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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey
Autoren: Abels Tochter
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Pakistans viel korrekter vermerken wird, als Parkin es für notwendig erachtete. Selbst wenn du weniger erreicht hast als du hofftest, wird der Weg zur Spitze für die nächste Frau wesentlich leichter sein. Paradoxerweise glaube ich, daß du, wärst du bei der nächsten Wahl die demokratische Kandidatin, spielend gewinnen würdest.«
    »Die Meinungsumfragen geben dir recht.«
    Florentyna versuchte sich zu konzentrieren, doch ihr Abschlag ging daneben. »Verdammt«, sagte sie, als der Ball im Buschwerk verschwand.
    »Heute bist du nicht in Hochform, V.P.«, sagte Edward.
    Er gewann das zehnte und das elfte Loch, verlor jedoch durch allzu vorsichtiges Putten das zwölfte und das dreizehnte.
    »Ich glaube, wir sollten ein Baron in Moskau bauen«, bemerkte Florentyna, als sie das vierzehnte Loch erreichten. »Eigentlich war das immer der größte Wunsch meines Vaters. Habe ich dir erzählt, daß der Minister für Tourismus, Michail Zokowlow, mich immer schon für die Idee gewinnen wollte? Nächsten Monat muß ich zu diesem schrecklichen Kulturbesuch nach Moskau fahren, da könnte ich den Plan in allen Einzelheiten mit ihm besprechen. Gott sei bedankt für das Bolschoi-Ballett, für Borschtsch und Kaviar. Wenigstens versuchen sie nie, mich mit einem gutaussehenden jungen Mann zu verkuppeln.«
    »Nicht, wenn sie von unserer Golf-Abmachung wissen.«
    Edward grinste.
    Sie teilten sich das vierzehnte und fünfzehnte Loch, Edward gewann das sechzehnte. »Jetzt werden wir feststellen, wie gut du in Streßsituationen bist«, sagte Florentyna.
    Edward verlor das siebzehnte Loch, weil er einen Drei-Meter-Putt verschlug. Der Spielausgang hing jetzt vom letzten Loch ab. Florentyna schlug einen guten Drive, doch Edwards Ball lag nur einen knappen Meter hinter dem ihren. Mit dem zweiten Schlag war er achtzehn Meter vom Green entfernt und konnte nur mühsam seine Freude beherrschen, als sie den Fairway entlanggingen.
    »Du hast noch einen weiten Weg vor dir«, sagte Florentyna und schlug ihren Ball in einen Sandbunker.
    Edward lachte.
    »Vergiß nicht, wie gut ich mit einem Sandwedge und einem Putt bin«, sagte Florentyna und stellte ihre Worte unter Beweis: der Ball landete nur einen Meter vom Loch entfernt.
    Edwards Ball kam bis auf knapp zwei Meter an das Loch heran.

    »Vielleicht ist das die letzte Chance, die du je haben wirst«, sagte Florentyna.
    Edward hielt den Putter fest in der Hand, schob den Ball, und sah zu, wie er auf dem Lochrand schaukelte, bevor er in den Zylinder verschwand. Er warf den Schläger hoch in die Luft und brach in lauten Jubel aus.
    »Noch hast du nicht gewonnen«, sagte Florentyna, »aber bestimmt wirst du einem Sieg nie mehr so nahe sein.«
    Prüfend sah sie auf die Distanz zwischen Ball und Loch.
    Wenn ihr ein Single Putt gelänge, würde das Spiel halbiert, und keiner hätte gewonnen.
    »Laß dich nicht von den Hubschraubern ablenken«, sagte Edward.
    »Das einzige, was mich ablenkt, bist du, Edward. Ich warne dich, es wird dir nicht gelingen. Da mein weiteres Leben von diesem entscheidenden Schlag abhängt, kannst du bestimmt sicher sein, daß ich keinen Fehler mache.
    Und überhaupt werde ich warten, bis die Hubschrauber vorübergeflogen sind«, sagte sie und trat einen Schritt zurück.
    Florentyna sah zum Himmel auf und wartete, daß die vier Helikopter vorbeiflogen. Das Knattern wurde lauter und lauter.
    »Hast du dir das alles ausgedacht, um zu gewinnen, Edward?« fragte sie, als einer der Hubschrauber zur Landung ansetzte.
    »Was, zum Teufel, ist los?« fragte Edward besorgt.
    »Keine Ahnung«, sagte Florentyna, »aber wir werden es gleich wissen.«
    Ihr Rock preßte sich an die Beine, als der erste Helikopter knapp neben dem achtzehnten Loch aufsetzte.
    Die Rotorblätter drehten sich noch, als ein Oberst der Armee heraussprang und auf Florentyna zustürzte. Ein zweiter Offizier sprang heraus und wartete, eine kleine schwarze Aktentasche in der Hand, neben der Maschine.
    Florentyna und Edward starrten den Oberst an, der stramm stand und salutierte.
    »Madam President, der Präsident ist tot.«
    Florentyna ballte die Hände zu Fäusten, während das achtzehnte Loch von Agenten des Secret Service umringt wurde. Wieder sah sie auf die schwarze Tasche mit dem Nuklear-Befehlscode, für die sie jetzt als einzige verantwortlich war – der Knopf, den sie hoffentlich nie brauchen würde. Zum zweitenmal im Leben fühlte sie, was Verantwortung wirklich bedeutete.
    »Was ist geschehen?« fragte sie
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