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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)
Autoren: Sarwat Chadda
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Bewusstsein zu verlieren. Doch plötzlich heulte Ravana auf und Ash war frei. Der Dämonenfürst taumelte. Schwarze Wolken vernebelten Ash die Sicht, trotzdem entdeckte er die Gestalt, die sich an Ravanas Rücken geheftet hatte.
    Parvati hielt sich an seiner Schulter fest und hatte die Zähne in seinen Hals vergraben, um ihr Gift in die Adern ihres Vaters zu pumpen. Ravana versuchte, sie abzuschütteln, doch sie klammerte sich eisern fest. Auf ihrem Rücken war ein langer gezackter Schnitt zu sehen, der heftig blutete. Ash bemerkte, wie blass und entkräftet sie war, wie zerschunden und blutverschmiert. Trotzdem ließ sie nicht los. Schließlich erwischte Ravana mit der offenen Hand ihren Kopf und schmetterte sie zu Boden. Parvati schlitterte über die zerklüfteten Steinplatten und blieb reglos liegen.
    Aus der Bisswunde des Dämonenfürsten floss glitzerndes goldenes Blut. Knurrend schoss Ravana auf Ash zu und packte ihn an der Kehle. Er hob ihn in die Höhe und hauchte dem Jungen seinen stinkenden Atem ins Gesicht.
    »Nicht in euren kühnsten Träumen könntet ihr mich bezwingen, Junge« , wisperte Ravana. »Wen soll ich zuerst töten? Meine verräterische Tochter? Nein, ich weiß etwas Besseres.« Boshaft stierte er Lucky an. »Deine süße Schwester.«
    Da!
    Ein leuchtender Punkt war auf Ravanas Hals aufgetaucht, wo Parvati seine goldene Haut mit ihren Zähnen durchbohrt hatte. Zwei kleine Löcher, kleiner als Nadelstiche, die direkt neben seiner Halsschlagader saßen. Das Licht war schwach, aber es war Ashs einzige Chance.
    Ash spannte die Nackenmuskeln an und bemühte sich, dem Druck zu widerstehen, der ihm wie ein Schraubstock die Luftröhre zerdrücken wollte. All seine verbliebene Kraft konzentrierte er auf seine Hand, schickte sie die Handfläche entlang und in seinen Daumen – den Daumen, in den der winzige, tödliche Splitter eingedrungen war.
    »Oder soll ich sie vielleicht verwandeln?« , fuhr Ravana fort. »Sie mit dem Geschenk meines Wahnsinns beglücken und verändern? Ihren Geist und ihren Körper verpesten, sodass der Tod eine Erlösung wäre … was ich ihr versagen werde. Überlege nur, welche Qualen das wären!«
    »Vielleicht so ähnlich wie diese hier?«
    Ash bohrte seinen Daumen in den kleinen, leuchtend weißen Fleck neben Ravanas Luftröhre. Sein Finger zerriss die Haut wie Papier und schon bald lief Ash das goldene Blut in Strömen über die Hand.
    Ravana ließ ihn fallen, torkelte und hielt sich den Hals. »Nein, nein!«
    Über Ravana erschienen schwebende Lichter. Ash sah zu, wie sie sich über Ravanas Adern, Gelenken und seinem Herzen verteilten und dabei immer kräftiger glühten. Der Dämonenkönig wurde schwächer.
    Ash trat auf den wankenden Giganten zu. Über seinem Herzen leuchteten die Lichter schon bald am kräftigsten. Ash konnte im blanken Metall von Ravanas Haut sein Spiegelbild sehen. Blutbesudelt, mit funkelnden, grimmigen Augen und einem hageren Gesicht hätte man ihn für den Tod persönlich halten können. Ihre Blicke trafen sich und vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben trat ein Anflug von Furcht in die Augen des Dämonenkönigs.
    »Nein« , grollte Ravana. »Das ist nicht möglich. Nicht ohne den Kali-Aastra.«
    Ash holte mit der Faust aus.
    »Ich bin der Kali-Aastra.«
    Sein Boxschlag zerschmetterte die goldene Brust und Ravana stieß einen donnernden Schrei aus. Ashs Arm glitt bis zum Ellbogen hinein und seine Finger bekamen das Herz des Dämons zu fassen. Unter Fluten von goldenem Blut riss er es heraus.
    Ravanas gewaltiger Todesschrei schleuderte Ash einige Meter rückwärts und entfesselte einen orkanartigen Sturm. Ash stolperte, hatte das Herz jedoch noch immer fest umklammert. Dann drückte er zu, bis der pulsierende Muskel platzte.
    Ravana, noch immer aufrecht, verlor das Gleichgewicht, schwankte und presste die Hände auf die klaffenden Wunden in Hals und Brustkorb, um den unablässigen Strom aus funkelndem Gold zu stoppen. Allmählich verblasste seine Haut, wurde grau und leblos. Er ließ sich auf die Knie sinken und fasste Ash fest ins Auge. Schließlich verwandelte sich sein Körper in eine leblose Statue aus kaltem Staub.
    Ash holte erneut aus, bereit, dem Dämon einen letzten Schlag zu versetzen, damit das Ding in einer Wolke aus Nichts explodierte. Doch dann verharrte er.
    Der Regen grub schwarze Krater in das, was vom Fürsten der Dämonen übrig war. Dünne Rinnsale aus Wasser vermischten sich mit der Asche, spülten über den Körper und
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