Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey
Autoren: Abels Tochter
Vom Netzwerk:
glaube, heute habe ich eine Chance, dich zu schlagen.«
    Edward schlug den Ball genau in die Mitte des Fairways, allerdings zwanzig Meter weniger weit als Florentyna.
    »Die Lage ist schlecht, aber nicht hoffnungslos«, sagte Florentyna und spielte das erste Loch mit einem Chip aus dem Rough und einem langen Putt.
    Während sie zum zweiten Abschlag gingen, fragte Edward nach Florentynas künftigen Plänen.
    »Parkin hat recht; ich kann keinen Wirbel machen, denn es würde nur den Republikanern nutzen. Deshalb bin ich entschlossen, meine Illusionen aufzugeben.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Ich werde meine vierzehn Monate als Vizepräsidentin abdienen und dann als Vorsitzende der Baron-Gruppe nach New York zurückkehren. Da ich viel in der Welt herumgefahren bin, habe ich einen guten Überblick über die Hotelkette und glaube, ein paar Neuerungen einführen zu können, die uns einen gewaltigen Vorsprung vor der Konkurrenz sichern werden.«
    »Das klingt interessant«, sagte Edward lächelnd und folgte Florentyna zum zweiten Green. Er versuchte sich auf das Spiel zu konzentrieren, während Florentyna fortfuhr.
    »Ich möchte auch gern in den Vorstand der Lesterbank eintreten. Richard wollte immer schon, daß ich das Bankwesen in der Praxis kennenlerne. Überdies hat er wieder und wieder gesagt, daß seine Direktoren ein höheres Gehalt beziehen als der Präsident der Vereinigten Staaten.«
    »Darüber mußt du mit William sprechen, nicht mit mir.«
    »Warum?« fragte sie.
    »Weil er am 1. Januar den Vorsitz übernimmt. Er versteht mehr von Banken, als ich es je tun werde, weil er Richards Begabung für das Finanzwesen geerbt hat.
    Vermutlich bleibe ich noch ein paar Jahre Direktor, aber ich bin überzeugt, daß die Bank nicht besser aufgehoben sein könnte.«
    »Ist er nicht zu jung für eine so große Verantwortung?«
    »Er ist ebenso alt, wie du warst, als du Vorsitzende der Baron-Gruppe wurdest.«
    »Gut, dann haben wir wenigstens einen Präsidenten in der Familie«, sagte Florentyna und verschlug einen Zwei-Meter-Putt.
    »Jeder ein Loch, V.P.«
    Edward trug den Stand auf seiner Karte ein und studierte das vor ihm liegende 200-Meter-Loch. »Jetzt weiß ich, wie du die eine Hälfte deiner Zeit verbringen willst. Und was planst du für die andere Hälfte?«
    »Die Remagen-Stiftung ist seit dem Tod Professor Ferpozzis verwaist. Ich habe mich entschlossen, sie selbst zu führen. Weißt du, über welche Summen die Stiftung heute verfügt?«
    »Nein, aber ich brauche nur zu telefonieren, um es festzustellen.«
    Edward konzentrierte sich auf den nächsten Schlag.
    »Ich kann dir fünfundzwanzig Cents ersparen«, sagte Florentyna. »Neunundzwanzig Millionen Dollar, die jährlich fast vier Millionen einbringen. Edward, es ist an der Zeit, die erste Remagen-Universität zu gründen und den Kindern von Einwanderern der ersten Generation großzügige Stipendien zu gewähren.«
    »Vergiß nicht die begabten Kinder, ganz gleich aus welchem Milieu sie stammen«, erinnerte Edward und ging zum Abschlag.
    »Du klingst immer mehr wie Richard.«
    Florentyna lachte.
    Edward sprach den Ball an. »Ich wollte, ich könnte Golf spielen wie er«, meinte er und sah zu, wie der Ball weit und hoch aufflog, bevor er gegen einen Baum schlug.
    Florentyna schien es nicht zu bemerken; ihr Ball flog genau in die Mitte des Fairways. Die beiden gingen in verschiedene Richtungen und konnten ihr Gespräch erst wieder fortsetzen, als sie auf dem Green wieder zusammentrafen. Florentyna überlegte, wo die neue Universität sein sollte, wie viele Studenten man im ersten Jahr aufnehmen und wer der erste Präsident sein sollte.
    Das Ergebnis war, daß sie das dritte und das vierte Loch verlor. Kurzzeitig konzentrierte sie sich auf das Spiel, und beim neunten Loch hatte sie gleichgezogen. »Heute wird es mich besonders freuen, den Republikanern deine hundert Dollar zu geben«, sagte sie. »Es wäre ein Heidenspaß, wenn Parkin und Brooks ins Gras bissen.«
    Florentyna seufzte, als sie den Ball mit einem kurzen Eisen vom Tee gegen das zehnte Green schlug.
    »Noch bin ich nicht besiegt«, sagte Edward.
    Florentyna ignorierte ihn. »Was waren meine Jahre in der Regierung doch für eine Verschwendung.«
    »Nein, da hast du unrecht«, sagte Edward, immer noch seinen Swing übend. »Sechs Jahre im Repräsentantenhaus, acht im Senat und die erste Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten. Überdies glaube ich, daß die Geschichte deine Rolle bei der drohenden Invasion
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher