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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey
Autoren: Abels Tochter
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berichtete, was sie bis jetzt angeordnet hatte.
    »Sie Närrin«, schrie der Präsident, als sie geendet hatte.
    »Warum haben Sie nicht auf Ralph gehört? Er hätte uns das nie eingebrockt.«
    »Ich weiß genau, was der Außenminister, mit dieser Situation konfrontiert, getan hätte«, erwiderte Florentyna eisig.
    »General Dixon«, sagte der Präsident und wandte sich von Florentyna ab. »Was ist die genaue Position Ihrer Streitmacht?«
    Der General unterrichtete den Präsidenten von der Lage.
    Aufleuchtende Lichter auf der Landkarte hinter ihm gaben die jüngsten russischen Positionen an.
    »In sechzehn Minuten werden die F-111-Bomber über feindlichem Territorium sein.«
    »Verbinden Sie mich mit dem Präsidenten von Pakistan«, befahl Parkin und schlug auf den Tisch.
    »Die Verbindung wird ständig offengehalten«, sagte Florentyna ruhig.
    Der Präsident packte den Hörer, lehnte sich über den Tisch und sprach in vertraulichem Ton.
    »Es tut mir leid, aber es bleibt mir keine Wahl, als die Entscheidung der Vizepräsidentin zu widerrufen. Sie war sich über die Folgen ihrer Handlungsweise nicht ganz im klaren. Natürlich dürfen Sie nicht das Gefühl haben, daß wir Sie im Stich lassen. Seien Sie versichert, daß wir so rasch wie möglich einen friedlichen Rückzug aus Ihrem Land aushandeln werden«, sagte Parkin.
    »Um Gottes willen, Sie können uns jetzt nicht im Stich lassen«, sagte Bhutto.
    »Ich muß tun, was für uns alle das Beste ist«, erwiderte Parkin.
    »Wie in Afghanistan, nicht wahr?«
    Parkin überhörte die Bemerkung offenbar und knallte den Hörer hin.
    »General?«
    »Ja, Sir.«
    Dixon trat vor.
    »Wieviel Zeit bleibt uns?«
    Der General sah zu der kleinen Digitaluhr, die von der Decke hing. »Elf Minuten und achtzehn Sekunden«, sagte er.
    »Hören Sie jetzt sehr gut zu. Die Vizepräsidentin hat sich in meiner Abwesenheit zuviel Verantwortung aufgeladen, und ich muß jetzt einen Ausweg finden, ohne daß daraus eine große Blamage für uns wird. Sie sind doch sicher meiner Meinung, General?«
    »Was immer Sie sagen, Mr. President, aber ich würde unter den gegebenen Umständen nichts widerrufen.«
    »Es gibt Überlegungen jenseits des rein Militärischen.
    Deshalb wünsche ich, daß Sie…«
    Ein Oberst im Hintergrund des Zimmers stieß einen lauten Schrei aus. Selbst der Präsident hielt inne.
    »Was ist los?« rief Parkin.
    Der Oberst stand stramm. »Die russische Flotte hat abgedreht und nimmt Kurs nach Süden«, las er aus einem Kabel vor.

    Der Präsident war sprachlos. Der Oberst fuhr fort: »Die MIG-25 und SU-7 fliegen Richtung Moskau.«
    Lauter Jubel brach aus und übertönte jedes weitere Wort des Obersten. Alle Fernschreiber bestätigten die Meldung.
    »General«, sagte Parkin zum Generalstabschef, »wir haben gewonnen. Welch ein Tag des Triumphes für Sie und für Amerika.«
    Einen Moment zögerte er, bevor er hinzufügte: »Und ich möchte allen sagen, daß ich stolz bin, mein Land durch diese Stunden der Gefahr geführt zu haben.«
    Niemand lachte, und Brooks fügte rasch hinzu: »Unsere Glückwünsche, Mr. President.«
    Wieder jubelten alle, und einige der Anwesenden traten zu Florentyna, um ihr zu gratulieren.
    »General, lassen Sie Ihre Jungen zurückkommen. Sie haben eine glänzende Operation ausgeführt. Meinen Glückwunsch, Sie haben gute Arbeit geleistet.«
    »Danke, Mr. President«, erwiderte General Dixon, »aber ich glaube, das Lob gebührt…«
    Der Präsident wandte sich Brooks zu und sagte: »Das muß gefeiert werden, Ralph. Wir alle werden diesen Tag bis an unser Lebensende nicht vergessen – den Tag, an dem wir der Welt bewiesen haben, daß Amerika sich nichts gefallen läßt.«
    Florentyna stand in einer Ecke, als hätte sie mit dem, was im Zimmer vorging, nicht das geringste zu tun. Da der Präsident sie geflissentlich ignorierte, kehrte sie ein paar Minuten später in ihr Büro im ersten Stock zurück, legte die rote Mappe in eine Schublade, schlug die Schranktür zu und ging nach Hause. Kein Wunder, daß Richard nie die Demokraten gewählt hatte.

    »Seit halb acht wartet ein Herr auf Sie«, begrüßte sie der Butler, als sie in der Residenz am Observatory Circle ankam.
    »Mein Gott«, sagte Florentyna laut und lief ins Wohnzimmer, wo Edward mit geschlossenen Augen auf dem Sofa vor dem Kamin lag. Sie küßte ihn auf die Stirn, und sofort war er hellwach.
    »Ach, meine Liebe, sicher hast du wieder einmal die Welt vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt, nicht
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