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Titel: antares
Autoren: Dale Brown
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Tanks zuerst zu verbrauchen, ehe sie leerliefen. Die Flügelanstellwinkel änderten sich automatisch, um den Ausfall eines Teils der Hydraulik durch das Feuer zu kompensieren.
    Am Rande der Ohnmacht nahm Maraklow das alles noch wahr. Tatsache war freilich: Ohne ihn, und mochte ANTARES noch so funktionieren, war der Dream Star auf jeden Fall nicht mehr kampffähig.
    McLanahan ging vom militärischen Schub auf achtzig Prozent.
    Vor ihm blinkte die Treibstoffwarnung wie verrückt: keine zehn Minuten Sprit mehr! Er ignorierte es immer noch.
    »Er ist was??« schrie er nach hinten.
    »Fertig!« brüllte Marcia noch einmal. »Fertig! Aus seinem Auspuff kommen Rauchwolken! Nicht sehr stark, aber deutlich sichtbar! Er fliegt geradeaus und gleichmäßig. Keinerlei Manövrieren. Patrick, Sie haben ihn!«
    McLanahan blickte nach rechts aus der Kanzel und sah ihn.
    Er wendete und flog auf ihn zu.
    »Sie haben noch zweihundert Schuß«, sagte Marcia Preston, »und zwei Raketen. Riskieren Sie es! Gleich geht uns ohnehin der Sprit aus.«
    Er setzte sich in Position, selektierte eine IR AIM-132 und visierte. Doch dann kommandierte er auf einmal: »Alle Raketen sichern. Bordkanone sichern.«
    »Achtung, alle Waffen gesichert.«
    »Was ist los? Patrick? Sie müssen ihn erledigen! Es gibt doch gar nichts anderes! Er oder wir...!«
    McLanahans Antwort bestand darin, auf den Notkanal zu gehen. »Hallo, Dream Star , hier Gepard . Ich bin auf Ihrem sechs, fünf Meilen. Ich komme rechts neben Sie. Hören Sie mich?«
    »Bleiben Sie weg.« Selbst durch die Verzerrung über den synthetisierenden Computer waren seine Schmerzen noch durchzuhören. »Kommen Sie nicht näher.«
    »Es ist vorbei, ich komme neben Sie. Wenn Sie mich sehen, bleiben Sie an meinem Flügel. Wir landen. Verstanden?«
    Er manövrierte sich neben den Dream Star und setzte sich dann sogar vor ihn. »Ich führe. Komme rechts. Sie sind an meinem Flügel. Bleiben Sie dort.« Und er ging in eine Rechtskurve, »Ich gebe dieses Flugzeug nicht auf«, sagte die computerisierte Stimme. »Ich werde den... Dream Star nicht ausliefern...«
    »Es ist aus, Junge. Der Dream Star ist beschädigt, und Sie sind schwer verletzt. Sie werden den Dream Star selbst kaputtmachen. Noch haben Sie eine Chance, zu überleben. Ergreifen Sie sie!«
    Marcia Preston schrie: »Er setzt sich hinter uns!«
    Doch das war nur noch eine momentane Abweichung. Im nächsten Moment schob sich der Dream Star mit größter Präzision neben ihre Flügelspitze.
    »So ist's brav. Bleiben Sie so. Marcia, holen Sie alles an Luftverkehrsfunk rein, was Sie kriegen können. Sagen Sie, daß wir schnell Leitstrahlen zum Landen brauchen.«
    Dann holte er Luft und sprach ins Mikro: »Zwei amerikanische Militärflugzeuge landend, beide assistenzbedürftig.«

Epilog
    Militärlazarett Brooks, San Antonio, Texas Donnerstag, 25. Juni,
20.37 Uhr PDT (23.37 EDT)
    »Bemerkenswertes Mädchen«, sagte der Arzt. »Sie haben recht gehabt. Sie hat sich einfach geweigert, aufzugehen.«
    McLanahan beugte sich über Wendy und küßte sie. »Sie ist zäh, wissen Sie.«
    Wendy erwiderte den Kuß, hob die Hand und suchte sein Gesicht, fuhr mit den Fingern seine Schläfen entlang. »Colonel, Sie scheinen ein paar graue Haare gekriegt zu haben die letzten Tage.« Als sie aber seine Augen sah, verschwand ihr Lächeln wieder. Sie erinnerte sich. »Tut mir leid, daß ich nicht beim Begräbnis von J.C. morgen dabeisein kann. Er wird mir fehlen, der Kerl...«
    Er nickte. »Nie habe ich mich in einem Flugzeug so sicher gefühlt wie hinter ihm. Und er war ein Freund.« Er schwieg eine Weile. »Aber dich so zu sehen, das schlägt einfach alles. Wie fühlst du dich?«
    »Wie man so sagt: Hauptsache, man lebt. Und wahnsinnig müde. Der Doktor sagt, daß ich in ein paar Wochen raus darf und ein paar Monate Genesungsurlaub machen muß. Das ist wohl übertrieben. Vier oder fünf Wochen müßten doch reichen.« Sie nahm seine Hand und drückte sie. »Sie... haben mir erzählt, was du hier aufgeführt hast, ehe ihr wieder nach Honduras zurückgeflogen seid. Und daß alle anderen mich praktisch schon aufgegeben hatten. Ich...«
    Er legte ihr den Finger auf den Mund. »Hör auf. Das habe ich aus reinem Egoismus gemacht. Ich bleibe doch nicht allein hier - ohne dich!«
    In dem tausend Quadratmeilen großen Gelände von Traumland gab es einen Bereich, der nicht geheim und allgemein zugänglich war. Aber er war sehr schwer zu erreichen und von einem einfachen
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