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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)
Autoren: Sarwat Chadda
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Erde erbebt und Ashs Körper macht einen Satz.
    Kali stellt sich über ihn und stampft erneut.
    Eine zweite Schockwelle wandert durch Ashs Körper.
    Kali tanzt und mit jedem ihrer Tritte und hämmernden Sprünge gibt es Ash einen Ruck. Am Horizont brauen sich Stürme zusammen, als sie ihre glänzenden Schwerter durch die Luft sausen lässt und die Himmel anbrüllt.
    Schmerz beutelt ihn. Die Toten sollten keinen Schmerz verspüren.
    Es beginnt in seinem Daumen, verzweigt sich dann und spült in Wellen von purer Energie durch ihn hindurch. Wieder und wieder verästelt es sich, während der Kali-Aastra sich teilt und vervielfacht, bis er jedes einzelne Atom durchdrungen hat.
    Dann setzt Kali erneut zum Sprung an, höher als zuvor. Krachend donnert sie auf die Erde und diese letzte Erschütterung geht Ash durch und durch.
    Als die Göttin verblasst, hält das Donnern an.
    Es ist das Schlagen seines eigenen Herzens, das wieder pocht – im Takt zu Kalis Tanz.

Kapitel 36
    Regen prasselte in sein Gesicht und befeuchtete seine trockenen Lippen. Beißender Wind peitschte ihm gegen die Haut und heißer, lebendiger Schmerz pochte in jedem Muskel. Er schlug die Augen auf und starrte, ohne zu blinzeln, auf die schwarzen Gewitterwolken, die von Blitzen zerrissen wurden.
    Keuchend riss Ash den Mund auf, als die Luft zurück in seine Lungen strömte, und brüllte, als er wiedergeboren wurde.

Kapitel 37
    Schlotternd bemühte sich Ash aufzustehen und zwang seine Glieder, sich wieder zu regen. Ein Ächzen entkam seinen Lippen, als er endlich auf den Beinen war. Er presste die Hand auf den Bauch, spürte, wie die Wunde sich schloss, und beobachtete den Regen dabei, wie er das Blut fortspülte. Schon bedeckten zahlreiche Pfützen den Boden des Grabens, die im Sekundentakt breiter und tiefer wurden.
    Letztendlich war der Monsun doch gekommen. Fette, schwere Tropfen hämmerten auf Ash ein und die wirbelnden Wolken wurden von dunklem Donnergrollen begleitet.
    Sein Herz pochte so heftig gegen seine Rippen, als wolle es ausbrechen. Elektrische Energie durchfuhr ihn und lud jede Faser einzeln auf. All seine Sinne prickelten: Seine Haut fühlte sich an, als würde sie von einer Million Nadeln gepikt, und er konnte selbst die flüchtigsten Gerüche wahrnehmen. Wasser. Schweiß. Blut. Angst und Freude. Und in seinen Ohren hallten alle möglichen Geräusche wider, die entfernten Schreie der Rakshasas, das Trippeln kleiner Insekten unterhalb der Stadt und sogar das Schweigen der Toten.
    Indem er dem Aastra den großen Tod gegeben hatte, den er brauchte, hatte Ash beide Stücke erweckt: die Pfeilspitze und den Splitter. Die gewaltigen Energien des Aastras hatten ausgereicht, sein Herz erneut in Gang zu setzen und die Wunde zu heilen, um ihn ins Leben zurückzuholen.
    Aber was bin ich jetzt?
    Ein Geschöpf Kalis.
    Ash war aus einem bestimmten Grund wiedergeboren worden, denn Savage hatte die Eisernen Tore geöffnet.
    Er musste zurück auf den Hauptplatz.
    Ash stolperte auf die langen, dünnen Pfeiler der Brücke zu. Der alte Stein der Stützsäulen war voller Risse. Mit zu schnell klopfendem Herzen kletterte er aufwärts, Zentimeter für Zentimeter, und dachte an alles andere als den Aufstieg. Regen und Wind drohten, ihn von den Pfeilern zu pflücken, und mehr als einmal hielt er inne. Unter ihm war das rasch ansteigende Wasser des Grabens, über ihm Blitz und Donner.
    Dann erhob sich ein neues Geräusch über das Gewitter.
    Gelächter. So voller Wut und Abscheu, dass es ihm vorkam, als würde ihm jemand ins Gesicht spucken.
    Ash schüttelte sich das Wasser aus den Augen und schaute wütend zu der Brücke hoch. Alles tat ihm weh und seine Haut war wund und aufgeschürft, weil er sich beim bisherigen Aufstieg an den rauen Lehmziegeln geschnitten hatte. Trotzdem musste er weiter, dort hinauf.
    Immer noch erschallte das Lachen, tiefer jetzt, trotziger, als fordere es die Blitze heraus einzuschlagen.
    Frierend, durchnässt bis auf die Haut und so erschöpft, dass er sich am liebsten übergeben hätte, langte Ash am höchsten Punkt des Brückenpfeilers an. Der Brückensteg ragte direkt über ihm auf, doch die Stützsäule war einen Meter schmaler, sodass man ihn von oben nicht sehen konnte. Ash streckte sich nach dem Rand des Stegs aus und fuhr auf der Suche nach Halt mit den Fingern über das Mauerwerk. Wie ein Wasserfall strömte der Regen über die Kante.
    Ash hakte die Fingerspitzen in eine schmale Furche und schwang sich in die Höhe, wo er
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