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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)
Autoren: Melissa Marr
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Versuch angeknurrt hatte.
    Vorsichtig stand Kitty auf. Sie schwankte nur leicht, als die Nachwirkung der Blutmagie sie traf. »Mir geht’s gut«, log sie, bevor er eine Bemerkung machen konnte.
    Edgar berührte sie nicht, aber sie wussten beide, dass er ihr so nahe war, dass sie, wenn sie gefallen wäre, sofort in seinen Armen gelegen hätte. Sie war kein zerbrechliches Wesen, doch Edgar bestand nur aus Muskeln und hätte sie leicht tragen können. Das hieß aber nicht, dass sie hochgehoben werden wollte . Für sie war es eine Frage des Stolzes, dass sie auf ihren eigenen Füßen stehen konnte, nachdem sie Magie gewirkt hatte.
    Langsam drehte sie sich zu ihm um. »Du hast Blut an der Hose.«
    »Stimmt.« Er sah sie eindringlich an und deutete ihr Schweigen und ihre Bewegungen mit einer Vertrautheit, die in unzähligen Jahren gewachsen war. »Du solltest noch nicht versuchen zu gehen.«
    Kitty zog einen Schmollmund. Sie war die einzige der Arrivals, die Zauber wirken konnte wie einige Bewohner des Wastelands. Aber sie hatte dabei immer das Gefühl, als werde sie von innen heraus zerrissen. Was es auch war, das sie alle aus ihrer eigenen Zeit und ihrer angestammten Welt hierher versetzt hatte, es hatte Kitty verändert. Sie hatte mehr mit den hier ansässigen Wastelandern gemeinsam, als ihr lieb war. Aber leider reichte die Ähnlichkeit nicht so weit, dass sie Magie wirken konnte, ohne die Folgen zu spüren.
    Einen Moment später lehnte sie sich ein bisschen bei ihm an. »Ich hasse Magie.«
    »Wird es eigentlich mit der Zeit leichter, oder verbirgst du den Schmerz nur besser?«
    »Was für einen Schmerz?«, witzelte sie. Die kurze Benommenheit, die der Kampfrausch und die Magie hervorgerufen hatten, wich. Jetzt überfiel sie der bohrende Schmerz der Schusswunde, die sie bisher ignoriert hatte, und das Brennen des Bluts auf ihrem Gesicht und ihren Armen vereinte sich mit dem Stechen in ihrer Schulter. Sie spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen rannen, aber sie war nicht so dumm, sich die Augen zu wischen, solange sie noch Mönchsblut an den Händen hatte. Stattdessen beugte sie den Kopf vor, sodass ein paar Locken, die sich gelöst hatten, nach vorn fielen und halfen, die Tränen zu verbergen. So ruhig sie konnte, griff sie nach unten und zog das Messer aus der Leiche. Übervorsichtig wischte sie es an der grauen Tunika des Mönchs ab.
    Doch in der kurzen Zeit gelang es ihr nicht, ihren Schmerz zu überspielen. Bei einem der anderen wäre ihr das vielleicht gelungen, aber Edgar beobachtete sie so genau, dass sie nicht viel vor ihm verbergen konnte. Als sie aufstand, hielt Edgar eines seiner albernen Spitzentaschentücher in der Hand.
    »Es ist keine Schande, eine Pause zu machen.« Er strich ihr lockiges Haar zurück und wischte ihr Tränen und Blut vom Gesicht.
    »Ich brauch keine Pause«, erwiderte sie, legte aber eine Hand an seine Brust. Der Schmerz würde vergehen. Die Wunden würden heilen. Sie musste nur abwarten.
    Edgar sagte nichts dazu, dass sie zitterte. »Jack hat die letzten beiden erledigt. Wir beide könnten hier warten, während ich wieder zu Atem komme.«
    Kitty schüttelte den Kopf. Edgar mochte ja vieles sein, aber ganz bestimmt nicht erschöpft von einem Scharmützel mit ein paar Mönchen. Ohne die Nachwirkung des Zaubers hätte sie sich auch nicht erschöpft gefühlt.
    »Damit wird Jack auf keinen Fall einverstanden sein.« Kitty zitterte etwas, während ihr Körper die Folgen der Magie verarbeitete. »Das waren die Mönche, die wir gesehen haben, aber es könnten noch mehr sein. Jack will bestimmt aufbrechen.«
    Als ihr Zittern stärker wurde, schlang Edgar einen Arm um sie und stützte sie. »Verdammter Jack.«
    Kitty lehnte ihren Kopf bei Edgar an. »Mir geht es gut. Ich erhole mich heute Nacht im Gasthaus, und morgen, wenn wir zum Lager marschieren, bin ich wieder in Ordnung.«
    Obwohl Edgar keine Einwände erhob, ließ sein finsterer Blick keinen Zweifel an seiner Meinung. Wenn sie wirklich nicht reisefähig war, würde sie es ihnen schon sagen, aber bis nach Gallows würde sie es schaffen. Sie wollte auf keinen Fall schuld daran sein, dass die beiden Männer, die für ihre Gruppe verantwortlich waren, in Streit gerieten. Sie lehnte sich noch einen Moment bei Edgar an und trat dann von ihm weg.
    Als sie sich umdrehte, stellte sie fest, dass Jack und Francis sie beobachteten. Francis stellte eine bewusst ausdruckslose Miene zur Schau und stand regungslos da, wodurch der Gesamteindruck
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