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Arztromane

Arztromane

Titel: Arztromane
Autoren: Sissi Kaipurgay
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oder wir sind spazieren gegangen, waren Formulierungen, die er oft b e nutzt hat. Wer ist ‚wir‘, sein Schwanz und er? Oder er und ein Ehegespons? Er und ein Freund, oder hat er einen Hund?  
    „Ich ... ich kann’s einfach nicht. Es ist falsch“, wispert Charles und reißt mich somit aus me i nen Gedanken.  
    „Falsch?“, echoe ich und für einen Moment gerate ich aus dem Konzept.
    „MAN darf das nicht. Es ist Sünde und unrein. Außerdem ... außerdem hat ein Mann nur ei n tausend Schuss und die darf man nicht sinnlos vergeuden.“  
    Der Blick, den Charles mir jetzt vertrauensselig zuwirft, ist herzzerreißend. Himmel, Arsch und Zwirn, wer hat ihm denn den Scheiß eingebläut? Ich seufze und stelle das Zeichnen ein.
    „Herr Browning, ich bitte Sie, das ist doch nicht wahr.“
    „Aber ich glaube daran und Sie haben mal gesagt, ich soll an meinem Glauben festhalten.“
    Ja, verdammt, wann war das denn? Er muss mal von Gott geredet haben, erinnere ich mich schwach, doch das ist etwas ganz anderes als das hier.
    „Herr Browning“, raune ich beschwörend und glotze auf meinen Block. „Sie werden krank, wenn Sie nicht regelmäßig …“
    „Es pass iert nachts“, unterbricht mich  Charles flüsternd. „Es passiert einfach und am näch s ten Morgen ist alles ... besudelt.“  
    Das Entsetzen in seiner Stimme ist echt. Ich bohre den Bleistift durch die grinsende Eichel und denke nach. Dies hier ist ein Präzedenzfall, hier gelten meine Prinzipien nicht.
    „Herr Browning – Charly - haben Sie eine Frau?“
    „Nein.“
    „Möchten Sie eine haben? Hatten Sie je Geschlechtsverkehr?“
    Schweigen. Ich gucke zu ihm. Er ist puterrot geworden.
    „Nein“, wispert er schließlich und fummelt an seinem Hosenknopf herum.
    „Charly, ich will Ihnen helfen. Doch dafür müssen Sie mit mir reden. Haben Sie noch nie E r leichterung durch eine fremde Hand erfahren?“  
    Auf der Richterskala von Tomatenketchup erreicht Charles´ Gesicht die Note zehn, mehr geht nicht. Er schüttelt den Kopf und glotzt nach unten.
    „Charly, das ist doch kein Grund, sich zu schämen“, beruhige ich ihn und lege den Block weg. „Es gibt viele Männer, die noch nie …“
    „Nein“, stöhnt Charles und sein Blick huscht zu mir. „Ich bin unnormal. Ein Freak. Ein Tölpel, den keiner will. Ich bin hässlich, mein ... mein Ding ist hässlich. Ich fühle mich so elend.“
    Dies ist der Moment, an dem ich mich am liebsten zu ihm auf die Liege begeben und ihn in den Arm genommen hätte. Ich halte mich jedoch an meiner Doktorwürde fest, widerstehe dem Impuls und ertappe mich dabei, dass ich an einem Fingernagel kaue. Mist. Aber we l cher Therapeut ist schon normal?  
    „Charly, Sie sind ein attraktiver Mann, der voll im Leben steht. Was soll denn an Ihnen falsch sein?“
    „Alles“, wimmert Charles und mein Herz weint mit.
    „Charly, ich will, dass Sie mir jetzt genau zuhören und tun, was ich Ihnen sage.“
    Charles wird sofort ruhig, entspannt sich und schaut erwartungsvoll zu mir.
    „Sie öffnen jetzt Ihre Hose, holen Ihren Schw… Ihr Glied hervor und fassen es an.“
    Er erstarrt und seine Augen werden Lolligroß.
    „Nein“, japst er. „Nein, niemals.“
    „Passen Sie auf, ich mache es Ihnen vor und dann tun Sie es  mir nach“, erkläre ich, packe beherzt meinen Hosenlatz, öffne ihn und taste nach meinem Schwanz.
    Ein schrumpeliger Wurm gleitet in meine Hand. Peinlich. Ich drücke und knete ein wenig, bis die Konsistenz härter wird. Okay, den kann ich jetzt zeigen. Ich hole ihn hervor und ruckle die Hose zurecht, bis er genug Platz hat. Charles Blick klebt an mir und als er meinen kle i nen Freund sieht, werden seine Augen noch größer.  
    Zögernd fummelt er an seiner Hose, bekommt den Knopf auf und ich halte unwillkürlich den Atem an, als er den Reißverschluss gaaaanz langsam nach unten zieht. Mit beiden Händen rupft er den Hosenstall auf, hebt das Becken an und schiebt den Stoff nach unten. Ein draller Schwanz ploppt hoch und bleibt schwingend kerzengerade stehen. Oh, da kann meiner kaum mithalten, doch er versucht es zumindest bei diesem Anblick.
    „Wie fühlen Sie sich?“, frage ich und meine Stimme verliert für einen Moment den professi o nellen Ton.  
    „Es geht“, piepst Charles.
    „Schuldgefühle?“
    „Nein … Ja … Es ist so peinlich“, wispert er.
    „Aber ich sitze hier doch genauso“, wende ich ein.
    „Ja … aber das machen Sie sicher häufig mit anderen Patienten und
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