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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)
Autoren: Sarwat Chadda
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schmalen, zierlichen Fingern strich er sich das blonde Haar aus dem Gesicht. Er wirkte wie zwanzig oder sogar jünger.
    Es war Savage, andererseits aber auch wieder nicht. Hätte Ash nicht das alte Gemälde gekannt, wäre er nie auf die Idee gekommen, dass dieser Mann und derjenige, der sein Leben zerstört hatte, ein und dieselbe Person waren.
    Dann öffnete Savage die Augen. Das kalte Blau darin war verschwunden, stattdessen hatten zwei Kugeln aus vollkommener, faszinierender Schwärze seinen Platz eingenommen.
    Savage trat in den Rauch, der von einer brennenden Pfütze aus Eisen aufstieg. Die Sohlen seiner Füße fingen Feuer, Flammen leckten seine Unterschenkel hinauf und wickelten sich züngelnd um seinen Körper, wo sie sich abkühlten und in Stoff verwandelten, sodass Savage innerhalb von Sekunden in einen Anzug aus gleißendem Feuer gekleidet war.
    So kniete er vor dem goldenen Dämonenkönig.
    »Mein Herr und Meister.«
    »Mein treuer Sklave« , dröhnte Ravana. »Bist du mit deiner Belohnung zufrieden?«
    Am Rande ihrer Kräfte und über alle Maßen entsetzt, kauerte Lucky noch immer auf Händen und Knien, während Jackie sie festhielt. Doch dann drehte sie sich um und erspähte Ash. Urplötzlich hellte ihr Gesicht sich freudig auf. Mit Tränen in den Augen blinzelte sie ihm zu und konnte offensichtlich nicht fassen, was sie sah.
    »Ash!«, rief sie.
    Alarmiert wandten sich alle zu ihm um, Savage, Mayar und Jackie. Jeder glotzte ihn an, völlig verdattert, ihn aufrecht, atmend und lebendig zu sehen. Savages schönes Gesicht verzerrte sich vor Zorn.
    Ash streckte die Hand aus. »Ich will nur meine Schwester wiederhaben.« Von dem hellen Licht wurde ihm schwindlig, daher musste er taumelnd kurz die Augen schließen.
    Mayar lachte. »Der Junge halluziniert, Meister. Erlaubt mir, ihn ein für alle Mal zu töten.«
    »Tu es«, keifte Savage.
    Mayars Schritte ließen die gesamte Plattform erbeben. Von Sturm und Regen in Mitleidenschaft gezogen, platzten die Ziegel am äußeren Rand ab und purzelten in die Tiefe.
    »Aus …« Ash zuckte zusammen, weil seine Augen plötzlich schmerzten. »… aus meinem Weg, Dämon.«
    Mayar stieß ein kehliges Brüllen, halb Gelächter, halb Knurren, aus. »Hast du Angst, Junge?« Er hielt an und breitete die Arme aus, damit Ash nicht an ihm vorbeikonnte. »Gut. Zuerst reiße ich dir die Arme aus, dann die Beine. Ich werde dich bei lebendigem Leib auffressen. Diesmal kommst du nicht zurück.«
    Ash konnte nicht weglaufen. Hinter ihm war eine Armee Rakshasas. Noch hatte keiner von ihnen gewagt, die Brücke zu betreten, trotzdem würden sie es niemals zulassen, dass er entkam.
    Grelle Blitze zuckten vor Ashs Augen und schossen qualvoll durch seine Höhlen direkt in seinen Kopf. Eiskalter Schmerz rann kribbelnd durch seine Wirbelsäule und verästelte sich in jede Zelle seines Körpers, bis in die Finger- und Zehenspitzen.
    Noch nie hatte er sich so lebendig gefühlt.
    Glühende Punkte erschienen auf dem Körper des Dämons. Sie waren unterschiedlich hell und leuchteten am stärksten über den lebenswichtigen Organen und Adern. Ash wusste genau, wohin er zielen musste, um den größten Schaden anzurichten.
    Dies war wahrhaftiges Marma-Adi, die wahre Kunst der tödlichen Berührung. Dies war Kalis Geschenk an ihn.
    Ash ballte die Hände zu Fäusten.
    Mayar trat auf ihn zu und war nur noch fünf oder sechs Meter von Ash entfernt. Ash konnte weder zurück noch an dem Rakshasa vorbei. Der einzige Weg führte geradewegs durch Mayar hindurch.
    »Jackie und ich werden deine Schwester genüsslich verspeisen. Kleine Mädchen sind wahre Leckerbissen.« Mayar schmatzte laut. »Köstlich.«
    Ash biss sich so fest auf die Lippe, dass er Blut schmeckte, und blickte dem Krokodil-Dämon in die Augen. »Zur Seite, Rakshasa«, befahl Ash.
    Mayar grölte laut und Ash griff mit steif ausgestrecktem Arm an, die Finger wie zu einer Speerspitze geformt. Er zielte auf den hell leuchtenden Mittelpunkt des Rakshasas.
    Mit geschlossenen Augen preschte er los und rammte das Hindernis vor sich. Kurz hatte er den Eindruck, nicht mehr atmen zu können, doch er stürmte weiter und hielt erst wieder inne, als er frische Luft auf seinem Gesicht spürte. Seine Haut klebte und er blinzelte Blut aus seinen Wimpern.
    Plötzlich ließ ein Gurgeln ihn herumfahren. Hinter ihm war Mayar auf die Knie gefallen. In seinem Oberkörper klaffte ein schauerliches Loch.
    Ash war geradewegs durch ihn hindurchgestürmt.
    Seine Haut
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