Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock
Autoren: George R.R. Martin
Vom Netzwerk:
Dreiteilige Anzüge und drei Martinis zum Lunch, das wird nach einer Weile langweilig. Es ist ein aufregendes Leben, aber oberflächlich. Also dachte ich, ich mach mal Pause mit dem Leben auf der Schnellstraße, komme raus und schau mir an, wie ihr Clowns klarkommt.«
    »Leben auf der Schnellstraße«, echote Sandy.
    »Würde dich in einer Woche ausbrennen, Blair«, erklärte ihm Lark.
    »Ohne Zweifel«, sagte Sandy.
    »Sander eignet sich mehr für das Leben auf den Rastplätzen«, behauptete Froggy.
    »So«, sagte Sandy. »Wann bist du gefeuert worden, Lark?«
    Das Ellyn-Lächeln flackerte und verschwand dann ganz. »Ich bin nicht gefeuert worden«, sagte er mit einer Spur Gereiztheit. »Der Auftrag, an dem ich gearbeitet hab, ging an eine andere Agentur und mich hat man fallenlassen. So was passiert die ganze gottverdammte Zeit in der Werbung, und es wirft kein schlechtes Licht auf…«
    Maggie setzte sich auf seinen Schoß. »Still jetzt«, sagte sie. Sie küßte ihn auf die Nase. »Bambi wirft mit Kuchen nach dir, wenn du weitermachst.«
    »Ein Schokoladenkuchen«, sagte Bambi gefährlich. »Mit Cremefüllung. Sehr unorganisch.«
    »Haut deine Aura gleich vom Hocker, jawoll, jawoll«, sagte Froggy.
    Lark Ellyn schaute von einem lächelnden Gesicht zum anderen und schüttelte angewidert den Kopf. »Ich kann nicht glauben, daß ich hier bei euch Verlierern bin«, sagte er.
    »Wir sind, vielleicht Verlierer, aber wir sind deine Verlierer«, erklärte ihm Froggy.
    Sandy brachte Lark ein Glas Champagner. Er nahm es entgegen, nippte daran, gab Maggie einen Schluck und sah dann auf. »Blair, es bringt mich um, das zu sagen, aber ich nehme an, man hat dir gratuliert. Dein Buch da macht sich recht gut, hat man mir gesagt.«
    »Es bezahlt für deinen Champagner«, sagte Sandy. »Sechs Wochen auf der Bestsellerliste der Times .«
    »Und es zählt was!« sagte Maggie. Ihr Grinsen war schief und sehr betrunken. »Ich wette, es bleibt für immer da oben!«
    »Wir könnten gemeinsame Kasse machen«, meinte Froggy.
    »Ich hatte noch keine Zeit, es zu lesen«, sagte Lark. »Aber das werd’ ich noch. Ich versprech’s.«
    »Du wirst wahrscheinlich auf die Taschenbuchausgabe warten, jawoll, jawoll«, sagte Froggy anklagend.
    »Es ist dir gewidmet«, sagte Sandy.
    Lark Ellyn wäre fast an seinem Champagner erstickt. Er kam ins Keuchen und Spucken. Maggie auf seinem Schoß brüllte vor Lachen und stieß ihre Beine in die Luft. »Was?« sagte Lark endlich. »Du verarschst mich. Hör auf damit, Blair. Wir mögen uns nicht mal.«
    Sandy grinste. »Ich hab nicht gesagt, daß es dir allein gewidmet ist. Da bin ich doch etwas taktvoller. Es ist euch allen gewidmet.«
    »Ein billiger Trick, Sander, mein Junge«, beschwerte sich Froggy. »Eine Massenwidmung ist nur ’ne schäbige Methode, die Verkaufszahlen des Buches hochzutreiben, glaub nicht, daß ich das nicht weiß. Wenn ich nicht bald eine Solowidmung kriege, dann höre ich auf, dir beizubringen, wie man Mädchen aufreißt, das schwöre ich.«
    »Ich will es sehen«, sagte Lark.
    Sandy nickte. »Ich hab ein Exemplar im Schlafzimmer.« Er ging hinaus und hob es auf. Es war ein hübsches, dickes, schweres, gebundenes Buch. Auf dem Schutzumschlag war ein Foto der Nazgûl in Concert mit dem Fadenkreuz eines Gewehrs über Pat Hobbins’ Gesicht. Der Titel lautete DAS JAHR DER NAZGUL, in leuchtendroten Buchstaben. Darunter stand kleiner Ein Insider-Bericht. Von Sander Blair.
    Er brachte es mit und reichte es Lark, auf der Widmungsseite aufgeschlagen. Dort stand:
    Für Maggie, Lark, Bambi, Froggy und Slum
         … I got by with a little help from my friends
    »Aber was soll das heißen, I got by«, sagte Lark. »Was hast du geschafft?«
    »Lies das Buch«, sagte Sandy. »Da steht alles drin. Ich hoffe, du verstehst es besser als die Rezensenten. Sie wissen nicht mal, ob es Fiktion oder Journalismus ist.« Er zuckte die Achseln. »Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß es manchmal selbst nicht recht.« Er ging zur Bar, goß sich etwas Champagner ein und nahm einen kleinen Schluck. »Ich weiß die Glückwünsche zu schätzen«, sagte er, »aber manchmal frage ich mich, ob ich sie wirklich verdiene. Es war ein Buch, das sich… na ja… fast selbst geschrieben hat.«
    »Bescheidenheit, sei auf der Hut!« plärrte Froggy, die Hände über den Mund gewölbt. »Sei auf der Hut, sei auf der Hut. Bremst ihn, bevor er demütig wird.«
    Stirnrunzelnd blätterte Lark die Seiten durch. »Diese Frau
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher