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Antonias Wille

Antonias Wille

Titel: Antonias Wille
Autoren: Petra Durst-Benning
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beliebtester Urlaubsregion Deutschlands. Doch plötzlich kam ihr all das so unwichtig vor. Sie warf einen verstohlenen Blick auf die Wand hinter sich. Das war es, was zählte!
    Sie räusperte sich.
    Â»Liebe Freunde, liebe Gäste, liebe Antonia! Heute ist für uns alle ein großer Tag – das ›Arthotel Kuckucksnest‹ öffnet seine Pforten! Fast eineinhalb Jahre arbeiten wir nun schon an unserem Traum, und heute ist er endlich wahr geworden …« Du meine Güte, war das ihre Stimme? So leise und piepsig? Julie räusperte sich noch einmal. Dann fuhr sie mit festerer Stimme fort: »Dass wir heute zusammen feiern, haben wir zwei Frauen zu verdanken. Eine davon ist Antonia Fahrner. Ohne ihren Willen, dem alten Hof wieder Leben einzuhauchen, gäbe es dies alles nicht. Danke, Antonia, danke für das Vertrauen, das du in mich und Theo hattest.«
    Julie wandte sich um und nahm aus Theos Händen einen Strauß Sonnenblumen entgegen, den sie unter viel Applaus Antonia überreichte. Dann sprach sie weiter.
    Â»Die zweite Frau, der wir dieses Hotel zu verdanken haben, heißt Rosanna Moritz. Sie war es nämlich, die fast genau vor hundert Jahren an dieser Stelle stand und das erste Hotel weit und breit eröffnete!« Ein anerkennendes Murmeln ging durch die Runde, und Julie fühlte sich Rosanna ganz nahe. »Frauenpower vor hundert Jahren – so hat Theo es einmal genannt.«
    Als sie daran dachte, wie unbeirrbar Theo ihr von Anfang an zur Seite gestanden hatte, wurde ihre Stimme erneut piepsig. Sie winkte ihre Freundin zu sich aufs Podest, doch die schüttelte den Kopf. Julie lächelte.
    Â»Aber Rosanna hatte mehr als Power! Sie hatte die einzigartige Gabe, Menschen glücklich zu machen. Wer zu ihr kam, hatte das Gefühl, zu Hause zu sein, wohl wissend, dass es sich nur um eine Heimat auf Zeit handelte. Für sie war jeder Gast etwas Besonderes. Sie liebte die Menschen, sie fand in jedem etwas Liebenswertes.« Julie schluckte. »Es wäre anmaßend zu sagen, dass ich hoffe, Theo und ich werden irgendwann einmal in Rosannas Fußstapfen treten. Aber wir – das ganze Team vom ›Arthotel Kuckucksnest‹ – werden auf unsere Art versuchen, unseren Gästen eine schöne Zeit zu bereiten.«
    Wieder begannen die Leute zu klatschen, allen voran der Rombacher Bürgermeister, der voller Besitzerstolz in Richtung der Journalisten blickte.
    Â»Ich will Sie nun nicht viel länger aufhalten. Doch bevor wir uns wieder den leiblichen Genüssen zuwenden, möchte ich noch einmal Rosannas gedenken.«
    Langsam drehte sich Julie zur Wand um, langte nach dem roten Tuch, das an zwei Nägeln befestigt war, und zog es herunter.
    Â»Möge Rosannas Geist uns alle hier oben begleiten!«
    Beim Anblick von Rosannas Bildnis erscholl ein lautes Raunen der Bewunderung. Julie hatte Kurt mit dem großen Porträt beauftragt, und er hatte sieben Monate lang daran gearbeitet. Als Grundlage dienten ihm die Schwarz-Weiß-Fotografien aus den Fotoalben. Und nun stand Rosanna fast lebensecht vor ihnen. Ihr Blick stolz, warmherzig und distanziert zugleich.
    Unten auf dem Rahmen des Bildes hatte Julie eine kleine Messingplatte anbringen lassen. Folgende Worte waren darin eingraviert:

    Tempus fugit, amor manet.
    Die Zeit vergeht, die Liebe bleibt.
    Julie nahm ein Sektglas von dem Tablett, das eine der Kellnerinnen gerade herumreichte. »Auf Rosanna!«, rief sie.
    Â»Auf Rosanna!«, hallte es aus vielen Kehlen wider.

Danksagung
    An einem Buch sind viele Menschen beteiligt. Auch »Antonias Wille« wäre nicht entstanden, hätte ich nicht von so vielen Seiten Hilfe bei meinen Recherchen erfahren. Allen, die mir auf meine vielen Fragen geduldig geantwortet haben, die mir Landkarten und Bücher über den Schwarzwald und seine Geschichte empfohlen, ausgeliehen oder besorgt haben, sage ich an dieser Stelle herzlichen Dank! Ein Extradank geht an meine Eltern, die mir von ihren Fahrten durch den Schwarzwald wertvolles Material mitgebracht haben. Ihnen habe ich auch eine wunderschöne alte Baedeker-Ausgabe über den Schwarzwald zu verdanken.
    Zu ganz besonderem Dank bin ich allerdings einem Mann verpflichtet: Herrn Ernst Hug aus St. Märgen. Seine Bücher über das Schwarzwälder Leben und Brauchtum in früheren Zeiten waren für mich eine unerschöpfliche Quelle an Informationen. Während des Schreibens
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