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Arztromane

Arztromane

Titel: Arztromane
Autoren: Sissi Kaipurgay
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mein Schatz und dirigiert mich rückwärts.
    „Und ich dachte, du bist nur auf einen Fick aus“, erwidere ich mit heiserer Stimme.
    „Den will ich auch, aber nur, wenn du mich darum anflehst.“ Jens grinst und doch wirkt er noch unsicher.
    Der liebe Doktor ist unter seiner coolen Maske äußerst sensibel, wer hätte das gedacht. Ich falle auf das Laken und Jens auf mich drauf. Er nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände und gibt mir einen liebevollen Kuss, der in meinem Bauch einen Schwarm Schmetterlinge aufscheucht.
    „Du hast mir Drogen verabreicht, damit ich dir verfalle“, beschuldige ich ihn, als ich wieder Luft bekomme.
    Er reißt erstaunt die Augen auf und schüttelt vehement den Kopf.
    „Ich habe dir die übliche Narkose gegeben, sonst nichts“, erwidert er entrüstet. „Es muss an meiner Nähe gelegen haben, dass du immer hart warst.“
    Insgeheim gebe ich Jens recht, denn gefallen hat er mir von Anfang an, nur habe ich das nicht wahrhaben wollen. Mein Selbstwertgefühl ist nicht besonders groß und wer hätte g e dacht, dass dieser tolle Typ auf mich abfährt?  
     
    „Kommst du? Das Essen ist fertig?“, rufe ich quer durch die Wohnung und verteile die Bra t kartoffeln mit Spiegelei auf zwei Tellern.  
    Jens kommt angeschlichen und stellt sich hinter mich. Er riecht frisch, nach Seife und me i nem Aftershave, trägt nur eine Shorts und küsst meinen Rücken.  
    „Wenn ich gewusst hätte, dass du Koch bist, hätte ich gleich am ersten Tag um deine Hand angehalten.“
    Ach ja, der Schalk regiert ihn mal wieder. Es ist knapp eine Stunde her, dass er in meinen Armen eine Träne vergossen hat, nun hat er wieder Oberwasser.
    Ich stelle die Pfanne auf den Herd, wische die Finger an der Schürze ab und setze mich an den Küchentisch, Jens gegenüber. Stumm essen wir, dabei werfen wir uns immer wieder verliebte Blicke zu. Uns ist klar, was gleich passieren wird, und die Vorfreude baut mit meiner Schürze ein kariertes Zeltdach.
    „Julius?“ Jens greift über den Tisch und schnappt sich meine freie Hand. „Darf ich über Nacht bleiben?“
    „Ich hatte gehofft, dass du länger bleibst“, antworte ich und zwinkere ihm zu.
    „Alles klar. Ich komme morgen nach der Arbeit mit einem Koffer wieder her.“
    Der Doktor grinst breit und drückt meine Finger. Wir beenden die Mahlzeit einhändig, denn wir können einfach nicht voneinander lassen.
     
    Das können wir irgendwie überhaupt nicht mehr, weshalb wir einen Monat später zusa m menziehen. Jens ist ein Spinner, aber da ich weiß, dass hinter dem Schalk ein empfindlicher Kern sitzt, komme ich gut damit klar.  
    ENDE

Der Kinderarzt
    Tim hat Fieber und der gerufene Arzt hat nichts Besseres zu tun, als mich wie einen Rabe n vater anzugucken. Erst als ich ihm erkläre, wie ich zu meinem Sohn gekommen bin, wird er netter und damit sehr attraktiv ...  
     
    „Und Sie betreuen den Jungen ganz allein?“, fragt Dr. Pfannenberg und seine Stimme wie auch sein Blick verraten tiefe Missbilligung.
    „Ja, das tue ich, und uns geht es gut, nicht wahr, Timmilein?“
    Mein Sohn verzieht das Mündchen und stößt einen Schrei aus, der mich zusammenfahren lässt. Seine Haut glüht und ist krebsrot. Verdammt, dieser Vollpfosten von einem Arzt soll meinen Schatz heilen, nicht mich runtermachen.
     
    Es ist Sonntagabend und der herbeigerufene Kinderarzt, ein an sich sympathisch wirkender Kerl von Anfang dreißig, widmet sich endlich meinem Sohn. Er horcht die Brust ab, guckt in Mund und Ohren und verschreibt schließlich ein Medikament, drückt mir den Zettel in die Hand und packt seine Instrumente ein.
    „Dreimal täglich und messen Sie heute noch einmal Fieber“, erklärt er, während ich dumm da stehe, das Rezept anglotze und wie mein Sohn heulen könnte.
    „Danke“, nuschle ich und meine Augen brennen, vor Erschöpfung und Frust.
    Die  letzten zwei Nächte hat Timmi mich wach gehalten, geschrien und  kaum geschlafen. Ich habe nur e tappenweise ein wenig dösen können, da mich die Sorge um ihn schier verzwe i feln ließ. Heute war es einfach nicht mehr auszuhalten und ich mit den Nerven am Ende, weshalb ich den Arzt gerufen habe,  welcher  zum Glück  erschienen  ist, obwohl wir Woche n ende haben.  
    Dr. Pfannenberg habe ich aus den Gelben Seiten ausgewählt, da er in dem Stadtteil, in dem ich wohne, praktiziert. Er hat sogleich zugesagt zu kommen, vielleicht auch, weil Tims G e schrei  während des Telefonats zu hören war.  
    Nun steht er
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