Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
antares

antares

Titel: antares
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Drahtzaun umgeben. Er glich einer grünen Oase in der meilenweiten bergigen Wüste. Es war der Friedhof. Auf ihm waren einige der hervorragendsten Flieger und Techniker von Traumland begraben.
    In den letzten Tagen war dieser den Toten des geheimsten Luftwaffen-Forschungs- und Entwicklungszentrum Amerikas gewidmete Friedhof häufiger als üblich in Anspruch genommen worden. Die Begräbnisse für die umgekommenen Wachen und die Besatzung des Old Dog hatten stattgefunden. Die Blumen und Kränze auf diesen Gräbern waren noch frisch. Auf Granitplatten standen die Namen der Toten und wie sie gestorben waren. Doch sie waren unter schwarzen Plastikfolien verborgen. Denn der ganze Vorfall war als streng geheim klassifiziert; die Ermittlungen waren noch nicht abgeschlossen. Und nun waren noch drei Gräber hinzugekommen, auch sie mit gleichen Granitplatten, die ebenfalls von schwarzen Plastikfolien verhüllt blieben: Alan Carmichael, Raymond Butler, Roland Powell.
    Wie sehr er auch darauf vorbereitet war, die Salutschüsse über den offenen Gräbern trieben McLanahan die Tränen in die Augen. Das Echo der dreimal sieben Schüsse hallte von den Groom-Bergen in der Nähe wider, rollte und schien sich ohne Ende fortzupflanzen.
    Dann blies ein Trompeter den Zapfenstreich, und oben donnerten Flugzeuge vorüber. Das Bewußtsein, die drei Männer nie mehr zu sehen, traf ihn mit voller Wucht. Sie waren ein so selbstverständlicher Teil seines Lebens geworden, daß ihr Verlust ihm buchstäblich den Atem raubte. Er fühlte sich völlig taub und leer. Er sah über die Gräber hinweg und erinnerte sich auch an die anderen Toten: Ormack, Angelina Pereira. Und die anderen von der Besatzung des neuen Old Dog ... Es tat weh.
    Gab es denn jenseits dieses Ortes keine Zukunft? Auch seine Zukunft schien hier, zu seinen Füßen, zu liegen...
    Nach dem Ende der Feierlichkeiten, und als sich die Trauergemeinde entfernte, wandten sich Elliott und McLanahan noch einmal den drei frischen Gräbern zu. »Irgendwie«, sagte McLanahan, »scheint alles hier zu enden.«
    »Nicht ganz.« Elliott deutete noch einmal zum Himmel.
    McLanahan sah hinauf. Dort hatte die ungewöhnliche Maschine, die der B-1 so stark glich, ihre Flügelposition völlig verändert: Von ganz nach hinten wie zuvor waren sie nun nach ganz vorne gezogen, wie die Hochmanövr ierbarkeitsflügel des Jägers XF-29. Das verblüffende »Doppelflugzeug« löste sich nun aus seiner Formation, zündete die Zwillingsnachbrenner mit donnerndem Lärm und vollführte einen spektakulären Aufwärtslooping, nach dem es mit wachsender Geschwindigkeit rasch verschwand.
    »Der neue Tracer XFB-5«, sagte Elliott leise. »Erste Generation, bestimmt für strategischen Geleitschutz der Megafestung und dergleichen. Wir haben dafür die Technologie der F-29 und dar B-1 zusammengeworfen. Herausgekommen ist ein Flugzeug, das zweimal so gut ist wie die Summe aller seiner Einzelteile. Schnell und wendig wie ein Jäger, und fast die gleiche Ladefähigkeit und Power wie ein Überschallbomber.«
    Der Offizier der Ehrenkompanie übergab die gefalteten Sternenbanner von den drei Särgen an Air Force-Staatssekretär Curtis, der sie seinerseits an die Witwen und Familien weiterreichte.
    Elliott sagte: »Kommen Sie morgen nachmittag um drei in mein Büro.« Dann ging er mit Deborah O'Day und Briggs zu Curtis, um gemeinsam den Familien ihr Beileid auszusprechen.
    Am nächsten Tag ging McLanahan wie befohlen in Elliotts Büro in der HAWC-Zentrale. Elliott, Deborah O'Day, Marcia Preston und Hal Briggs waren ebenfalls da und hielten alle Cognacschwenker in der Hand. Hal reichte auch McLanahan einen.
    »Auf unsere Freunde«, sagte Elliott und erhob sein Glas. Er nippte kurz daran und stellte es dann hin. »Fiel mir eigentlich nie auf, wie jung Powell tatsächlich noch war. Als ich gestern seine Eltern sah...«
    »Ihm verdanken wir alles«, sagte McLanahan. »Er hat mir den Schlüssel gegeben, wie dem Dream Star beizukommen war.
    Ganz gleich, wie hochentwickelt ein System ist, menschliche Unvorhersehbarkeit und Flexibilität bleiben ihm überlegen. Es ist wirklich seltsam. Eben das, was den Dream Star vermeintlich unschlagbar macht, hat zu seiner Niederlage geführt. Die Ausschließlichkeit, mit der er allein auf Angriff programmiert ist, bedeutet, daß er keine Ahnung hat, was Rückzug oder Vorsichtbedeuten. Aber J.C. war intelligent und weitsichtig genug, um genau das herauszufinden.«
    »Er hat Ihnen diesen Schlüssel zum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher