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Titel: antares
Autoren: Dale Brown
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Rumpfkonstruktion des Flugzeugs ging und, von noch größerer Bedeutsamkeit, das Doppelte der normalerweise noch sicheren G-Belastung des menschlichen Körpers darstellte. Die rechte Flügelspitze des Gepard verfehlte den Rumpf des Dream Star um einige knappe Meter. Hätte der Rumpf des Dream Star nicht aus hochstrapazierfähigem ultrastarken Polymer-Plastik bestanden, die hurrikanartigen Kräfte der von den Flügelspitzen des Gepard erzeugten Luftwirbel hätten ihn zerrissen wie Papier.
    Maraklow, den allein schon die heftigen Schmerzen fast besinnungslos gemacht hatten, sah sich nun auch noch der ungeheuren Belastung der negativen G-Kräfte ausgesetzt. Er überschritt rasch den Redout, bei dem Blut ins Gehirn gepreßt wird.
    Äderchen platzten in seinen Augen und in der Nase und auch eines der Trommelfelle. Der Computer spürte Maraklows Zustand, senkte sofort seinen Schleudersitz nach hinten und ließ reinen Sauerstoff in seine Atemmaske einströmen. Das hatte allerdings auch zur Folge, daß das Blut in seiner Nase in die Kehle zurückgedrückt wurde und er fast daran erstickte.
    Sobald das Rundumradar des Dream Star festgestellt hatte, daß es der Rolle des Gepard entkommen war, fing es den steilen Sturzflug ab, ging auf volle Nachbrenner und veranlaßte einen extremen Steilflug, um wieder einigermaßen komfortable Höhe zu gewinnen. Das Flugzeug flog nach wie vor unter Computerkontrolle, weil Maraklow seinen fast Ohnmachtszustand noch nicht überwunden hatte. Seine Schmerzen hatten sich schlagartig gelegt, aber er mußte noch die Nachwirkungen der Negativ-G-Kräfte verarbeiten. Inzwischen stieg der Dream Star bis auf dreißigtausend Fuß, ehe er wieder in die Horizontale ging.
    ANTARES ließ einen Selbsttest durchlaufen und erstellte eine Übersicht über die Funktion aller Systeme, die projiziert wurden, sobald Maraklow das volle Bewußtsein wiedererlangt hatte.
    Doch den Piloten selbst schloß die Funktionsübersicht nicht ein.
    »Colonel, was tun Sie, verdammt?« rief Marcia Preston. »Kommen Sie zu sich, zum Teufel noch mal!«
    McLanahan lockerte sofort den Knüppeldruck und ermöglichte es dem Flugzeug, seine wilden automatischen Rollen allmählich zu beenden. Als er wieder klare Sicht hatte, korrigierte er leicht nach links nach.
    »Wo ist er? Wo ist er hin?«
    Sie stand noch immer unter dem Schock seines unvermuteten Manövers, fing sich aber rasch wieder. »Mein Gott, ist das ein Flug. Ich sehe ihn nirgends.«
    »Ich muß das Radar riskieren.« Er ging in den Sprecherkennungsmodus und suchte inzwischen den Himmel rundherum mit dem bloßen Auge ab. »Radarsuche, übermitteln, Stimmwarnung.«
    »Angriffsradar Übermittlung«, wiederholte der Computer.
    »Stimmwarnung aktiviert, fünfzig Meilen selektiert. Kein Zielobjekt.«
    »Wir müssen höher rauf«, sagte Marcia Preston. »Als er über uns war, hatte er die Oberhand. Sie können unsere Power effektiver einsetzen, wenn wir über ihm sind.«
    Er zog rasch hoch. »Aber vergessen Sie nicht, der Dream Star ist eine neue Art Jäger. Das kann man schwer erklären. J.C.
    brauchte Jahre, bis er es wirklich kapiert hat, und Monate, um es mir zu erklären. Es gibt überhaupt nur einen Weg, ihn zu kriegen, und den habe ich Ihnen gerade vorgeführt.«
    »Ah? Indem Sie uns fast umgebracht hätten? Mit einem Kamikazemanöver? Wenn das Ihr einziger Weg ist, dann möchte ich doch lieber weg von hier.«
    Die Computer-Stimme kam wieder: »Ziel zwanzig Meilen, auf zehn links.«
    »Da ist er«, rief sie. »Elf Uhr oben, gerade und horizontal.«
    »Horrido! Ich schau', ob ich ihn vors Visier kriege.« Er drückte den Stimmknopf. »Radar-Zielbestimmung...« Der blinkende Ziel-Kreiscursor erschien auf der Projektion genau über dem Symbol des Dream Star als einzigem Zielobjekt ringsum.
    »Jetzt.«
    »Radarfix.«
    Er drückte auf den Raketenabschußknopf. Eine der Scorpion AIM-120 zischte mit langer Fahne unter dem Rumpf hervor und auf ihr Ziel zu.
    »Rakete zielt selbst«, sagte Marcia Preston hinten und beobachtete ihren Monitor. Die Scorpion-Raketen brauchten nur so lange Zielführung, bis ihr eigenes eingebautes Zielradar auf das Ziel angesprochen hatte. Danach konnte man sie sich selbst überlassen und sich nach neuen Zielen umsehen. »Versuchen Sie einen Linksbogen, um hinter ihn zu kommen, falls er der Rakete ausweichen kann.«
    »Was er unter Garantie kann«, sagte McLanahan und befahl dem Computer: »Selektion Radarrakete. Rakete scharf machen.«
    »Achtung, Warnung,
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