal. Es ist nicht dieselbe Perspektive, aber wenn das der See war  … »Beim Bewusstseinssprung war der See links von mir. Das heißt, ich kam von Westen.« Ihre Augen weiteten sich. Und ich habe drei Jugendliche gesehen, vor mir, sie sind weggelaufen  …
    »Nein, das stimmt nicht ganz. Pusch-pusch-pusch«, flüsterte sie. Das grelle Licht trieb ihr Tränen in die Augen. »Los-los-los.« Was bedeutet das? »Denk nach, Alex, mach schon.«
    Zuerst waren sie und das Monster gesprungen – nein, nein, sie wurden in jemanden hineingezogen, in einen Jungen. Ein Veränderter, zielstrebig, übersprudelnd vor Jagdeifer. Bei ihm war dieser rote Sturm, das Pusch-pusch-los-los. Aber da war noch jemand gewesen, der schrie: Lass mich los-los-los.
    Und dann hatte sich ihr Blickwinkel verschoben. Ich bin weiter nach vorn gesprungen, in jemand anderen, auch ein Junge. Was sie dann empfunden hatte, war anders gewesen: nicht nur das Pusch-pusch-los-los, sondern das Gefühl, gereizt und gleichzeitig gejagt zu werden, zwei  … nein, drei anderen Veränderten hinterher, so wie Cowboys Vieh zusammentrieben. Zwei von ihnen hatte sie ziemlich deutlich gesehen: den schlaksigen Kerl mit der wilden Mähne und einen kleineren  …
    »O mein Gott«, hauchte sie. Alex, du Idiotin. Das war Marley, also muss der kleinere Junge Ernie gewesen sein. »Und das bedeutet, diese anderen Veränderten jagen alle  … «
    Ein Schuss zerriss die Stille.

3
    »H annah!« Chris schlug mit der Faust gegen die Scheibe. Unten auf dem Schnee, und jetzt schon viel näher am Stall, teilten sich die Veränderten auf, fünf rechts, fünf links. Die nehmen sie in die Zange. Wieder hämmerte er gegen das massive Doppelglasfenster. »Hannah, Hannah! «
    Blöd, sinnlos, was machst du da? Er musste hier raus. Chris packte den Fenstergriff, aber der bewegte sich nicht, dann sah er das Schlüsselloch und begriff. »Ein Schloss?« Wer auch immer dieses Zimmer eingerichtet hatte, wollte wirklich, dass hier keiner herauskam. Also musste er entweder das Fenster einschlagen und am Spalier hinunterklettern oder die Tür auftreten. Beides nicht toll, aber durchs Fenster ging es schneller.
    Chris hob den Stuhl hoch, packte ihn
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