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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock
Autoren: George R.R. Martin
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about
         This is the land where the flowers grow.
     
    And all my hopes I’m bringing,
    Oh, don’t you hear the singing?
    And all my dreams I’m bringing,
    Well, can’t you hear the singing?
    And all my pain I’m bringing,
         And I’m joinin’ in that singing!
    They’re playing the resurrection rag, oh!
    Playin’ that resurrection rag!
    YEAH! That everlovin’ funky goddamned
              RESURRECTION RAAAAAAAG!
    Die vier Nazgûl sangen die letzte Zeile gemeinsam in einem einzigen wilden, freudigen Aufschrei. Baß, Gitarren und Drums verschmolzen miteinander und erzeugten ein donnerndes, tumultartiges Crescendo, ein gewaltiges pulsierendes brennendes zischendes ramm-bamm Mordshammer-Abräumer-Finish, das lauter und lauter und lauter und LAUTER wurde und dann jäh abbrach. Für den reinsten Bruchteil einer Sekunde war die Stille absolut. Und dann fing der Lärm an. Applaus. Gelächter. Pfiffe. Jubelrufe. Schreie. Pandämonium.
    Weit entfernt kam das Geräusch stürmisch und brausend und ansteigend über Meilen durch die Dunkelheit.
    Die Ovation hielt fünf, zehn, fünfzehn Minuten an. Zweimal versuchte Faxon, mit den Nazgûl in eine Zugabe einzusteigen, aber selbst als die Musik einsetzte, wurde der Applaus nicht merklich schwächer, und beide Versuche waren zum Scheitern verurteilt. Zuletzt standen die Nazgûl einfach da und ließen sich davon überwältigen.
    Sandy klatschte mit den übrigen. Die Schnittwunden an seinen Handflächen gingen wieder auf und bluteten von neuem, aber er spürte es kaum. Er klatschte, bis seine Hände wund und geschwollen waren. Er klatschte und klatschte und klatschte.
    Ananda stand neben ihm, stumm und verloren. Schließlich begann sich der Tumult zu legen, ließ Stück für Stück nach, nahm ab und wurde leiser. Und dann war es wieder still. Patrick Henry Hobbins, der seinen Song endlich vollendet hatte, trat an den Rand der Bühne und breitete seine Arme nach ihnen allen aus. »Ich liebe euch, ihr gottverdammten Arschlöcher«, sagte er zu ihnen. »Bluten euch schon die Ohren?«
    » JA!« brüllten sie zurück. »JA, JA, JA!« Hobbins lächelte ein kleines, trauriges, schmerzliches Lächeln. Irgendwie schien er jetzt in einem inneren Licht zu glühen, und es war etwas Geisterhaftes an ihm, wie er dort stand, etwas Durchscheinendes und Überlebensgroßes. Für einen langen Moment schien es so, als stünde er nicht allein, als bevölkerten andere die Bühne zu beiden Seiten von ihm. Da stand ein schlanker, junger Schwarzer in unwirklicher Aufmachung, lange, leuchtende Tücher wehten von seinem Hals und seiner Taille herab, eine elektrische Gitarre hing vor seinem zerknitterten Hemd. Da war eine dickliche junge Frau mit zu großer Brille, einem geblümten Kleid und einer lila Federboa, die sich um ihren Hals ringelte, und auf ihrem Gesicht lag ein weitherziges, lebenssprühendes, schiefes Lächeln. Da bewegte sich ein gutaussehender, ernster Mann mit einem Vollbart, der Schlangenlederstiefel und enge Ledersachen trug. Und hinter ihnen waren andere, so viele andere, Dutzende, Hunderte vielleicht, leuchtend und blaß, Schatten aus einem ruhelosen Gestern, das jetzt jedoch zur Ruhe gebracht worden war, und sie alle waren tot, und alle würden sie für immer in der Musik leben, in den Klängen, die nie, nie sterben würden. Der Wind blies sanft, und sie waren fort. Die Nazgûl standen allein auf einer leeren Bühne. Und ganz vorn stand Larry Richmond. Mit einem Ausdruck verwirrter Angst im Gesicht starrte er auf die ungeheure, ehrfürchtige, schweigende Menge und wandte sich voller Panik ab. Inzwischen hatte Peter Faxon seinen Baß abgeschnallt und eilte ihm zu Hilfe. Die beiden Männer umarmten sich. Durch das Fernglas konnte Sandy sehen, daß sie beide weinten.

28
     
     
    Lately it occurs to me/
    What a long, strange trip it’s been
     
     
     
    ALLES IN ALLEM GESEHEN, war es eine tolle Fete gewesen. Sandy hatte in der Hotelsuite nur vom Feinsten aufgefahren, und jeder hatte zuviel gegessen und zuviel getrunken, bis auf Bambi, die nichts außer dem Tee anrühren wollte und fortwährend davon redete, wie unorganisch und ungesund alles übrige wäre. Sandy kriegte sie dran. Er steckte dem Pagen einen Zehner zu, und fünfzehn Minuten später kam der Mann mit einer silbernen Servierplatte zurück. Er stellte sie direkt vor Bambi hin und hob den Deckel ab, und da war ein Haufen cremegefüllter Hosteß-Schokoladetörtchen, einen Fuß hoch aufgestapelt. Bambi
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